Young Boys Bern vs. FC Zürich 1:1
Young Boys Bern

Young Boys Bern vs. FC Zürich 1:1

FC Zürich

22.07.2001, Stadion Neufeld, Nationalliga A

Ticket
9900 Zuschauer

Die Young Boys Bern durften sich zuletzt einige Jahre lang in der Nationalliga B vergnügen, konnten sich jedoch Stadion Neufeld - Tribüne vor allem dank einer grandiosen Serie im heimischen Wankdorf-Stadion in der vergangenen Spielzeit auf Kosten von Yverdon Sports in der Qualifikationsrunde zur A-Liga durchsetzen. Mit dem Erreichen der Meisterrunde hat man sich ein hohes Ziel gesetzt, das bereits frühzeitig alle Zweifel am Klassenerhalt beseitigen würde. Der FC Zürich hat sich das Erreichen dieser Meisterrunde ebenfalls auf den Wunschzettel geschrieben - hier jedoch als minimale Ausbeute der laufenden Spielzeit, in der man zum erweiterten Favoritenkreis auf die Meisterschaft selbst gehört.

Stadion Neufeld - Tribüne Nach dem Spielverlauf hätten es die Jungen Buben verdient, heute als Sieger vom Platz zu gehen. Irgendwie schafft es der FC Zürich dennoch, nicht nur den unaufhörlichen Angriffswellen der Hauptstädter weitgehend standzuhalten, sondern den einen Gegentreffer auch noch kurz vor dem sprichwörtlichen Pausentee auszugleichen. Dazu benötigt man nicht einmal eine Torchance, da ein überraschender Weitschuß den Weg ins Berner Gehäuse findet, ohne besonders herausgespielt worden zu sein. Im zweiten Abschnitt geht es weiter wie zuvor und kurz vor dem Abpfiff hat ein Großteil der schwarz-gelben Gefolgschaft dann auch den Torschrei auf den Lippen - zu früh, zwar zappelt das Netz, aber der Ball hat es von der Außenseite her getroffen.

Die fast zehntausend Zuschauer sind für eidgenössische Verhältnisse äußerst beachtenswert und Stadion Neufeld - Stehplätze müssen sich vom Großteil der angestammten YBB-Fans vorhalten lassen, Erfolgs-Supporter zu sein, die erst jetzt nach dem Aufstieg in die Nationalliga A wieder den Weg ins Stadion finden. Diese Aufgabe ist tatsächlich gar nicht so einfach, spielen die Young Boys doch zum ersten Mal wieder im Stadion Neufeld, nachdem man beim letzten Heimspiel vor sogar 22500 Interessierten Abschied vom traditionsreichen Wankdorf genommen hat, das demnächst gesprengt und neu aufgebaut werden soll. Wieder kann man sagen, weil das Team bereits beim Umbau des Stadions zur WM 1954 insgesamt drei Partien im Neufeld ausgetragen hat und bei zwei Siegen und einem Remis sogar ungeschlagen blieb - eine Tradition, die man sicherlich gerne fortschreiben würde.

Das absolute Schmuckstück der weitläufigen Leichtathletikanlage ist die Haupttribüne, ein offensichtlich Stadion Neufeld - Tribüne Außenansicht uraltes Bauwerk aus Holz mit Bänken aus dem gleichen Material, das vor allem durch sein Giebeldach besticht. Im mittleren Bereich findet sich dort noch ein Presse- und VIP-Bereich, der anstelle der Holzbänke gelbe Plastik-Klappsitze bieten kann, während es sowohl in den Kurven als auch auf der Gegenseite unüberdachte Steinstufen gibt. Beleuchet werden kann das Stadion über vier Flutlichtmasten im klassichen Design, die den altmodischen Gesamteindruck bestätigen, wobei das “altmodisch” in Bezug aufs Stadion Neufeld durchaus mit “ehrwürdig” gleichzusetzen ist. Vor den Bäumen, die hinter der Gegengerade stehen und dem Geschehen einen angemessen hübschen Hintergrund verleihen, sind drei Fahnenstangen aufgestellt, die heute mit den Fahnen der Schweiz, von Bern und den Young Boys selbst beflaggt sind. Hinter einem Tor findet sich ein seitlich mit Zäunen abgegrenzter Gegenbereich, was etwas seltsam wirkt angesichts der Tatsache, daß auf Zäune zwischen Zuschauerrängen und Spielfeld komplett verzichtet wird und man so mit einem Schritt durch den Innenraum die erstgenannten Absperrungen leicht umgehen könnte. Ratsam wäre das allerdings kaum, den damit würden die Young Boys nicht nur einer Strafe ins Auge blicken, sondern gezwungen sein, nicht nur das Stadion Neufeld mit Zäunen auszustatten, sondern auch das neue Wankdorf-Stadion. Momentan findet im Stadion Neufeld nämlich eine Art Bewährungsprobe statt, die beweisen soll, daß man in Bern ganz ohne Zäune zwischen Geschehen und Rängen auskommt.

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