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Panathinaikos AE |
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24.11.2010, Olympiako Stadio 'Spyros Louis', UEFA Champions League |
Am heutigen fünften Spieltag der UEFA Champions League treffen zwei Teams aufeinander, die man wohl beide als Größen des Fußballs bezeichnen und zu den bekanntesten ihrer Länder zählen kann. Für den griechischen Meister Panathinaikos Athen kann sich die Bezeichnung "Größe" allerdings zumindest in der jüngsten Vergangenheit nur noch auf den nationalen Fußball beziehen, wo man sich regelmäßig zumindest für den Europapokal qualifiziert. Der größte Erfolg
des 20fachen griechischen Meisters und 17fachen Pokalsiegers im Europapokal liegt dagegen lange zurück - 1971 erreichte PAO, wie die Grün-Weißen gerne abgekürzt werden, das Finale des Europapokals der wo man allerdings mit 0:2 gegen Ajax Amsterdam verlor. Dagegen hat der FC Barcelona die Königklasse bereits dreimal gewonnen, darunter 2006 und 2009. Entsprechend groß war die Überraschung, als Panathinaikos im Hinspiel am 1. Spieltag des diesjährigen Wettbewerbs mit 1:0 in Bareclona in Führung ging, aber die Führung hatte nur zwei MInuten Bestand, und am Ende hieß es 5:1 für den Favoriten. Das spiegelt sich auch jetzt in der Tabelle wieder, die Barça mit acht Punkten anführt, während Panathinaikos mit zwei Zählern auf dem letzten Platz liegt und heute die Zähler braucht, um die Hoffnung auf die Qualifikation fürs Achtelfinale am Leben zu halten, wobei man bereits einmal - 2002 - ein Heimspiel mit 1:0 gegen Barça gewinnen konnte und das zweite - 2005 - mit 0:0 endete, Panathinaikos also gegen die Katalanen ungeschlagen und ohne Gegentor ist.
In der Anfangsphase macht Barcelona sofort klar, daß man nicht nach Athen gekommen ist, um sich mit einem Punkt zufrieden
zu geben und setzt die Gastgeber sofort unter Druck - vielleicht auch motiviert vom 4:0-Auswärtssieg des großen
Rivalen Reald Madrid am Vortag, zumal in der Liga der direkte Vergleich zwischen beiden ansteht. Größere Chancen
bleiben allerdings aus, und tatsächlich sind es die Gastgeber, die nach etwa zwanzig Minuten nach einem Konter
frei vorm Tor auftauchen und in Führung gehen müßten. Gerade als sich PAO ein wenig zu befreien scheint, kommt es zur
ersten Chance von Barça durch einen Fernschuß, und kurz darauf gehen die Katalanen in Führung, als Pedro Rodriguez rechts im Strafraum freigespielt wird und das Leder flach in der langen Ecke des PAO-Tors unterbringt - angesichts von über 70 % Ballbesitz für die Gäste sicherlich nicht unverdient. So ähnlich geht die Partie auch weiter, wobei Barcelona immer wieder mit guten Chancen scheitert, bis Lionel Messi in der 62. Minute einen Spielzug über links zum 2:0 für die Gäste abschließen kann und es erneut Pedro Rodriguez ist, der in sieben Minuten später per Kopf das 3:0-erzielt und somit einen Fast-Doppelschlag daraus macht. Damit ist nicht nur die Partie entschieden, sondern auch das Schicksal von Panathinaikos in der Champions League, da man aufgrund des 1:0-Erfolgs von Rubin Kazan gegen den FC Kopenhagen vom Nachmittag den letzten Tabellenplatz der Gruppe nicht mehr verlassen kann.
Die Stimmung bei den Heimfans wird aus dem Hintertorbereich angepeitscht, wo unermüdlich Schwenkfahnen im Einsatz sind
und man sein Team ständig mit Sprechchören anfeuert, die zum Teil auch von den restlichen Stadionbereichen angenommen
werden. Vor allem bei Angriffen von PAO geht zusätzlich immer wieder ein beeindruckend lauter 'Roar' durch das weite Rund.
Wäbrend die aktiven Fans aber während der ganzen Partie wenig nachlassen, merkt man den restlichen Anhängern der Grün-Weißen nach und nach ihren Frust an. So kommt es immer wieder zu längeren Pausen, in denen die vielleicht 300 Anhänger der Gäste, die in einer Diagonalen im Oberrang plaziert wurden, deutlich zu hören sind. Der Frust dürfte am Ende auch die Hardcore-Fans in der Kurve antreiben, als man den Wunsch des Vereins ignoriert, angesichts von drohenden Geisterspielen im Europapokal auf den Einsatz von Pyrotechnik zu verzichten und gegen Ende des Spiels diverse bengalische Feuer in Grün und Rot zündet und auch die eine oder andere Leuchtpatrone in dem Himmel jagt sowie mit Knallkörpern für laute Detonationen sorgt.
Das Olympiastadion Athen ist im nördlich vom Zentrum gelegenen Stadtteil Maroussi zu finden und trägt den Namen des
hier geborenen Langstreckenläufers Spyridon 'Spiros' Louis, der 1896 den Marathonlauf der ersten Olympischen Spiele der Moderne gewonnen hat. Der ganze Komplex wurde zu den Spielen 2004 umgebaut, und es ist ein metallener Traum in Weiß
dabei herausgekommen, der - hätte man ihn in schwarzer Farbe gebaut, die Version des olympischen Komplexes von München von H. R. Giger sein könnte. Das oft einfach OAKA genannte Stadion selbst fällt vor allem mit seiner Dachkonstruktion auf, die von zwei 304 Meter langen und im Maximum 72 Meter hohen Bögen getragen wird. Für die Kapazität der komplett versitzplatzten Anlage gibt es
diverse Angaben um die 70000, allerdings wirkt sie bereits am heutigen Tag ziemlich voll, so daß man sich fragen muß, ob die Kapazität nach oben oder die heutige Zuschauerzahl nach unten korrigiert worden sein könnte. Übrigens hält die vom spanischen Architekten Santiago Caltrava gebaute Anlage einen Weltrekord, denn die 17000 Tonnen schwere und 25000 Quadratmeter umfassende Überdachung aus Polykarbonat ist größer als jedes andere Dach aus diesem Material.
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