Chemnitzer FC vs. Fortuna Köln 2:1 |
Mein Eindruck vom CFC ist sehr gemischt. Bei den Pluspunkten ist auf jeden Fall die geradezu südländische Stimmung zu nennen, mit der die heimischen Fans den ersten Sieg ihres Teams im neuen Jahr feiern - inklusive Autokorso mit Hupkonzert. Auch die Selbstverständlichkeit, mit der der Großteil der Anhänger in den nicht ganz zeitgemäß unüberdachten Kurven an der Gellertstraße im Schneeregen ausharrt, kann sich sehen lassen und die Verkäufer/innen an Souvenir- und Freßbuden sind freundlich und hilfsbereit. Über die Geschäftsstelle des CFC kann man das leider nicht sagen, womit wir bei den Minuspunkten wären. Mein Reservierungsfax bleibt über einen Monat unbeantwortet, was auch eine E-Mail mit Nachfrage nicht ändert und erst auf telefonische Nachfrage erfahre ich ganze zwei Tage vor dem Spiel, wo ich meine Karte abholen kann und was sie kosten soll. Dabei läßt die Frau am Telefon keinen Zweifel daran, daß sie einen potentiellen Zuschauer mit solchen Ansprüchen für eine echte Zumutung hält. Noch schlimmer wirkt auf mich der vereinzelte, aber weitverbreitete und unwidersprochene Rassismus auf den Rängen. Mit ihrem abstoßenden Gegrunze bei fast jedem Ballkontakt der schwarzen Fortuna-Spieler bedienen einige der Chemnitzer Fans Anti-Ost-Klischees vom rechtsextremen Dummdeutschen und ziehen damit ihre sächsischen Landsleute, die ich eigentlich als durchaus sympathisch kenne, in den Schmutz. Darüber regen sich auch zwei junge Chemnitzer in der Reihe hinter mir sehr auf, was zeigt, daß solche Typen nicht alle - vermutlich nicht mal die meisten - CFC-Fans repräsentieren.
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