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16.12.2006, Stade Joseph Lambert, 4. Division, Staffel D |
Die Union Wallone Ciney wurde 1925 mit der Stammnummer 460 gegründet. Seither kickt man in den unteren Ligen
des belgischen Fußballs und hat es somit kaum zu überregionaler Bekanntheit gebracht - das einzige aus der Distanz
nennenswerte Ereignis in der Geschichte der Wallonen ist, daß der Club irgendwann alt genug wurde, um sich ein Royale
vor den Namen setzen zu dürfen. Den 1930 gegründeten heutigen Gästen von Jeunesse Sportive Bas-Oha wurde bereits die
Stammnummer 1654 zugeteilt, was wohl belegt, daß es in der zweiten Hälfte der 1920er Jahre einen wahren Boom bezüglich der
Neugründung von Fußballvereinen gegeben hat. Auch bei den Gästen dürfte es meist eher beschaulich zugegangen sein, auch wenn
man in der Saison 1975/76 für ein Jahr in der dritten Division aufgetaucht ist und als Drittletzter den Klassenerhalt nur knapp
verpaßte. Heute treffen sich die beiden Kontrahenten in der Staffel D der Division Promotion Nationale und somit nicht etwa in
einer Aufstiegsrunde, wie man aufgrund dieses Namens annehmen könnte, sondern der ganz normalen vierten Liga des Belgischen Fußballverbands.
Die Gäste machen von Beginn an den deutlich besseren Eindruck der beiden Teams und machen Druck auf das Tor von Ciney, das seinerseits
auf sporadische Gegenstöße angewiesen ist. In der Anfangsphase bleibt das ohne größere Folgen für die Hausherren, aber mit fortschreitendem
Spielverlauf entwickelt Bas-Oha auch den entsprechenden Zug zum Tor und dann stellen sich auch die Torerfolge für die Gäste ein. So zieht man
auf 0:3 und 1:4 davon und scheint alles klar gemacht zu haben, was angesichts der Tatsache, daß Union Wallone Ciney auch noch in Unterzahl spielen muß, nachdem ein Spieler der Hausherren vom Platz gestellt wurde, nur um so wahrscheinlicher erscheint. In den letzten Minuten des Spiels machen die abstiegsbedrohten Hausherren dann aber noch mal richtig Druck und spätestens mit dem Treffer zum 3:4 liegt ein Comeback von Ciney in der Luft, am Ende bleibt es dann aber doch beim alles in allem verdienten Auswärtssieg.
Die etwa 600 Zuschauer sorgen für eine Kulisse, die man sich auch in Deutschland gut bei einem Spiel der vierten Liga - das wäre dann die Oberliga -
vorstellen kann und die Atmosphäre ist bei dem heutigen Kick auch nicht wesentlich anders, als man es bei einem solchen Spiel in Deutschland in eher dörflicher Umgebung (ohne lokale Ultraszene) erwarten würde. Es ist - bis auf das recht frische Wetter - gemütlich und man verfolgt die Partie ohne
allzu oft laut zu werden, sondern beschränkt sich auf direkte Reaktionen auf das Geschehen auf dem grünen Rasen, der heute übrigens mehr einem Acker gleicht und alles andere als eben ist. Hin und wieder gibt es mal einen Feuerwerkskörper zu sehen oder zu hören, aber da scheinen eher ein paar Jugendliche aus Langeweile rumzukaspern als daß das direkt etwas mit dem Spiel zu tun hätte und so wird das auch in der Halbzeit fortgesetzt, zu stören scheint es allerdings auch niemanden.
Das Stade Joseph Lambert ist, wie eine Gedenktafel zeigt, die originellerweise in die gemauerte Ticketbude eingelassen ist, nach einem (früheren?) Bürgermeister
der Stadt benannt. Je nach Quelle findet man dafür eine Kapazität zwischen 5000 und 8500, realistisch betrachtet dürfte die Zahl am unteren Ende dieser Vorgabe rangieren. Drei Seiten des reinen Fußballplatzes sind ausgebaut, wobei es hinter dem Tor und auf beiden Längsseiten sechs Stufen gibt, die allerdings im Falle der Längsseite einmal am Vereinsheim der Hausherren enden, aus dem man die Partie ebenfalls aus etwas erhöhter Position verfolgen kann, und auf der gegenüberliegenden Seite an der kleinen überdachten Tribüne, die mit Holzbänken ausgestattet ist und so Sitzplätze zu bieten hat. Eine kleine Anzeigetafel gibt es auch - oberhab einen Graswalls, der hinter den Stufen der ausgebauten Hintertorseite folgt - und auch ein Flutlicht ist vorhanden, wie es in Belgien auch in unterklassigen Stadien ja eigentlich fast immer der Fall ist - anders als sonst in Belgien gewohnt gibt es allerdings keinen Imbißstand.
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