Blumenthaler SV II

Blumenthaler SV
vs.
Bremer SV 1:3

Bremer SV

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Bremer FV
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Letztes Spiel: SV Zweckel vs. SSV Buer 07/28 04.05.2011, BSA Burgwall, Verbandspokal Bremen
Nächstes Spiel:  Schwarz-Weiß Wattenscheid vs. SG Wattenscheid 09

ca. 250 Zuschauer

Wenn es um den Blumenthaler SV geht, kann man schon einmal ins Schwärmen kommen, so wird von "älteren Herren berichtet", die die "pure Nennung" (des Clubs) "in jugendliche Ekstase" stürze. Die Zahlen sprechen freilich auch für sich: zehnfacher Bremer Landesmeister, achtmal Pokalsieger, neunmal Teilnahme an einer Aufstiegsrunde BSA Burgwall und diverse Teilnahmen am DFB-Pokal. Das könnte der Arbeitersportbewegung entstammendene Club auch dieses Jahr einmal wieder schaffen, wozu noch Siege gegen den Bremer SV im heutigen Halbfinale sowie gegen Oberneuland im Finale des Bremer Pokals nötig wären. In die überregionale Presse ist Blumenthal, dessen Nennung faktisch bei den meisten Leuten heutzutage nur noch Stirnrunzeln auslösen dürfte, bereits mit dem Viertelfinale gekommen, denn dort gab es einen spektakulären Zwischenfall, als der Torwart von Gegner Vahr-Blockdiek den Schiedsrichter würgte, was zu Spielabbruch (vom Platz verwiesen war der Goalie zu dem Zeitpunkt schon) und schließlich lebenslanger Sperre für den Übeltäter führte. Lieber würde man sicherlich deutschlandweit erwähnt werden, weil man in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen Werder Bremen oder Bayern München spielt, aber zunächst heißt es im heutigen Halbfinale gegen einen Bremer SV zu bestehen, dessen Geschichte mindestens ebenso bewegt ist wie die des anderen heute auf dem Platz stehenden BSV.

Bereits nach fünf Minuten heißt es 0:1, als Jankowski nach einem katastrophalen Ballverlust in der Heimabwehr und Querpaß aus kürzester Distanz einschieben kann. Kurz darauf gibt es eine ganz ähnliche Szene, die zwar ohne Gegentor für Blumenthal endet, aber den Eindruck erweckt, die Hausherren würden heute völlig auseinandergenommen. Danach fangen sich die Gastgeber allerdings und kommen zu ersten Chancen, bis man in der 31. Minute ausgleicht, als Abdoulaye einen BSA Burgwall Freistoß mit dem Kopf verwerten kann. Kurz vor der Halbzeit gibt es ganz ähnliche Szenen auf beiden Seiten, als es zunächst Blumenthal und dann der Bremer SV mit einem Weitschuß flach in Richtung Eck probieren, jedoch in beiden Fällen der gegnerische Torhüter das Leder zum Eckball abwehren kann. Innerhalb von zehn Minuten kommt es im zweiten Abschnitt erneut zu fast identischen Szenen, die aber diesmal zu Toren führen. Erst ist es wieder Jankowski, der mit einem Freistoß von außerhalb des Strafraums für den Bremer SV vorlegt, und danach gleicht Sven Landwehr auf die gleiche Art aus, wobei Jankowski das Leder in den Winkel wuchtet und Landwehr einen Aufsetzer im Tor unterbringt. Unmittelbar vor dem Treffer zum 1:2 hat Blumenthal die große Chance, selbst in Führung zu gehen verpaßt, als Daniel Gaese einen Elfmeter verschießt. In der Nachspielzeit ist es ein erneuter Freistoß für den Bremer SV, der von Ole Laabs zur dritten Führung und damit dem endgültigen Siegtreffer im Gehäuse von Blumenthal unterbringt.

Der Bezirkssportanlage Burgwall ist schön im Wald gelegen, und es handelt sich - im Bremer Amateurfußball eher selten zu finden - um ein richtiges Stadion, nach dem sich so mancher Club die Finger lecken würde, aber tatsächlich BSA Burgwall gilt der Umzug des Blumenthaler SV 1951 als Beginn des Niedergangs des Clubs aus dem nördlichsten Stadtteil der Hansestadt. Zuvor galt man als "Die Legende vom Forsthaus" und profitierte von seinem engen und atmosphärischen Platz, und jetzt mußte man plötzlich mit einer weitläufigen Mehrzweckanlage vorlieb nehmen. Dennoch hat der Club in dem Stadion mit den auffälligen, wenn auch künstlerisch nicht allzu wertvollen Malereien an der Tribünenrückseite, weiter Geschichte geschrieben, unter anderem gegen den Bremer SV, gegen den man 1972, als 5500 Fans das Aufstiegsrundenspiel gegen Bergedorf 85 sehen wollten, in dem man den Rundenfavoriten mit 2:0 schlug, am Ende aber doch die Qualifikation für die damals zweitklassige Regionalliga verpaßte. 1974 wollten sogar 8000 Zuschauer ein Spiel zwischen Blumenthaler und Bremer SV sehen, als es allerdings aus Blumenthalsicht auswärts am Panzenberg um die Qualifikation für die neu eingeführte Oberliga Nord ging.

Die Zitate im ersten Abschnitt sowie der Großteil der Informationen zu Geschichte von Club und Stadion stammen aus
Hardy Grüne: Legendäre Fußballvereine - Norddeutschland, Kassel (2004), AGON-Sportverlag

BSA Burgwall

BSA Burgwall


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