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FSV Lok Altmark Stendal |
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03.02.2002, Stadion Im Hölzchen, Oberliga Nordost-Nord |
Die heutige Ansetzung war aufgrund der akuten Finanzschwäche des heimischen FSV Lok Altmark Stendal
hochgradig gefährdet, der mit den Spielergehältern im Rückstand ist und so Schwierigkeiten hatte, überhaupt noch eine Mannschaft aufzubieten. Zumindest für den heutigen Tag konnte man sich mit dem Großteil des Spielerpersonals noch einmal einigen, so daß man verstärkt mit einigen Jugendspielern ein komplettes Aufgebot samt Ersatzspielern stellen kann, doch die Zukunft liegt für die Anhaltiner weiter im Dunklen. Als besonders problematisch erweist sich dabei für Stendal nach eigener Aussage die Lage in unmittelbarer Nähe zu Niedersachsen, denn im Nachbarland können klassenniedrigere Teams nicht nur ein wesentlich höheres Gehalt bieten, sondern auch noch einen Arbeitsplatz an ihre Spieler vermitteln, was für Lok Altmark angesichts der Arbeitsmarktsituation vor Ort eine völlig absurde Vorstellung sei. Der Finanzkrösus der Vergangenheit ist Tennis-Borussia seit dem Ausstieg der umstrittenen Göttinger Gruppe auch nicht mehr, aber die Berliner haben es als Absteiger immerhin geschafft, sich an der Spitze der Oberliga Nordost festzusetzen. Zur Zeit nimmt man punktgleich mit den Amateuren von Hertha BSC einen zweiten Tabellenplatz ein und darf hoffen, sich als erster der Staffel zu den Qualifikationsspielen um den Regionalligaaufstieg zu qualifizieren.
Zumindest am heutigen Spieltag können die Hauptstädter ihren Anspruch auf eine höhere
Spielklasse nicht belegen. Die Gastgeber sind es, die während der gesamten Spielzeit die Partie dominieren, doch Lok Altmark krankt daran, daß nach dem frühen Führungstreffer beste Chancen vergeben werden, statt auch nur einen einzigen Treffer zur Absicherung hinzuzufügen. Im zweiten Abschnitt profitiert TeBe dann auch noch von einer sehr schmeichelhaften Schiedsrichterentscheidung, als eine Notbremse nur mit einer gelben Karte bestraft wird. Dennoch scheint alles auf einen knappen Erfolg Stendals hinauszulaufen, bis sie das Schicksal in der dritten Minute der Nachspielzeit doch noch ereilt, als Tennis Borussia eine unübersichtliche Situation zum Ausgleichstreffer nutzt. Verdient ist dieser Ausgleich kaum, obwohl man einräumen muß, daß die Berliner gegen Ende noch einmal aktiver geworden sind und kurz vor dem Ausgleich bereits eine andere große Einschußmöglichkeit hatten.
Den deutlich aktiveren Eindruck machen die vielleicht 50 angereisten und in einem abgetrennten Block
untergebrachten Gästefans, die beim Einlauf der Mannschaften eine kleine Choreographie mit golden reflektierenden Tafeln präsentieren und sich mit einem mitgeführen Transparent eine ebenso Goldene Saison prophezeien. Später stellen die Gäste dann gelegentliche Sprechchöre auf die Beine, wobei die Version der englischen Nationalhymne, die man präsentiert ("God save TeBe") wohl weder das Gefallen von britischen noch von irischen Zuschauern finden würde, sollten die sich zu einem Spiel der Lila-Weißen verirren. Die Gastgeber haben auch einen kleinen Fanblock, der sich ebenso wie der der Gäste auf der Gegenseite befindet, allerdings kaum akustisch in Erscheinung tritt, sondern eher durch ein paar Zaunfahnen auffällt. Laut wird es dann schon mal, wenn man die Entscheidungen des Schiedsrichters in Zweifel zieht, wobei dann auch die für so viele Amateurvereine typischen Kommentare einzelner Herren - in diesem Fall größtenteils auf den Sitzplätzen zu finden - nicht fehlen.
Das Stadion im Hölzchen ist in einem eher beklagenswerten Zustand, soll jedoch demnächst mit
Landesmitteln in stark modernisierter Form neugebaut werden. Zur Zeit finden sich im wesentlichen Erdstufen, die im Oval um beide Hintertorbereiche und die Gegenseite gehen, wobei ein Teil - wie oben beschrieben - vom Stadion separiert und als Gästeblock eingerichtet ist. Auf einer Seite befindet sich neben einem Sprecherturm ein nicht überdachter Sitzplatzbereich, wo man auf ziemlich windschiefen weißen Holzbänken Platz nimmt. Immerhin werden die Unebenheiten der Bänke für die Leute, die davon Gebrauch machen, von Sitzkissen ausgeglichen, die man sich kostenlos abholen darf. Nicht nur die Bänke wirken dabei recht verfallen, das gilt auch für den Rest der Anlage, was aber wohl angesicht des bevorstehenden Neubaus als verständlich bezeichnet werden kann. Die größte Frage bezüglich des Stadionneubaus ist hierbei wohl die Frage, welches Team in der Anlage zuhause sein soll, da es doch sehr zweifelhaft ist, ob der FSV Lok Altmark Stendal - zumindest in der heutigen Form - noch existieren wird.
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