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FC Mondercange |
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Der Luxemburgische Fussball Luxemburgischer Fußballverband |
02.12.2001, Terrain Communal, Division Nationale |
Luxemburg mag ein kleines Land sein, aber es verfügt über eine reichhaltige Fußballtradition - so wird
bereits seit 1909 in dem Großherzogtum eine nationale Meisterschaft ausgespielt und man ist seit 1910 Mitglied in der FIFA. Inzwischen gibt es 120 Vereine mit gut 700 Teams, die dem runden Leder nachjagen, und einer davon ist der FC Mondercange, der seit der Saison 1998/99 in der ersten Liga spielt und 1999 auch gleich am UEFA-Cup teilnehmen durfte. Etwas größer ist da schon die Erfolgsbilanz des heutigen Gegners, immerhin konnte Progrés dreimal luxemburgischer Meister werden und vier Pokalsiege einfahren - den letzen derartigen Erfolg gab es allerdings 1981 in Form einer Meisterschaft und zwischendurch mußte man einige Jahre in der Unterklassigkeit verbringen. Dahin könnte der Weg der Kleinstädter aus der Nähe von Esch-sur-Alzette auch wieder führen, denn man befindet sich nur wenige Punkte vor dem Tabellenende und wird mit Sicherheit an der Abstiegsrunde teilnehmen müssen. Dieses Schicksal wird wohl auch den heutigen Gastgebern nicht erspart bleiben, die zwar auf dem fünften Platz nur um eine Position in der Tabelle steigen müßten, um in die Meisterrunde zu kommen, aber bereits sieben Punkte hinter der vor ihnen liegenden Union aus Luxemburg zurückliegen.
Am heutigen Tag entwickelt sich ein eher durchwachsenes Spiel mit wenig Torchancen - beide Teams sind als eher defensiv bekannt und kommen in Schwierigkeiten, wenn sie das Spiel selbst machen sollen. Im ersten Abschnitt sind es gar die Gäste, die den etwas besseren Eindruck machen und eher in Führung gehen könnten, doch bis zur Pause bleibt die Partie torlos und kurz nach dem Seitenwechsel ist es dann der FC Monnerich - so der deutsche Name der Stadt - der ein Tor erzielt. Dabei bleibt es bis kurz vor Schluß, als die rot-weißen Hausherren einen Konter nutzen können, um mit dem Treffer zum 2:0 alles klar zu machen.
Unter den gut 300 Zuschauern herrscht eine eher nüchterne Stimmung, auch wenn man schon mal etwas lauter wird, um einzelne Szenen zu kommentieren. Ein typisches Amateurpublikum halt, und um Amateure wird es sich wohl beim spielenden Personal der heutigen Konkurrenten auch handeln. Anhand der Art der Reaktionen zeigt es sich, daß durchaus ein nennenswerter Anteil des Publikum aus dem nahegelegenen Niedercorn stammt oder zumindest die Gäste bevorzugt.
Wer bei dem Namen Terrain Communal, den die Anlage des FC Mondercange führt, befürchet, es
handele sich um einen reinen Sportplatz ohne Ausbau, wird beim Betreten des Stadions angenehm überrascht. Auf der einen Seite findet sich eine - allerdings mit der Kapazität von gut 300 roten Plastiksitzen sehr kleine - Tribüne, in die auch das Vereinsheim des FCM integriert ist. Gegenüber ist auf der vollen Platzbreite ein Ausbau in Form von hohen Stehplatzstufen vorhanden, während die Hintertorbereiche nur ebenerdig begehbar sind, aber zusätzlich über begrünte Hänge verfügen, die mit wenig Aufwand ebenfalls als Tribünen nutzbar gemacht werden könnten. Besonders originell ist in Mondercange der ebenfalls über Rasen verfügende Nebenplatz, liegt er doch direkt neben der Gegengeraden und zwar auf der Höhe der oberen Stehplatzstufe, also einige Meter höher als der Hauptplatz. Ebenso originell ist das Flutlicht, findet man doch sechs Masten für beide Plätze, wobei die mittleren Masten sowohl Strahler in Richtung auf den Hauptplatz als auch solche in Richtung auf den Nebenplatz tragen. Zumindest kurz erwähnt sei noch die Tatsache, daß man im Vereinsheim von Mondercange eine Vitrine mit Fanartikeln findet, die dann auch tatsächlich an der Theke zu erhalten sind.
Übrigens: wer gerne einen Vereinspin mit dem oben zu sehenden Wappen des FC Mondercange haben möchte, hat zur Zeit die Gelegenheit, den vom Verfasser dieser Zeilen persönlich bei
eBay zu ersteigern. Dort werden nahezu durchgängig Kleinigkeiten versteigert, die im Rahmen der Fußballreisen mitgebracht werden, eigentlich hautpsächlich, um dieses Forum zur Werbung für www.groundhopping.de zu nutzen, aber über Gebote auf die Artikel sind wir hier natürlich auch nicht unglücklich...
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