VfL Bochum

VfL Bochum vs. Borussia Dortmund 1:1

Borussia Dortmund

19.11.2000, Ruhrstadion, Bundesliga

Ticket
32700 Zuschauer

Im Ruhrderby zwischen dem VfL Bochum und der Dortmunder Borussia zählt eigentlich für beide Teams nur ein Sieg, denn Ruhrstadion - Außenansicht (Archivfoto) während die Gastgeber als Tabellenletzter bereits zu diesem frühen Saisonzeitpunkt abstiegsbedroht sind, drohen die Schwarzgelben wie schon in der Vorsaison den Kontakt zur Tabellenspitze zu verlieren, was unangenehme Erinnerungen an eine Spielzeit weckt, als man am Ende gar ebenfalls um den Klassenerhalt bangen mußte.

Im im Gegensatz zu der offiziellen Angabe der Zuschauerzahl nicht ganz ausverkauften Ruhrstadion - es gibt noch zahlreiche Tickets an der Kasse - ist es der BVB, der zunächst das Spiel macht, aber drückende Überlegenheit nicht zu einem Treffer nutzen kann. Eine Viertelstunde vor Schluß drehen die Bochumer dann den Spieß um und übernehmen nach schnellem Gegenstoß durch ein sehenswertes Tor die Führung. Die kann der Aufsteiger jedoch nicht über die Zeit retten: wenige Minuten vor Schluß nutzt der BVB in Gestalt von Jörg Heinrich die Verwirrung in der Bochumer Abwehr nach einem Freistoß, um aus abseitsverdächtiger Position den Ausgleich zu erzielen. So müssen am Ende beide Teams mit dem Resultat höchst unzufrieden sein: Für die Borussen bedeutet es zwei verlorene Punkte, da drückende Überlegenheit nicht in Tore umgesetzt werden konnte, für den VfL bedeutet das Remis ebenfalls keinen Grund zur Freude, weil eine Führung in der Schlußphase nicht erfolgreich verteidigt werden konnte.

Die Stimmung ist nicht herausragend, aber durchaus oberer Bundesligaschnitt und beide Fangruppen unterstützen ihre Teams Ruhrstadion - Haupttribüne (Archivfoto) lautstark, wobei die Borussia-Fans auf Transparenten Genesungswünsche an Heiko Herrlich bekunden, bei dem in der Vorwoche ein Gehirntumor diagnostiziert wurde (“Diary of some Groundhopping” möchte sich diesen Wünschen hiermit anschließen). Ein Kompliment übrigens an das Bochumer Publikum, das es mit Fassung trägt, daß die Randblöcke der Ostkurve von zahlreichen BVB-Supportern mitgenutzt werden, die keine Stehplätze im Gästebereich mehr hatten bekommen können. In vielen anderen Stadien wäre hier das Konfliktpotential wohl deutlich größer geworden, hier begnügt man sich mit launischen Kommentaren.

Das Ruhrstadion erinnert stark an das Westfalenstadion des heutigen Gegners, wie es sich vor dem Ausbau präsentierte. Es handelt sich um ein reines Fußballstadion mit - im Gegensatz zum Vorbild - geschlossenen Ecken. Der Großteil des Stadions ist mit Schalensitzen in Vereinsfarben bestückt, während die gesamte Osttribüne und zwei Blöcke im Gästebereich auf der Westtribüne als Stehplatzbereiche verblieben sind. Ähnlichkeiten zum später gebauten “Stade de la Meinau” vom RC Strasbourg sind übrigens ebenfalls augenfällig, hat man doch bei den Elsässern eine sehr ähnliche Dachkonstruktion gewählt.

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