Borussia Dortmund vs. PSV Eindhoven 1:1
BVB 09

Borussia Dortmund
vs.
PSV Eindhoven 1:1

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Letztes Spiel: Patro Maasmechelen vs. RCS Visétois 22.10.2002, Westfalenstadion, UEFA Champions League
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Ticket
45000 Zuschauer

Am heutigen vierten Spieltag der Champions League Gruppe A scheint die Trennungslinie zwischen oben und unten klar Westfalenstadion - Nordtribüne gezogen: Der Arsenal FC hat alle Kontrahenten geschlagen, Borussia Dortmund alle außer eben Arsenal, und die Konkurrenz in Form des PSV sowie des AJ Auxerre muß sich mit je einem - demzufolge gegeneinander errungenen - Punkt begnügen. Kaum jemand zweifelt daran, daß die Londoner ihr Heimspiel gegen den AJA nutzen werden, um schon heute als sicherer Qualifikant für die Zwischenrunde dazustehen, und durch einen eigenen Heimsieg kann man das Ticket für die nächste Runde gleich mitbuchen, so hofft man in Dortmund. Dabei kann man dann gleich ein wenig Wiedergutmachung betreiben, nachdem das torlose Remis vom vergangenen Spieltag gegen die Bielefelder Arminia niemandem aus dem Umfeld der Borussen gefallen wollte.

“Früh gekollert ist leider nur halb gewonnen” macht man den Bericht zum Spiel bei schwatzgelb.de auf und trifft damit den Nagel auf den Kopf. Nach dem 1:0 durch Jan Koller aus der 10. Minute bleibt der BVB engagiert und macht ständig Druck aufs gegnerische Tor, aber man scheitert immer wieder am Gegner und sich selbst, so daß es mit 1:0 in die Pause geht. Unverständlich ist, warum sich die Kritik der Medien (einschließlich schwatzgelb.de) momentan so stark auf den langen Tschechen konzentriert. Zwar hätte der im ersten Abschnitt durchaus zu Westfalenstadion - PSV-Fans feiern das Tor weiteren Treffern kommen können, das gilt jedoch mindestens in gleichem Maße für den Brasilianer Ewerthon, der auch gegen Bielefeld bereits die Partie alleine hätte entscheiden können. Auch der PSV erspielt sich Chancen und bereits Minuten nach dem Führungstreffer muß BVB-Keeper Jens Lehmann - heute ohne Zweifel der beste Mann auf dem Platz - Kopf und Kragen riskieren, um einen Gegentreffer zu verhindern. Der fällt dann unmittelbar nach dem Wiederanpfiff zum zweiten Abschnitt doch noch, wobei die Borussen-Defensive so fahrig auftritt, daß man meinen muß, daß sie ihre Konzentration in der Kabine vergessen hat. Danach bestimmen plötzlich die Niederländer das Spiel - der BVB hat den Faden völlig verloren, aber selbst in dieser Phase kommt es noch zu gefährlichen Gegenstößen des BVB gegen den weit aufgerückten Gegner, so läßt Lars Ricken eine Riesenchance im Spiel eins gegen eins gegen den PSV-Torhüter aus. Insgesamt tun sich jetzt aber auf Borussen-Seite Riesenprobleme im Aufbauspiel auf, die bei nüchterner Betrachtung auch in der erste Hälfte schon in abeschwächter Form zu erkennen waren. So zeigen sich im Spiel von Sebastian Kehl erschreckende Mängel im spielerischen Bereich - vor allem in bezug auf das Stoppen des Leders und dessen Weiterleitung zum Mitspieler -, und auch ein Thomas Rosicky spielt den Ball immer mal wieder ungewohnter Weise zum Gegner - ist aber dennoch der beste Feldspieler beim BVB.

Die Stimmung kann am heutigen Tag als guter Durchschnitt bezeichnet werden. Während die BVB-Fans immer mal wieder Gesänge zum Besten geben, bleibt es bei den Gästen über weite Strecken Westfalenstadion - PSV-Fans feiern das Tor des Spiels eher ruhig. Dafür kann der PSV-Anhang nach dem Ausgleichstor mit ein paar roten bengalischen Feuern überraschen, die bekanntlich eigentlich gar nicht den Weg ins Stadion gefunden haben dürften. Als die Ordnungskräfte versuchen, die Pyros aus dem Block zu holen - und die Verantwortlichen vermutlich gleich mit - werden sie einfach von Hand zu Hand weitergegeben. Interessante Strategie, weil nun vermutlich jeder verhaftet werden müßte, durch dessen Hand die Fackeln gegangen sind, was organisatorisch schwer durchführbar sein dürfte. Wie dem auch sei kommt es jedenfalls zu keinen offensichtlichen Verhaftungen, wobei die Aktion sicherlich auch vergleichsweise harmlos war, zum Beispiel wird nicht - wie in Rotterdam - mit den brennenden Pyros geworfen. Überhaupt ist die Atmosphäre fast frei von Aggression, wenn man mal von den anscheinend obligatorischen anti-niederländischen Sprüchen aus dem Heimblock absieht. Nicht ganz konsistent ist allerdings die Tatsache, daß die beiden Außenblöcke des Unterrangs der Nordtribüne, auf der die Gästefans untergebracht sind, offensichtlich aus Sicherheitsgründen frei gehalten und mit Ordnungskräften vollgestopft sind, wenn gleichzeitig eine größere Kolonie von Gästefans auf der Osttribüne zwischen den heimischen Besuchern sitzt. Letzteres führt zwar zu keinerlei Problemen, da man die friedliche Koexistenz pflegt, zeigt aber auch, daß das Freihalten der Nordkurvenblöcke nicht notwendig gewesen wäre.



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