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ca. 300 Zuschauer
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Die Union Sportive Royale Belœil existiert seit dem 25.4.2002, als der Sporting Club de Quevaucamps eine
Fusion mit dem FC Basécles einging, wobei man die Vereinsfarben aus dem Rot Quevaucamps und dem Gelb Basécles
so zusammensetzte, daß der neue Club fortan in den Stadtfarben von Belœil an den Start ging. Eine Ansiedlung
dieses Namens gibt es übrigens nicht, sondern es handelt sich dabei um einen Zusammenschluß von Orten, zu dem neben
den Orten der Fusionspartner noch Ramegnies, Thumaide, Wadelincourt, Aubechies, Ellignies-Sainte-Anne Grandglise und Stambruges gehören und deren gemeinsame Bezeichnung auf Schloß Belœil, den Sitz der Fürsten von Ligne, zurückgeht. Zur aktuellen Spielzeit schafften es die Fußballer aus Quevaucamps erstmalig in ihrer Geschichte, in die Nationale Liga aufzusteigen, so daß man aktuelle in der 4. Divsion antritt, nachdem der Sporting Club 2001 und 2002 erst in der Endrunde der Provinzialen Ligen am Aufstieg gescheitert war, die meiste Zeit seiner Geschichte jedoch in der 2. Liga des Fußballverbands Hainaut verbracht hatte. Heute geht es für die abstiegsgefährdete Union Sportive gegen Jeunesse Taminoise, das selbst erst 2006 über die Endrunde in die 4. Division aufgestiegen ist und aktuell als Tabellenführer auf dem Weg in die nächsthöhere Liga zu sein scheint.
In der Anfangsphase präsentiert sich der Favorit und Tabellenführer durchaus überlegen, doch auch die Kicker der Heimmanschaft verstecken
sich nicht und versuchen bei Ballbesitz, das gegnerische Tor in Gefahr zu bringen. In der 21. Minute ist es dann aber doch Jeunesse
Taminoise, das die Führung erzielt, und bis zur Halbzeit gelingt es dem Tabellenführer, recht souverän den Vorsprung zu verteidigen,
ohne selbst alluzviel für die Erhöhung der Führung zu tun. Im zweiten Abschnitt freilich geraten die Gäste unter Druck und es ist nicht die erste Chance für Belœil, als man in der 72. Minute den inzwischen völlig verdienten Ausgleich erzielt. Die Gastgeber legen
sofort nach und erhöhen den Druck, doch dieser Schuß geht nach hinten los, denn das eigentlich mit dem Rücken zur Wand stehende Taminoise kommt sechs Minuten später durch einen schön vorgetragenen Konter zum Ausgleich, der von Mouton mit einem knackigen Schuß von rechts abgeschossen wird. Die RUS Belœil freilich steckt nicht auf und am Ende führt ein Foulelfmeter dazu, daß sich die Hausherren über einen völlig verdienten Punktgewinn freuen dürfen - wenn sie sich denn darüber freuen können, denn zwischenzeitlich wäre sogar mehr drin gewesen für den Außenseiter.
Ein paar Anhänger der Gastgeber sind an ihren rot-gelben Schals zu erkennen, wobei man zumindest teilweise bei genauem Hinsehen mit
Schals des Erstligisten AFC Tubize unterwegs sind und damit die Frage aufwirft, ob man irgendwie mit dem Club befreundet ist, dessen
Heimatort etwa 50 km entfernt ist, oder ob es vielleicht überhaupt keine Belœil-Schals gibt und man deshalb etwas farblich Passendes gesucht hat. Wie auch immer betätigt man fleißig eine mitgebrachte Trommel und ist auch ab und an mal per Sprechchor zu hören. Aus Taminese, das gut 85 Kilometer weg zwischen Charleroi und Namur an der A15 liegt, ist ebenfalls eine Handvoll Fans angereist, über die man ganz ähnliches sagen kann, nur daß ihre Schals schwarz-weiß sind und, daß man sie daran und anhand ihrer "Jeunesse"-Gesänge als Gästefans identifizieren kann.
Die RUS Belœil trägt ihre Heimspiele an der Stelle aus, die bereits seit 1949 der Spielort von Sporting Quevaucamps
gewesen war, und hat mit dem Drittligisten R.RC. Peruwelz zur Zeit sogar einen Untermieter, der das Stade Louis Duhant auch für
seine Heimspiele nutzt. Dabei kommt die Anlage gar nicht allzu beeindruckend daher und erfüllt den belgischen "Standard" für unterklassige Stadien nicht, die meist mit einer überdachten Sitzplatztribüne, überdachten Stehplätzen auf der Gegenseite und
einem Vereinsheim daher kommen. Ein Vereinsheim gibt es zwar schon seit 1978 - 1982 wurde es dann noch mal vergrößert - und auch eine kleine überdachte Tribüne ist vorhanden, aber dieses etwas hochgesetzte Bauwerk vereinigt insgesamt 420 gedeckte Steh- und Sitzplätze und gegenüber sind dann nur noch zwei unüberdachte Stufen zu finden, die allerdings über die volle Platzbreite laufen. Insgesamt erscheint die vom Verein angegebene Kapazität von etwa 5000 Plätzen doch um einiges überzogen zu sein und unter der Annahme, daß alle Zuschauer oder zumindest der größte Teil etwas vom Spiel sehen können sollten, dürfte man eher bei 2000 bis 2500 Plätzen landen.
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