TSG Wörsdorf vs. FSV Frankfurt 2:5
TSG Wörsdorf

TSG Wörsdorf
vs.
FSV Frankfurt 2:5

FSV Frankfurt

Wiesbadener Kurier
Die Oberligen
Hessischer Fußballverband
Schwarz Blau 79
Der schwarz-blaue Götterbote
Frankfurter Rundschau
Frankfurter Neue Presse
Letztes Spiel: Union Solingen vs. Wuppertaler SV 20.08.2002, Sportplatz an der Wallbacher Str., Oberliga Hessen
Nächstes Spiel:  SC Langenhagen vs. Kickers Emden

Ticket
400 Zuschauer

Wörsdorf ist ein beschauliches Städtchen im nördlichen Taunus oder - um exakt zu sein - ein Stadtteil der Sportplatz an der Wallbacher Str. - “Sitzplatztribüne” Gemeinde Idstein, das durch den TSG im zweiten Jahr in Folge in der Oberliga Hessen vertreten wird. Zu Beginn der Saison war man auch recht zuversichtlich, daß der Klassenerhalt wieder glücken wird, doch inzwischen ist Untergangsstimmung angesagt. Sportlich begann die Saison nicht eben erfolgreich, obwohl man nicht nur gegen die Spitzenteams der Liga anzutreten hatte, man hat eine langwierige Verletzung des Stammtorhüters zu beklagen (Achillessehnenriß) und jetzt mosert auch noch der Hauptsponsor Peter Klein gegen den Verein - insbesondere sind Trainer Schuhmacher und seine Neueinkäufe in die Schußlinie geraten - und denkt über den kompletten Ausstieg aus der TSG nach, weil er dann besser "hungernden Kindern" helfen oder "für Tiere spenden" könne. Das gipfelt in dem interessanten Monolog: "Ich bin Idealist und habe kein Interesse, in Verbindung mit Spenden Macht auszuüben. Aber ich spende auch, um etwas zu bewegen. Deshalb werde ich ohne Einflußnahme in Wörsdorf nichts mehr machen. Ich habe beispielsweise drei neue Spieler an der Hand. Wenn die kommen, müssen drei andere gehen." (zitiert nach den Wiesbadener Nachrichten vom 20.08.2002). Es ist wohl zu bezweifeln, daß der machtscheue Idealist, nach dessen Pfeife alle springen sollen, mit diesen Äußerungen Ruhe in die TSG Wörsdorf getragen hat. Der FSV Frankfurt geht mit gemischten Gefühlen in die Partie. Immerhin hat man am letzten Sonntag daheim 3:2 gegen den SV Erzhausen gewonnen und so den ersten Sieg der Spielzeit erreicht und es besteht die Aussicht, die Punkte aus der 1:4 Niederlage gegen Eschborn über den grünen Tisch zurückzubekommen, da der Gegner gegen die neuen DFB-Jugendspielerregeln verstoßen haben soll. Auf der anderen Seite stehen sportlich überzeugende Leistungen der Frankfurter weiterhin aus, so daß vielleicht der krisengeschüttelte Gegner gerade recht kommt, um sich auf seine Kosten aufzurappeln.

Letztendlich gelingt der Frankfurtern genau das, aber trotz des letztendlich hohen Sieges Sportplatz an der Wallbacher Str. - Totale präsentieren die "Götter in Schwarz-Blau" weder eine überzeugende Leistung noch handelt es sich um ein Spiel auf ein Tor. Die Gäste sind zwar von Anfang an überlegen und erzielen auch recht frühzeitig den Führungstreffer, danach aber plätschert die Partie so dahin und in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit heißt es plötzlich 1:1. Unmittelbar nach der Unterbrechung kommt es dann auch schnell zur erneuten Führung des FSV, nachdem es während der Pause in der Kabine der Gäste etwas lauter zugegangen sein soll. Diesmal währt die Freude nur zehn Minuten lang, dann ist der Spielstand nach einem zweifelhaften Foulelfmeter wieder ausgeglichen. Spätestens jetzt lassen sich die Gäste deutlich anmerken, daß sie nicht weniger verunsichert sind als die TSG. In der letzten Viertelstunde fallen dann noch drei Tore, die das Spiel im nachhinein als fälschlich als eine eindeutige Angelegenheit erscheinen lassen.

Einen erkennbaren Heim-Support gibt es nicht in Wörsdorf, dafür sind die Frankfurter Sportplatz an der Wallbacher Str. - Hintertorbereich natürlich mit einer kleinen Gruppe von Fans angereist, die sich immer wieder mal per Gesang bemerkbar macht. In der zweiten Hälfte übertreiben es die Gästefans dann aber für den Geschmack der Hausherren. Zunächst werfen sie doch tatsächlich Papierschnipsel auf den Platz und, nachdem sie dann ob dieser Maßlosigkeit zur Ordnung gerufen werden, tritt einer aus dem Kreis der blau-schwarzen Anhänger einen Wassereimer so heftig, daß der einen Meter aufs Spielfeld rollt! Solche Gewaltexzesse hat man bei der TSG noch nicht erlebt und ein Ordner teilt dem FSV-Anhang mit, daß letzterer das "aszoialste" sei, was man "je in Wörsdorf" gesehen habe.

Der Sportplatz an der Wallbacher Straße kommt als flutlichtloser Rasenplatz daher, der keinen echten Ausbau zu bieten hat. Immerhin gibt es auf einer Längsseite einen Graswall, den man (zumindest heute) durch das Aufstellen von zwei Reihen weißer Plastik-Gartenstühle zu einer Art Sitzplatztribüne gemacht hat. Ansonsten stellt man sich halt als Zuschauer direkt am Spielfeldrand auf, um dem Geschehen zu folgen. Darüber hinaus findet man außerhalb der eigentlichen Anlage noch das Vereinsheim der TSG, in dem auch die Umkleidekabinen der Spieler untergebracht sind und das man als Zuschauer zwischendurch besuchen darf, ohne noch mal Eintritt bezahlen zu müssen. Ein paar Meter weiter gibt es dann noch einen Hartplatz, der vermutlich bei schlechtem Wetter als Ausweichplatz herhalten muß. Insgesamt kann man der Anlage nicht das Urteil ersparen, zu den eher verachlässigbaren Spielorten der vierten Liga zu gehören, womit sie allerdings gerade in der Oberliga Hessen nicht allein ist, wo es ja nur in Aschaffenburg, Baunatal, beim FSV sowie in Fulda, Karben, Kassel und Marburg - mit Abstrichen noch in Lohfelden - nennenswerte Stadien gibt.


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