Åtvidabergs FF |
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14.07.2012, Kopparvallen, Allsvenskan |
Der Åtvidabergs IF wurde am 1. Juli 1907 gegründet und ist der Verläufer des heutigen Clubs
Åtvidabergs FF, der 1935 durch die Abspaltung der Fußballabteilung vom Gesamtverein entstand.
1952 gelang erstmals der Aufstieg in die Allsvenskan, dem jedoch der sofortige Wiederabstieg
folgte und es dauerte bis 1967, bevor man in die Erstklassigkeit zurückkehrte. Danach folgte
die größte Zeit des Vereins, der 1972 schwedischer Meister werden und diesen Titel 1973 verteitigen
konnte - beide Male schaffte man es im Eurapokal der Landesmeister bis ins Viertelfinale - 1974
schied man übringens gegen den FC Bayern München aus. Den schwedischen Pokal konnte man in dieser Zeit
auch zweimal erringen, aber an solche Erfolge knüpfte der Club nie wieder an. 1982 stieg Åtvidaberg
endgültig aus der Allsvenskan ab und mußte zwischendurch gar in die 3. Division zurück, bevor man
sich wieder nach oben arbeitete, was 2009 zum Wiederaufstieg in die Allsvenskan führte, aus der
der Club zwar sofort wieder abstieg, aber man schaffte 2011 den direkten Wiederaufstieg und
spielt in der aktuellen Spielzeit im oberen Bereich der Eliteliga mit. Heute empfängt man
AIK Solna und hat die Möglichkeit, mit einem Heimsieg die Gäste zu überholen, mit denen man dann
bei besserer Tordifferenz punktgleich wäre.
Die Hausherren sind in einer schwachen ersten Hälfte das bessere Team und drängen den AIK Solna
über weite Strecken in die Defensive zurück. Torchancen bleiben allerdings Mangelware und tatsächlich
kann der Åtvidabergs FF zur Pause froh sein, nicht in Rückstand geraten zu sein, denn die wenigen
Vorstöße des AIK bringen die besseren Möglichkeiten, was vor allem an Heimtorhüter Gustav Jansson
liegt, der einmal einen einfachen Ball fallen läßt und einmal auf der Linie klebt und so eine
Kopfballchance der Gäste vom Fünfmeterraum ermöglicht, die jedoch das Tor verfehlen. Im zweiten
Abschnitt bleibt Åtvidaberg am Drücker und schließlich klappt es auch mit dem Torschießen, als
zunächst in der 75. Minute Magnus Eriksson aus kurzer Distanz einnicken kann und sechs Minuten später
Viktor Prodell aus spitzen Winkel für das 2:0 sorgt, so daß die Partie mit einem nicht unverdienten
Heimsieg endet. Der Åtvidabergs FF stößt somit auf den vierten Tabellenplatz vor und ist mit seinen
24 Punkten nur noch um einen Zähler schlechter als der Tabellenzweite Malmö FF - nur Spitzenreiter
Elfsborg IF hat sich mit 31 Punkten bereits ein wenig vom Feld abgesetzt.
Trotz regnerischen Wetters und somit nicht allzuguter Bedingungen wird die Partie von 7621 Menschen
verfolgt, was über die Einwohnerzahl Åtvidabergs von 6900 hinausgeht und den besten Besuch darstellt,
den Åtvidaberg in der laufenden Saison bei einem Heimspiel vermelden durfte.
Natürlich liegt das auch an den in nicht unerheblicher Zahl angereisten
Gästefans. Die sorgen zunächst mal für ein Intro,
bei dem eine Blockfahne präsentiert wird, aber auch bei den Hausherren läßt man sich nicht lumpen
und zeigt derweil diverse Doppelhalter mit den
Portraits von Spielern. Im weiteren Verlauf der Partie überwiegt dann zwar doch der Support
der Gäste, die immer wieder per Sprechchor zu hören sind oder auch mit ihren Schwenkfahnen zugange sind, während es auf Heimseite zumeist eher ruhig bleibt, aber am Ende wird natürlich auch der Erfolg der Hausherren gebührend gefeiert.
Häufig liest man eine Angabe von einer Zuschauerkapaztiät von 7200 für den Kopparvallen, aber das
entspricht offensichtlich nicht dem aktuellen Ausbaugrad der Anlage, denn es würde wohl auch heute noch
etwa 1000 Menschen mehr in das Stadion passen. Es verfügt auf einer Längsseite über eine große Tribüne
mit leicht gebogenem Dach, der auf der Gegenseite eine altmodische Tribüne mit Giebeldach und
Stützpfeilern vor den Zuschauern gegenübersteht, die in jedes englische Traditionsstadion passen würde.
Dazu kommen auf beiden Hintertorseiten weitere Tribünen, die im Gegensatz zu denen auf der Längsseite
mit Stehstufen ausgestattet sind und einmal mit, einmal ohne Überdachung daherkommen. Was am
Kopparvallen wirklich originell ist, ist, daß man hier voll auf den Baustoff Holz setzt, aus dem
auch die neuen Tribünen bestehen und der der Anlage einen ganz eigenen Charakter verschafft. Insgsamt
handelt es sich dabei um ein richtig schönes Stadion, das sich wohltuend von den 08/15-Arenen abhebt,
die gerade auch in Schweden auf breiter Basis Einzug in die Stadionlandschaft gehalten haben.
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