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Hassia Dieburg |
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05.08.2010, Am Wolfgangshäuschen, Gruppenliga Darmstadt |
Als der SC Hassia Dieburg 1913 gegründet wurde, hatte man kein optimales Datum erwischt, denn ein gutes Jahr später begann der erste Weltkrieg und brachte den Spielbetrieb erst mal wieder zum Erliegen. Erst im
März 1919 nahm man ihn wieder auf, und der nächste Konflikt betraf erst mal den Club selbst, der sich 1924 spaltete, so daß es jetzt zwei Vereine in Dieburg gab, Hassia und Germania, die sich 1931 wieder zusammentaten. 2006 scheiterte Hassia in der Aufstiegsrunde zur Landesliga, danach stieg man aber sogar ab und kehrte erst zur letzten Spielzeit in die Gruppenliga zurück, wo man einen respektablen sechsten Platz erringen konnte, während Mitaufsteiger FSV Schneppenhausen, der den Umweg über die Aufstiegsrunde genommen hatte, als Vorletzter eigentlich abgestiegen wäre, aber von der Erweiterung der Liga von 16 auf 18 Teams profitierte und sich so weiter in der Gruppenliga versuchen darf, was die heutige Ligapartie zwischen den beiden Clubs erst ermöglichte.
Der SC Hassia ist mit einem 2:0-Auswärtssieg bei den Nachbarn vom TS Ober-Roden in die Spielzeit
gestartet, während sich der FSV Schneppenhausen mit einem 2:2 gegen den SV Münster begnügen mußte. Daraus könnte man ableiten, daß die Gastgeber, die immerhin mit Platz sieben ein Saisonziel im Bereich der Vorjahresplazierung ausgegeben haben, Favorit sind und der FSV sein Heil in der Defensive suchen wird. Tatsächlich spielt sich das Spiel dann aber deutlich mehr vor dem Gehäuse der Dieburger ab, und man kann am Ende fast froh sein, nicht höher als 0:2 zurückzuliegen, wobei beide Treffer aus Eckbällen gefallen sind. Anfangs der zweiten Hälfte zeigen die Hausherren, daß man auch Eckstöße verwerten kann, und nutzen einen solchen zum Anschlußtreffer, aber Schneppenhausen bleibt das bessere Team, und schließlich sind es dann auch die Gäste, die einen weiteren Treffer erzielen, der allerdings wegen einer vermeintlichen Abseitsposition heiß diskutiert wird, zumal der Schiedsrichter seinen Linienrichter überstimmt, der ebenfalls Abseits angezeigt hatte.
1933 wurde die Sportanlage am Wolfgangshäuschen gebaut, allerdings kickt man inzwischen auf einer neuen
Anlage gleichen Namens, die seit 1960 existiert. Und dieser Sportplatz kann sich sehen lassen - "niedlich" ist daran bestenfalls der Name. Auf einer Längsseite und in einem Hintertorbereich gibt es drei Stufen, die das Stadion schon besser als so manchen Sportplatz machen, auf dem in Hessen Oberliga gespielt wird - nur, daß es in Dieburg die schwächer ausgebauten Teile des Stadions sind. Dazu kommt eine massive Tribüne, die mit einigen hohen Betonstufen dienen kann, die größtenteils sitzend genutzt werden, und dahinter noch einige Stehplätze zu bieten hat. Seit 1988 gibt es neben der Tribüne noch einen Gedenkstein zu Ehren verstorbener Vereinsmitglieder, dazu wurde eine Eiche gepflanzt. Der zweite Hintertorbereich ist ohne Ausbau, aber das fällt sicherlich nicht weiter ins Gewicht, und man hat in Dieburg auf jeden Fall einen der besten Amateurspielorte in Hessen überhaupt vor sich.
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