Brighton & Hove Albion FC |
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14.04.2016, Falmer Stadion, Championship |
Der Brighton and Hove Albion FC wurde im Jahr 1901 gegründet und spielte zunächst in der Southern League,
bevor der Club aus dem südenglischen Seebad 1920 in die Football League aufgenommen wurde. Hier spielte
man meistens in den unteren Spielklassen - eine Ausnahme gab es lediglich in den 1980er Jahren, als Brighton
drei Jahre lang erstklassig war und mit dem Erreichen des FA-Cup-Finals den größten Erfolg der Vereinsgeschichte
errang - erst im Wiederholungsspiel musste man sich gegen Manchester United geschlagen geben. In den 1990er
Jahren folgte die größte Krise der Vereinsgeschichte, in der der Club um ein Haar liquidiert worden wäre, am
Ende aber überlebte und aktuell ist man auf einem Aufstiegsplatz in der Championship zu finden, könnte also
2016 nach 33 Jahren in die Eliteliga Englands zurückkehren. Heute hat man es mit dem Fulham FC zu tun, der noch
2010 für internationle Furore gesorgt hatte und das Finale der UEFA-Europa-League erreichte, das in Hamburg
gegen Atletico Madrid verloren wurde. Mit den schwarz-weißen aus London kehrt der Club nach Brighton zurück
gegen den die Seagulls, wie die Gastgeber auch genannt werden, ihren Zuschauerrekord errungen haben - 36747
Menschen waren am Boxing Day 1958 beim Ligaspiel der heutigen Kontrahenten vor Ort.
In der Anfangsphase ist es erstmal der Fulham FC, der den Weg nach vorne sucht und gegen die, von der forschen
Gangart der Gäste sichtlich überraschten, Seagulls zu Chancen kommt. Nach einer halben Stunde sind es dann
aber doch die Hausherren, die in Führung gehen, als sie einen sehr umstrittenen Foulelfmeter zugesprochen
bekommen, den Tomer Hemed für Brighton verwandelt - beim gepfiffenen Foulspiel ist James Wilson für den
Geschmack des Fulham FC und seiner Anhänger doch sehr leicht zu Boden gegangen. Nur vier Minuten später ist
es erneut Hemed, der zum 2:0 trifft und Brighton endgültig auf die Siegesstraße bringt. Kurz nach der
Pause kann Bruno Saitor auf 3:0 erhöhen, worauf Fulham, das sich noch nicht geschlagen gibt, das Tempo
erhöht und die Gastgeber durchaus unter Druck setzt, aber am Ende führt ein zweites umstrittenes Tor von Hemed
gute zehn Minuten vor Schluß trotz vehemeter Proteste der Fulham-Spieler für die endgültige Entscheidung und
am Ende legt Anthony Knockaert noch einen weiteren Treffer drauf, so dass der Fulham FC mit einer 0:5-Packung
nach Hause fahren muss und Brighton and Hove Albion sich rechnerisch einen Playoff-Platz gesichert hat,
wobei man es freilich sicherlich als Enttäuschung sehen würde, würde das Team den direkten Aufstieg in die
Premier Leauge noch verpassen.
Eine Gruppe von Heimfans hat sich in der Diagonale neben dem Gästeblock aufgebaut, wo man immer mal wieder
mit seinen Schals und Schwenkfahnen zugange ist oder den einen oder anderen Chant zum Besten gibt. Mit
zunehmender Spieldauer wird die Stimmung bei den Supportern der Gastgeber natürlich immer besser, während
die immerhin gut 2000 Fans aus Fulham, die immer mal wieder mit Sprechchören und Pöbeleien dagegen halten, dann
zum Ende hin doch etwas ruhiger werden.
Beide Fangruppen verfolgen die Partie stehend, was in Brighton, wie inzwischen fast
überall auf der Insel, klaglos hingenommen wird. Das Spiel ist sicherlich kein Stimmungshighlight, kann
sich aber sehen lassen, insbesondere, wenn man es mit dem aktuellen Stimmungsdurchschnitt in den englischen
Ligen vergleicht - zwei supportende Fangruppen, die teilweise sogar aufeinander reagieren gibt es da nicht
ganz so häufig zu bestaunen.
Die Geschichte des Brighton and Hove Albion FC und seiner Misere ist vor allem auch die Geschichte seiner
Stadien, denn man verkaufte seinen traditionellen Goldstone Ground in der Krise der 1990er Jahre, weil
der damalige Vereinspräsident versprochen hatte, die Anlage zu renovieren. Das hatte man sich nicht
vertraglich zusichern lassen und so wurde das Stadion tatsächlich abgerissen und durch einen Supermarkt
ersetzt und der Club verdankte es nur einer Faninitive, dass er überhaupt überlebte und zunächst 100 km
entfernt in Gillingham, später dann im Leichtathletikstadion Withdean Stadium in Brighton weiter existieren
konnte. Eine neue Anlage in Brightons Nachbarstadt Flamer war seit 1998 geplant und schließlich konnte sie tastächlich
in unmittelbarer Nähe der Universität errichtet werden, nachdem es sich bis 2007 hingezogen hatte, bis
die Baugenehmigung endlich rechtsgültig erteilt war. Das Falmer Stadion wird mit seinen 30750 Plätzen
seit 2011 für die Heimspiele der Seagulls genutzt, wobei es sich, wie in England üblich, um einen Allseater handelt,
der mit Sitzen in den Vereinsfarben blau und weiß ausgestattet ist.
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