SC Brühl vs. Germania Lich-Steinstraß 3:2
ca. 50 Zuschauer
Die Wurzeln des Fußballsports im mittelrheinischen Brühl, das wegen eines Vergnügungsparks überregional bekannt ist, gehen auf das Jahr 1906 zurück, als der Brühler SV 06 gegründet wurde, der von Anfang an dem runden Leder hinterherjagte. 1960 tat man sich mit dem nach dem 2. Weltkrieg gegründeten Brühler BC zum SC Brühl 06/45 zusammen, was jedoch nicht die letzte Fusion in der Vereinsgeschichte sein sollte. Bereits 1956 hatte sich der Betriebssportverein Renault Köln gegründet und 1990 fusionierte der SC mit dem inzwischen zu FC Renault Brühl umbenannten Club, der die ganze Zeit von nur einem Vorsitzenden geleitet worden war - das Ergebnis war der SC Renault Brühl 06/45, der allerdings seit Beginn der laufenden Saison wieder ohne Firmennamen als SC 06/45 auftritt. Seit zwei Jahren spielen die Hausherren wieder in der Verbandsliga, nachdem sie zuvor eine einjährige Stippvisite in die Landesliga hatten unternehmen müssen. Das könnte in der kommenden Saison dem heutigen Gegner FC Germnia Lich-Steinstraß drohen, denn während die Gastgeber jenseits von Gut und Böse stehen - zwar auf Platz drei, aber der Abstand zu Tabellenführer Bergisch Gladbach beträgt 15 Punkte -, stehen die Gäste nur aufgrund des Torverhältnisses auf einem Nichtabstiegsplatz. Vor dem schweren Spiel gegen den nur einen weiteren Punkt zurückliegenden Tabellenvorletzten VfL Rheinbach vom kommenden Sonntag könnte man die heute zu vergebenden drei Punkte dringend zur Aufstockung des eigenen Polsters brauchen.
Die Hoffnungen des FC Germania Lich-Steinstraß erhalten schon in der Anfangsphase einen emfpindlichen Dämpfer, als der SC Brühl nach etwa zehn Minuten mit einem Spielzug über links klassisch per Querpaß in den Strafraum in Führung geht und dabei keine nennenswerten Probleme hat, den Spielzug durchzuführen, da man vom Gegner so gut wie nicht daran gehindert wird. Ob es es an der Einfachheit liegt, mit der die Gastgeber den Treffer erzielten, oder doch daran, daß es für sie um wenig geht, Fakt ist jedenfalls, daß der SC 06/45 im folgenden kaum noch etwas zeigt und dem Gegner das Spiel überläßt. Der ist zwar über weite Strecken harmlos, kann dann aber doch kurz vor der Halbzeitpause den Ausgleich erzielen und ginge um ein Haar noch vor dem Seitenwechsel in Führung. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben heißt es hier allerdings, denn im zweiten Abschnitt ist die Partie tatsächlich komplett gedreht, als der FC Germania den Führungstreffer erzielt, und zu diesem Zeitpunkt sieht es nicht so aus, als würden die nahezu inaktiven Brühler den Kickern aus dem benachbarten Rheinbach Schützenhilfe leisten. Erst in der Schlußviertelstunde dreht Brühl noch mal auf und schafft es zum Entzücken einiger anwesender Rheinbacher, der Partie eine weitere Wende zu verpassen, als man innerhalb von sieben Minuten zweimal trifft und wieder selbst mit 3:2 vorne liegt. Hierauf können die Gäste nicht mehr reagieren, die jetzt auch körperlich am Ende zu sein scheinen und so am Ende mit einer bitteren Niederlage dastehen, nachdem es zwischenzeitlich so gut für sie ausgesehen hat.
Normalerweise trägt der SC Brühl seine Heimspiele im Schloßparkstadion aus, das höheren Ansprüchen gerecht wird, so daß dort zum Beispiel der inzwischen insolvent gegangene Lokalrivale Blau-Weiß am 25.08.2001 sein Spiel in der Hauptrunde des DFB-Pokals gegen den 1. FC Kaiserslautern (1:4) absolviert hat. Momentan wird das Stadion allerdings einer Generalsanierung unterzogen, in deren Lauf der Hauptplatz eine moderne Dreifach-Drainage erhält, so daß er in Zukunft auch bei Regen so gut wie immer bespielbar sein soll, sowie der Nebenplatz von Aschebelag auf Kunstrasen umgestellt wird. Das zwingt den SC zum Ausweichen, und so spielt man noch bis zum Ende der Saison an der Schildgesstraße, wo es zur Zeit kein Heimteam gibt, nachdem hier früher einer der Spielorte war, an denen Blau-Weiß Heimspiele ausgetragen hat. Die Anlage, auf die manchmal auch als Sportplatz Brühl-Ost Bezug genommen wird, kommt sehr kompakt daher, so daß die Zuschauer unmittelbar an dem reinen Fußballplatz das Spiel verfolgen können. Ausbau gibt es hierbei auf einer Längsseite in Form von zwei Stufen, aber auch auf der anderen Seite kann man aufgrund eines kleinen Naturhangs das Spiel aus leicht erhöhter Perspektive verfolgen. Hinter den Toren geht das auch und zwar sogar kostenfrei, denn dort führen jeweils etwas erhöht Straßen am Sportplatz vorbei und einen Sichtschutz gibt es nicht, was einige Leute nutzen, um das Spiel durch den Zaun zu verfolgen.