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Paris Saint-Germain vs. AJ Auxerre 0:4 |
Im Sechzehntelfinale des französischen Pokals treffen mit Saint-Germain und Auxerre zwei Teams aufeinander,
die zu den bekannteren Adressen im Fußball ihres Landes gehören, die aber in der laufenden Saison nur eine
Nebenrolle spielen. Besonders ernüchternd ist die Situation bei den Hauptstädtern, die mit großen Erwartungen
in die Saison gestartet sind, aber über einen Platz in der Mitte der Tabelle - zur Zeit den 11. - nicht hinauskommen, aus dem Ligapokal ausgeschieden
sind und auch in der Champions League nach den zwei Niederlagen, mit denen man in die Zwischenrunde gestartet ist,
wohl vor dem Aus stehen. So ist der Pokal wohl die einzige Chance für den PSG, noch einen europäischen
Wettbewerb zu erreichen und das zuletzt ziemlich verstimmte Heimpublikum zu besänftigen, dessen Protest unter anderem
daraus deutlich wird, daß einige Transparente am heutigen Tag kopfüber aufgehängt sind. Die Anfangsminuten der Partie geben für den neutralen Zuschauer ebenso einiges her wie für den AJA-Fan, während es für die Gastgeber und deren Anhang ein klassischer Fehlstart wird. So gehen die Gäste zunächst innerhalb von einer Minute mit 2:0 in Führung, bevor dann der PSG in der vierten Minute die große Chance, wieder ins Spiel zu kommen, in Gestalt eines Foulelfmeters vergibt. Solches ist natürlich nicht unbedingt dazu geeignet, die angefressenen Massen zurück auf die eigene Seite zu holen. Während sich manche in Ironie flüchten und Plakate wie www.equipedemerde.fr (also sowas wie www.scheißmannschaft.fr) und - später in der zweiten Halbzeit PSG - le Benny Hill du foot (das muß wohl kaum übersetzt werden) präsentieren, kippt die Stimmung vollständig gegen das eigene Team um und besonders bestimmte Spieler - vor allem Torhüter Casagrande - werden bei jeder Ballberührung gnadenlos ausgepfiffen. Von diesem Anfangssschock erholt sich der PSG dann letztendlich auch nicht, und am Ende heißt es auch in dieser Höhe kaum unverdient 4:0 für die Gäste, so daß Saint-Germain in der kommenden Saison wohl wirklich nicht auf der europäischen Bühne zu sehen sein wird.
Der Parc des Princes (Prinzenpark) gilt manchen als das schönste Stadion der Republik überhaupt. Im Südwesten der französischen Hauptstadt gelegen, präsentiert er sich als ovale Schüssel mit leicht gebogenem Dach. Die Arena ist durchgängig zweistöckig gehalten und mit Schalensitzen in den Vereinsfarben gehalten, wobei die roten Sitze den unteren und die blauen Sitze den oberen Rang zieren. Die Flutlichter sind zeitgemäß ins Dach des Stadions integriert. Interessant ist die Aufteilung des Publikums. Hinter dem einen Tor stehen die Fans von PSG, direkt daneben von Fangnetzen abgegrenzt die Fans der Gäste. Gegenüber sind - durch Stahlzäune vom Rest des Publikums getrennt - weitere Fans von Saint-Germain zu finden, und zwar die als gewaltbereit geltenden Boulogne Boys (die übrigens die oben genannten selbstironischen Spruchbänder zeigen). Das funktioniert heute recht gut, stellt aber die Frage, wie man im Prinzenpark verfährt, wenn auch die Gegner Fans rustikaleren Typs mit sich führen. |