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FV Biebrich 02 |
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10.08.2011, Dyckerhoff-Sportfeld, Verbandsliga Hessen MItte |
Am 10. November 1902 wurde der Biebricher FC gegründet, der sich 1913 in Biebricher FV 02 umbenannte und aber 1919
in der damals höchsten Spielklasse - Kreisliga Hessen - kickte. Nach dem zweiten Weltkrieg kickte der Wiesbadener
Stadtteilverein über lange Zeit in den jeweils höchsten Spielklassen Hessens - mal 1. Amateurklasse, mal Oberliga -
und von 1960 bis 1965 hatte man in seiner Jugendmannschaft einen gewissen Jürgen Grabowski, der später mit Eintracht
Fankfurt und der deutschen Nationalmannschaft zum Star werden sollte und 1974 Fußball Weltmeister wurde. Gerade in
diesem Jahr hatte es den FV 02 bis in die Kreisklasse A verschlagen, aber danach fand man wieder den Anschluß an die
höheren Amateurklassen. Seit 2008 ist man wieder in der Landesliga dabei - inzwischen auf Verbandsliga umbenannt.
Da spielte man letztes Jahr lange eine gute Rolle und hoffte, sich für die Oberliga bzw. zumindest die Relegationsrunde
dorthin zu qualifzieren, aber fünf Niederlagen zum Ende der Saison machten das alles zunichte. Eigentlich ist der
FV 02 wieder als einer der Favoriten in die neue Spielzeit gestartet, hat aber mit drei Niederlagen nahtlos an die
schwachen Resultate der Vorsaison angeknüpft und braucht jetzt unbedingt Punkte, wenn es gegen den VfB Gießen geht. Die
Gäste sind im letzten Jahr sogar erst am letzten Spieltag in einem "Endspiel" bei der SpVgg Hadamar am Erreichen der
Aufstiegsrunde gescheitert, aber aktuell mit drei Punkten aus ebensovielen Spielen ebenfalls anders als erhofft
gestartet, so daß man von einem Duell der 'Underperformer' sprechen kann.
Die Partie ist in der Anfangsphase ausgeglichen, wobei die wenigen Chancen aus Standardsituationen resultieren,
wobei das Spiel insgesamt recht häufig unterbrochen wird, ohne sonderlich hart zu scheinen. In der 37. Spielminute
läßt sich der FV 02 von einem schnellen Angriff der Gießener nach weitem Abschlag übertölpeln und kann sich nur
mit einem Foul im Strafraum helfen - zumindest nach Meinung des Schiedsrichters, während man auf der Tribüne eher
der Meinung ist, der Ball sei gespielt worden. Wie dem auch sei, läßt sich Maykel Samun diese Chance nicht entgehen,
den VfB Gießen in Führung zu bringen. Bis zur Halbzeit spielt jetzt erst einmal der Schiedsrichter die Hauptrolle, der
zunächst einen recht hanebüchenen Elfmeter für Biebrich gibt und kurz darauf einen Handelfmeter für Gießen, nachdem
sich ein Abwehrspieler der Hausherren das Leder selbst an die Hand geschossen hat. Somit ist der Unparteiische nicht
ganz unschuldig am Stand von 1:2 zum Seitenwechsel. Im zweiten Abschnitt hält der VfB Gießen lange diesen
Spielstand, muß dann aber doch noch seine Hoffunungen zu punkten begraben, als zunächst in der 72. Minute
Volkan Cer, der schon den Elfmeter für Biebrich verwandelt hatte und dann fünf Minuten vor Schluß sein Bruder Erkan
die entscheidenden Tore zum 3:2 für die Gastgeber erzielen.
Das Dyckerhoff-Sportfeld - machmal auch als Dyckerhoff-Stadion bezeichnet - ist vermutlich indirekt
über eine anliegende Straße nach dem
Physiker, Chemiker und Industriellen Rudolf Dyckerhoff (1842 - 1917) benannt, dessen Firma bei der
Weltausstellung 1900 in Paris die Silbermedaille für Sociale Wohlfahrtspflege erhielt. Die Postanschrift
des Stadions ist allerdings in der Dilthey-Straße, wo man es genau genommen über den Nebenplatz (Kunstrasen)
betritt, auf dem der SV Biebrich 1919 seine Spiele austrägt - eins davon parallel zur heutigen Partie des
FV 02. Der Hauptplatz selbst verfügt über durchaus signifikanten Ausbau, der zum einen aus einer Sitzplatztribüne
besteht, deren Dach an dem dahinterliegenden Vereinsheim montiert ist und zum anderen aus einer fünfstufigen
Traverse auf der Gegenseite und einer weiteren mit neun Stufen zu beiden Seiten der Haupttribüne. Die
Hintertorbereiche sind zwar ohne weiteren Ausbau, aber auch so ergibt sich ein sehr schönes Fußballstadion,
das vom Ausbaugrad her signifikant oberhalb des Niveaus von vielen Oberligastadien seines Bundeslandes liegt.
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