SpVgg Erkenschwick vs. Rot-Weiß Ahlen 1:2
SpVgg Erkenschwick

SpVgg Erkenschwick
vs.
Rot-Weiß Ahlen 1:2

Rot-Weiß Ahlen

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Letztes Spiel: Borussia Dortmund vs. Energie Cottbus 07.03.2007, Kunstrasenplatz am Stimberg-Stadion, Verbdandspokal Westfalen
Nächstes Spiel:  VfL Bochum vs. Borussia Dortmund

Ticket
300 Zuschauer

In den 40er und 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts hatte die SpVgg Erkenschwick ihre größte Zeit und war größtenteils erstklassig, aber noch Jahrzehnte später tauchten die Kicker aus dem nördlichen Ruhrgebiet immer wieder mal auf Level 2 auf, bis die Schwarz-Roten im Kunstrasenplatz am Stimberg-Stadion Jahr 1981 zum letzten Mal aus der 2. Liga Nord abstiegen. Es folgte ein Absturz bis in die Verbandsliga, bevor man 2004 zumindest in die Oberliga Westfalen zurückkehren konnte, wo man zur Zeit den neuerlichen Abstieg zu vermeiden sucht. Bessere Zeiten hinter sich hat auch Rot-Weiß Ahlen, eine weithin unbekannte Vereinsbezeichnung, hinter der sich der Mitte letzten Jahres umbenannte Zweitliga-Absteiger LR Ahlen verbirgt. In seiner Zweitligazeit von 2000 bis 2006 spielte das Team teilweise sogar oben mit, wurde aber nie das Image des seelenlosen Retortenteams los, das niemand außerhalb der eigenen Fankreise leiden kann. Tatasächlich konnte sich der LRA nur dank seines Hauptsponsors, der Parfümfirma LR, von der man Namen und Logo übernommen hatte, sowie deren Chef Helmut Spicker so lange auf diesem Niveau halten. Seit dem Lösen des Sponsorvertrags darf der Verein das leicht abgewandelte Firmenlogo nicht mehr führen und konnte auch seinen Namen vom sinnlosen, aber zur gewollten Abkürzung passenden "Leichathletik und Rasensport" ändern. So ist der Erfolg ebenso Vergangenheit wie die Unterstützung durch Helmut Spikker, der Name LR und das alte Logo, geblieben sind nur Retortenteamimage und Unbeliebtheit jenseits des eigenen Dunstkreises, wobei sich die größte Veränderung wohl für einen der 1996er Fusionspartner ergeben hat, der es nämlich innerhalb einer Dekade von Blau-Weiß Ahlen zu Rot-Weiß Ahlen geschafft hat.

Im ersten Abschnitt gestaltet sich die Partie etwas zähflüssig, wenn man nicht gerade Anhänger eines der beiden Teams ist. Die Gäste sind Kunstrasenplatz am Stimberg-Stadion das überlegene Team und kontrollieren das Spiel weitgehend, ohne zu größeren Chancen zu kommen, während sich die SpVgg Erkenschwick aufs Kontern verlegt, bei ihren Vorstößen aber zu den besseren Möglichkeiten kommt. Nach etwas mehr als einer Viertelstunde kommt es zu einer bei den Hausherren umstrittenen Schiedsrichterentscheidung, als man einen vor RWA-Torhüter Dirk Langerbein abgefangenen Ball hinter der Linie gesehen hat, der Referee jedoch die Anerkennung des Tores verhindert. Diese Szene erweist sich als symptomatisch für das Spiel, denn mit zunehmender Spieldauer bringt der Unparteiische die Spielvereinigung immer mehr gegen sich auf. Dabei geht es für die Gastgeber so gut los in der zweiten Hälfte, als Erkenschwick nach einem Eckball - daß es der erste der Partie ist, belegt wohl das schwache Niveau des Spiel in Halbzeit Eins - zum Führungstreffer für die Hausherren trifft. In der Folge dominiert Ahlen das Geschehen eindeutig, aber Erkenschwick hat bei seinen Kontern klar Tormöglichkeiten und verpaßt vor allem in der 75. Minute die Vorentscheidung, als man frei vorm Tor knapp verfehlt - eine Minute zuvor haben allerdings die Gäste ebenfalls aus aussichtsreicher Position verschossen. Zu diesem Zeitpunkt ist die SpVgg bereit in Unterzahl, nachdem man unmittelbar nach dem Führungstreffer den Spieler Sven-Ole Lemke mit gelb-roter Karte verloren hat. Die Wende kommt schließlich in den letzten zehn Minuten und es ist ein äußerst umstrittener Freistoßpfiff, der zum Ausgleich führt. Marco Kaminski hämmert das Leder direkt in die Maschen und kurz vor dem Ende ist es Oliver Glöden, der für das 1:2 sorgt. Am Ende endet ein Spiel, das in der zweiten Hälfte deutlich an Fahrt aufgenommen hat, mit einem glücklichen Sieg für Rot-Weiß Ahlen, der aber sicher nicht unverdient ist, da man doch deutlich mehr für die Partie getan hat als die Hausherren.

Einige Heimfans haben sich im äußeren Bereich einer Längsseite eine kleine "Europaletten-Tribüne" aufgebaut und supporten von hier aus Kunstrasenplatz am Stimberg-Stadion die SpVgg Erkenschwick immer wieder mal, wobei vor allem die Sprechchöre "Schwicker!" und "Er, Er, Erkenschwick" im Ohr bleiben. Mit "Ohne Spikker habt Ihr keine Chance!" beweisen die Heimfans dann auch Kenntnisse der jüngeren Ahlener Fußballgeschichte. Nach dem nicht anerkannten Tor, noch mehr aber nach dem Freistoß, der zum Ausgleich führt, gehen dann die Emotionen richtig hoch und der Unmut richtet sich auf den Schiedsrichter, der nach Ansicht der heimischen Zuschauer das Spiel entschieden hat. Mit dem Ahlener Spieler Joseph Laumann, einem im Unfrieden gegangenen früheren Spieler von Erkenschwick, hat man ein weiteres Haßobjekt auf dem Platz, zumal der Kicker mit ständigen Nickeligkeiten im Spiel und zusätzlichen Provokationen an die Adresse der Heimfans nicht gerade de-eskalierend tätig ist. Ein paar Anhänger aus Ahlen sind auch zur Partie gekommen, machen aber außer mit ihren rot-weißen Schals nicht weiter auf sich aufmerksam. Ein altes Ahlener Vereinszeichen ist übrigens bei den Fans nicht zu sehen, anscheinend war man hier ganz froh über den Ausstieg von LR zumindest als Namenssponsor.

Da das Stadion am Stimberg nicht über eine Flutlichtanlage verfügt, muß man die heutige Partie hinter der Gegenseite ausführen, wo es einen Kunstrasenplatz am Stimberg-Stadion Kunstrasenplatz mit halbwegs akzeptabler Lichtanlage gibt. Ausbau ist hier - mit Ausnahme der beschriebenen Paletten-Stufen - Fehlanzeige und die mit den Trainerbänken versehene Gegenseite ist so gut wie nicht begehbar, so daß sich das Publikum im Wesentlichen um die drei anderen Seiten verteilen muß oder sich direkt außerhalb der Anlage am Hang aufstellt und die Partie kostenfrei über den Zaun verfolgt. Wer sich nicht für die Umsonst-Variante entschieden hat, kann dann auch noch das Vereinsheim im Hintertorbereich aufsuchen. Eine Überdachung oder ein Unterstand fehlt hier völlig, was vor allem während der ersten Hälfte unliebsam auffällt, als zwischendurch starker Regen einsetzt und viele Zuschauer in der ersten Reihe wie selbstverständlich mit Schirmaufspannen zur Sichtbehinderung werden. Hinter dem Kunstrasenplatz folgt übrigens noch ein ziemlich durchweichter Hartplatz, der heute außer zum Parken für den Mannschaftsbus von Rot-Weiß Ahlen ungenutzt bleibt.


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