|
SG Sonnenhof Großaspach |
maps.google.de |
fußballdaten.de fußball.de kicker.de |
|
21.10.2007, Sportpark Fautenhau, unterer Platz, Oberliga Baden-Württemberg |
Mit dem SG Sonnenhof Großaspach und dem FC 08 Villingen treffen sich zwei Teams, die im Verlauf der Saison bereits die Tabellenspitze geziert haben.
Die konnten zwar beide nicht halten, aber das Treffen des vor Beginn des Spieltags Tabellenfünften gegen den Sechsten kann durchaus als das
Spitzenspiel der Runde bezeichnet werden, aber gleichzeitig handelt es sich kurioserweise um ein Duell am Rand der Abstiegszone, da durch die Einführung der dritten Liga zur kommenden Saison die neue Regionalliga zu erreichen ist, um viertklassig zu bleiben und das ist bekanntlich nur dem Quartett an der Tabellenspitze vergönnt. Schon jetzt spielen die Hausherren allerdings höher, als man lange für möglich gehalten hätte. Mitte der 1990er Jahre tauchte der Fusionsclub, der 1985 aus der Verschmelzung von SpVgg Großaspach und FC Sonnenhof Kleinaspach entstanden war, erstmalig in der Landesliga auf, 2002 gelang der Sprung in die Verbandsliga und schließlich kam man in die Oberliga, als man dort 2005 die Meisterschaft errang. Die Gäste bringen da deutlich mehr Tradition mit an den Fautenhau, waren sie doch in den 1970er Jahren sogar mal zweitklassig. Später pendelte man zumeist zwischen vierter und fünfter Liga hin und her - gerne im Jahresrhythmus und nach dem überraschenden direkten Wiederaufstieg 2006 - am letzten Spieltag überholte Villingen noch den bisherigen Tabellenführer - gelang im Vorjahr der Klassenerhalt und so könnte man jetzt sogar nach den "Regionalligasternen" greifen und wäre so als Viertligist wieder da angekommen, wo man 1970 als Zweitligist gestartet war - damals waren die Regionalligen nämlich noch das Unterhaus der Bundesliga.
Am heutigen Spieltag herrschen recht schwierige Platzverhältnisse, denn es hat den ganzen Vormittag geregnet - teilweise sogar geschneit - und so
präsentiert sich die Anlage rutschig und schwer berechenbar. Eigentlich sollte das Gift für das spielerisch bessere Team sein und gute Voraussetzungen
für die eher rustikale Mannschaft bieten, aber die technisch beschlagenen Villinger kommen deutlich besser mit den Platzverhältnissen klar als die Hausherren, die eher auf ihre Kampfesstärke setzen. Schnell kommen die Gäste zu guten Möglichkeiten, bei denen sich mal der Torhüter Großaspachs auszeichnen kann und mal ein Feldspieler auf der Linie rettet, nur ins Tor will der Ball nicht und so kommt es wie es wohl kommen muß und der Treffer fällt nach 35 Minuten auf der anderen Seite. Bis zur Halbzeit zeigt sich Villingen verunsichert und direkt nach dem Anpfiff haben die Gäste erstmal einige gefährliche Angriffe von Großaspach zu überstehen, dann fällt jedoch in der 49. Minute der Ausgleichstreffer, der zu einem eher überraschenden Zeitpunkt erzielt wird, aufgrund der ersten Hälfte aber sicherlich verdient ist. Das bringt Villingen neuen Schwung, das jetzt auf das zweite Tor drängt und Aspach nur noch selten die Möglichkeit zur Befreiung gibt. Dennoch bleibt es am Ende beim Remis, wobei beiden Teams mit zunehmendem Spielverlauf immer mehr Abspielfehler unterlaufen - die Vermutung liegt nahe, daß der schwere Boden zu einem Kräfteverfall auf beiden Seiten führt, der sich auch in der Konzentration niederschlägt.
Der Sportpark Fautenhau hat außer für die Fußballer noch ein paar mehr Anlagen - im wesentlichen Tennisplätze zu bieten - für erstere gibt es den
heute bespielten Hauptplatz mit Naturrasen sowie oberhalb eines Hanges einen Nebenplatz mit Kunstrasenbelag. Oberhalb der Hanges, der mit terrassenartigen Abstufungen versehen ist, ist noch das Vereinsheim der Hausherren zu finden, von dessem Balkon das Spiel ebenfalls verfolgt werden kann und das auch noch regengeschützt. Insgesamt hat die Anlage einen gewissen Charme, aber man kommt nicht umhin, zu bemerken, daß sie den Anforderungen der Oberliga so gerade eben gewachsen und eigentlich nicht viel mehr als ein typischer Dorfplatz ist. Sollte die SG Sonnenhof Großaspach tatsächlich das Tor zur Regionalliga aufstoßen, wird man wohl einiges an der Anlage tun müssen, um die entsprechende Lizenz zu erhalten. Eine andere Alternative könnte möglicherweise ein Ausweichen ins 20 Kilometer entfernte Ludwigsburg sein.
|