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Vorwärts Kornharpen |
07.07.2002, Bezirkssportanlage Zur Burkuhle, Jever-Cup |
Bei Vorwärts Kornharpen handelt es sich um einen Verbandsligisten aus einem Stadtteil von Bochum,
der in diesem Jahr zum zweiten Mal den sogenannten Jever-Cup ausrichtet, bei dem man sich mit größtenteils klassenhöheren Vereinen mißt. Dieser Jever-Cup habe, wie uns ein Zuschauer aus Kornharpen selbst zu berichten weiß, die Stelle eines Turnieres mit Teams aus dem Bochumer Norden ersetzt, das aufgrund der großen Rivalität der beteiligten Vereine aus benachbarten Stadtteilen häufig mit Verletzungen von Spielern endete und das vor Saisonbeginn. Außerdem sei es den dort teilnehmenden Teams angeblich nicht recht gewesen, daß sie in der Regel hohe Niederlagen gegen die Hausherren einstecken mußten, da man in deutlich niedrigeren Spielklassen an den Start ging als Kornharpen. Jetzt sind die Gastgeber selbst der unterklassige Teilnehmer, so daß sie es wohl bereits als Erfolg verbuchen dürfen,
gegen die Oberligisten Westfalia Herne und DJK TuS Hordel mit zwei Siegen das Finale erreicht zu haben - und das bei Ergebnissen von 3:0 und 1:0 ohne jedes Gegentor. Der Gegner ist mit der zweiten Mannschaft SG Wattenscheid 09 ein weiterer Oberligist, der sich gegen die Amateure des VfL Bochum und die TSG Sprockhövel durchzusetzen verstand.
Die Wattenscheider Nachwuchs-Kicker sind von Anfang an weit überlegen und müßten
schnell hoch in Führung gehen, doch das Toreschießen haben die Spieler in Weiß wahrlich nicht erfunden, so daß man bis zur Pause nur zu einem Treffer kommt. Doch nicht mit einem 1:0-Vorsprung geht es für die SGW in die Kabinen, man muß auch noch den Ausgleichstreffer der Hausherren wegstecken, die unmittelbar vor der Unterbrechung mit ihrer ersten nennenswerten Chance gleich einen zählbaren Erfolg verbuchen dürfen. In der Folge kann Vorwärts Kornharpen das Spiel deutlich offener gestalten, wobei bei den Wattenscheidern gewisse konditionelle Probleme zutage treten, die wohl auf die frühe Phase der Saisonvorbereitung zurückgehen, die für den Oberligisten zur Zeit laufen dürfte. Am Ende ist es dann die Routine des Oberligisten, die den Ausschlag gibt. Zehn Minuten vor Schluß macht man per Doppelschlag alles klar und danach gibt es auch keinen nennenswerten Widerstand mehr.
Mit gut 300 Zuschauern ist das Spiel gut besucht, aber echte Fangruppen lassen sich nicht wahrnehmen. Die Wattenscheider glänzen durch Abwesenheit - zum einen hat die erste Mannschaft der SG am Vormittag selbst ein Testspiel absolviert und zum anderen läuft zeitgleich mit dem Turnier in der Lohrheide die Leichtathletik-WM, die auch manchen SGW-Fan angelockt haben mag - und das Heimpublikum besteht größtenteils aus bei Amateurspielen häufig anzutreffenden Menschen gesetzten Alters, die zwar hier und da einen lautstarken Kommentar zum Spielgeschehen abgeben, aber keinen besonderen Support abliefern mögen.
Die Bezirkssportanlage Zur Burkuhle besteht aus einem Rasenplatz mit Laufbahn, der nur an einer Seite über Ausbau verfügt. Hier kann man sich auf einigen Betonstufen niederlassen und im hinteren Bereich gibt es sogar eine Art Überdachung, die originellerweise aus nebeneinander aufgestellten Bushaltestellen-Wartehäuschen besteht. Man darf die Anlage wohl als durchaus sympathisch bezeichnen, der Besuch stellt zwar kaum ein großartiges Erlebnis dar, aber sie gesehen zu haben kann sicherlich nicht schaden.
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