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16.08.2011, Rösler-Stadion, Verbandspokal Niederrhein |
Die Vereinigten Sportfreunde Amern wurden ursprünglich 1910 gegründet und haben letztes Jahr ihr
100jähriges Jubliäum begangen, sind aber in der heutigen Form erst 1927 entstanden, als es eine
Fusion zwischen Clubs aus Dilkrath und Unteramern gab. Vor ein paar Jahren kickte der VSF noch in
der Kreisliga B, aber drei Aufstiege in Folge, haben den Club
von 2008 bis 2011 über Kreisliga A und Bezirksliga bis in die Landesliga, in der man demnächst kicken wird, gebracht.
Dazu bot man noch eine zum Teil über die Presse ausgetragene Posse zwischen dem damaligen Vorstand um Michael Heythausen und
Sponsor Graf Bernadotte af Wisborg, die Ende 2010 mit dem Rücktritt des kompletten Vorstands führte. Einen Hang zum Drama berwies der Club auch im Kreispokal Krefeld, wo man sich nicht für die heute
Partie qualifziert hätte, hätte man nicht in der 3. Runde gegen den VfR Fischeln eine Partie mit 6:4 gewonnen,
bei der man in der 76. Minute mit 4:1 hinten gelegen hatte, wofür man nicht einmal die Verlängerung benötigte. Heute ist der Gegner ein paar Nummern größer als damals, denn in der ersten Runde des FVN-Pokals hat man es mit dem Regionalligisten vom Wuppertaler SV zu tun.
Der WSV startet durchaus konzentriert in die Partie und geht mit zwei schnellen Treffern durch
Christian Knappmann schnell mit 2:0 in Führung, was genau das sein dürfte, was man sich in
Wuppertal von der heutigen Partie erhofft hat, weil man die Partie nutzen möchte, um sich nach
einem enttäuschenden Auftakt mit einem Punkt und ohne jeden Torerfolg aus zwei Spielen aufzubauen.
Nach 29 Minuten kann Benjamin Baltes auf 3:0 erhöhen, in der zweiten Hälfte fallen für die
deutlich einen Gang zurückschaltenden Wuppertaler zwei weitere Tore durch Knappmann und - in der
Schlußminute - Robert Fleßners. Der Stadionsprecher erinnert zwar im zweiten Abschnitt kurz an die
Partie gegen Fischeln, aber das natürlich eher scherzhaft, denn zu offensichtlich sind die Vereinigten
Sportfreunde mit dem heutigen Gegner überfordert, auch wenn man die eine oder andere Chance hat, bei
der die WSV-Defensive teilweise einen wenig soliden Eindruck macht, aber keine Gegentore hinnehmen muß...
In den frühen Runden des Verbandspokals ist es eine unendliche Geschichte, daß die Gegner des
Wuppertaler SV immer wieder glauben, das große Los gezogen zu haben und sich fragen, wie sie die
Massen an WSV-Fans bewältigen sollen. Auch hier war zunächst von möglicherweise vierstelligen
Zuschauerzahlen die Rede. Immerhin hat man dann in Wuppertal nachgefragt und dort erfahren, daß
maximal mit 100 Gästen zu rechnen sei. Am Ende sind es ungefähr halb so viele Wuppertaler, die
die Reise angetreten haben. Zusammen mit einer recht guten Resonanz bei den heimischen Fußballfans
ergibt sich so eine Zuschauerzahl von 485, die man als durchaus beachtlich bezeichnen darf, wobei
es allerdings von beiden Seiten keinen Support gibt - ausgenommen eine einzelne WSV-Zaunfahne, die
jemand an der Platzbegrenzung angebracht hat.
Die Anlage des VfR Amern ist nach Bernhard Rösler benannt, einem Industriellen und früheren Ehrenvorsitzenden der
Vereinigten Sportfreunde, der am 2. Dezember 1973 ausgerechnet an einem autofreien Sonntag
bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen ist. "Sein" Rösler-Stadion ist allerdings kaum mehr
als ein ganz normaler Sportplatz, dessen Dorfplatzcharakter von der Weitläufigkeit der Anlage
noch hervorgehoben wird. Immerhin kann man auf einer Längsseite einen Graswall nutzen, um eine
etwas erhöhte Perspektive auf das Spielfeld zu haben, und findet dafür diverse unüberdachte Plastiksize vor. Gar nicht wenige Zuschauer entscheiden sich allerdings für einen
Platz in der Kurve, wo man ebenderdig und deutlich weiter vom Spielfeld entfernt ist, aber dafür
einen anderen strategischen Vorteil hat, nämlich den, sich in unmittelbarer Nähe der Stände für Getränke und Speisen aufzuhalten..
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