|
VfL Osnabrück II |
|
NFV fußball.de |
|
10.06.2005, August-Wenzel-Stadion, Endspiel Niedersachsen-Meisterschaft |
Daß es
so etwas wie eine Niedersachsenmeisterschaft gibt, ist wohl nicht gemeinhin bekannt, deshalb soll hier der NFV selbst mit einem
Zitat von seiner Infoseite zu dem Wettbewerb zu Wort kommen. Zwischen 1957 und 1964 wurde die Niedersachsenmeisterschaft der Herren erstmals ausgetragen als Endspiel zwischen den Meistern der Amateuroberliga- Staffeln Ost und West. Erster Champion war damals die Mannschaft von Union Salzgitter. Bis 1994 dann trug der jeweilige Landesliga- Meister automatisch den Titel. Seit 1995 schließlich wird die Trophäe mit Unterstützung der Gilde-Brauerei wieder in einem Finale ausgespielt: Jeweils zum Saisonende bestreiten seitdem die Staffelmeister der Niedersachsenligen Ost und West ein Endspiel um den begehrten Titel. Heißt es da. Wie begehrt der Titel wirklich ist, sei erst mal dahingestellt, zumindest gibt es, wie man aus dem Gesagten schließen kann, auch eine Niedersachsenmeisterschaft der Frauen, die in diesem Jahr vom MTV Mellendorf gewonnen wurde.
Der VfL Osnabrück kommt heute zu der zweifelhaften Ehre, seinen Titel verteidigen zu können - zweifelhaft insofern, daß die Lila-Weißen
sicherlich lieber mit dem Aufstieg in die Oberliga die Qualifikation für die Teilnahme an diesem Endspiel frühzeitig verpaßt hätten, sich in der Qualifikationsrunde dann aber Barmbek-Uhlenhorst geschlagen geben mußte. Immerhin ist man jetzt als Staffelmeister für die kommende Spielzeit der Oberliga qualifiziert - das gilt auch für Eintracht Braunschweig A - und hat so sein Saisonziel erreicht, während BU sportlich wieder abgestiegen ist und auf den Rückzug des Oberliga-Konkurrenten Meiendorfer SV hoffen muß. Beim heutigen Spiel zeigt sich jedenfalls schnell, daß der Titel so begehrt dann auch wieder nicht zu sein scheint, denn die Partie kommt nur mühsam in die Gänge. Das Führungstor für Osnabrück fällt dann auch sehr spät und scheint die Entscheidung zu sein, aber kurz darauf bringt ein Elfmeter für den BTSV den Ausgleich und so muß am Ende das Elfmeterschießen entscheiden, auf das man sich unter Verzicht auf eine Verlängerung geeinigt hat. 4:2 für Osnabrück ist der Ausgang des Shoot-Outs, so daß der VfL seinen Titel tatsächlich verteidigen kann.
Der
Zuschauerzuspruch belegt die Vermutung, daß es mit der Akzeptanz des Wettbewerbs nicht besonders hoch sein kann, denn es sind nur knapp über 100 Leute, die sich nach Barsinghausen begeben haben und mindestens zehn davon sind definitiv hauptsächlich wegen des sonst nur schwer unter Wettkampfbedingungen zu sehenden Stadions zur Partie gekommen. Nach dem ersten Treffer gibt es auch kleinere Sprechchöre, aber so richtig scheinen sich auch die, die sich zum Kommen motivieren konnten, nicht so richtig für das Spiel erwärmen zu können. Vielleicht sollte der NFV den Modus einfach so ändern: man läßt zum Saisonende immer Hannover 96 und Eintracht Braunschweig gegeneinander spielen, der Verlierer muß sein erstes Heimspiel in der kommenden Saison in den Vereinsfarben des Gegners austragen. Da könnte man sicher sein, daß es voll wird und alle mit Eifer bei der Sache wären...
Die Existenz eins Stadions wie der Anlage in Barsinghausen führt zu der Vermutung, daß es sich bei der Meisterschaft eigentlich um die
Partie zum Spielort handelt, denn es gibt hier keinen Heimverein und keinen regulären Spielbetrieb, vielmehr ist die Anlage so eine Art
niedersächsisches Nationalstadion, das meistenteils bestenfalls als Trainingszentrum genutzt wird, wenn nicht gerade diese Endspiele (neben dem Männer- und Frauenspiel gibt es noch diverse Jugendendspiele) hier ausgetragen werden. Prinzipiell ist hier der Sitz des NFV, und der hat hier das Sportzentrum errichtet, zu dem auch das August-Wenzel-Stadion gehört. Von außen scheint es sich um eine riesige Spielstätte zu handeln, wie die hoch aufgeschossenen Flutlichtmasten suggerieren, bei näherer Betrachtung ist alles etwas
bescheidener, aber immerhin gibt es auf einer Gerade einen massiven Ausbau in Form einer überdachten zweistöckigen Tribüne, deren Oberrang auf einer Hälfte als Gaststätte mit Glasfenstern gestaltet ist. Diese Tribüne ist nicht zuletzt durch die gezackte Dachkonstruktion sehenswert geraten und macht mehr als wett, daß die restlichen Seiten der Anlage nicht einmal für das Publikum begehbar sind.
|