Durban Stars
vs.
BidVest Wits 0:1

Wie bereits in der Vorwoche ist es der Spitzenreiter der zweiten südafrikanischen Liga - der Mwela Golden League -, der zum vorgezogenen Spiel am Freitagabend ran muß, diesmal an der Westküste bei den Durban Stars. Die Kicker vom Strand des Indischen Ozeans sind zwar im oberen Bereich der Tabelle zu finden, haben aber bei zehn Punkten Rückstand kaum noch Aussichten auf das Erreichen der Aufstiegsplayoffs, so daß man sich bei noch größerem Abstand zur Abstiegzone auf eine geruhsame Restsaison einstellen kann. Die BidVest Wits dagegen stehen wohl vor der direkten Rückkehr in die Eliteklasse, aus der man zur laufenden Saison erst abgestiegen ist. Angesichts der Dominanz, mit der die Wits in der laufenden Saison ihre Runden ziehen, müssen sich die Durban Stars heute mit der Außenseiterrolle zufrieden geben.

Am heutigen Tag können die BidVest Wits nicht glänzen und angesichts der Tatsache, daß auch die Durban Stars eher wenig zustande bringen, scheint die Partie über weite Strecken auf ein torloses Remis hinauszulaufen. Das für die Zuschauer sehr langweilige Spiel findet größtenteils im Mittelfeld statt und die wenigen Torchancen werden meist verstolpert, in der zweiten Hälfte kommt es dann aber doch noch zur Entscheidung zugunsten des Spitzenreiters. In der 64. Minute spielen die Wits einmal einen guten Spielzug, bei dem man über links kommt und einen Querpaß zum eigenen Mann bringt, der aus kurzer Distanz einschießen kann. Die Stars haben weder die Qualität noch die Energie, sich gegen die Niederlage aufzubäumen, so daß es am Ende für die BidVest Wits zu einem Sieg der glanzlosen Sorte reicht - aber auch die bringen bekanntlich drei Punkte.

Einige Gästefans - vielleicht 20 bis 30 - haben ihre Wits an diesem Freitag auf der gut 600 Kilometer weiten Reise von Johannesburg nach Durban begleitet und bilden einen Gästeblock, in dem man teilweise Wits-Trikots trägt und zusätzlich die bekannten Tröten im Gepäck hat, die mal wieder ausgiebig eingesetzt werden. Bei den Heimzuschauern ist nichts dergleichen zu erkennen: man trägt weder irgendwelche Farben noch führt man Lärminstrumente mit sich oder macht sonst irgendwie akustisch auf sich aufmerkasam. Die Wits-Fans sind am Ende natürlich mit dem Geschehen zufrieden - wenn man das Spiel gewinnt, sieht man schließlich gern mal über das etwas holprige Zustandekommen des Ergebnisses hinweg.

Das Kings Park Soccer Stadium liegt unweit des bei der Fußball-WM 2010 genutzten Kings Park Rugby Stadiums und auch die Innenstadt Durbans ist nur zwei oder drei Kilometer entfernt. Bei der Anlage handelt sich um ein sehr altmodisches, aber dafür umso urigeres Stadion mit hohem Kultfaktor. Rund um den Platz bzw. die umlaufende Laufbahn sind vier Tribünen verteilt, wobei es sich im Falle der Gegengeraden um eine normale Stehtraverse handelt, so daß die auf Stelzen stehenden Hintertortribünen, unter denen teilweise Autos geparkt werden, ebenso deutlich mehr hermachen, was auch für die mit grünen Holzbänken mit Rückenlehnen ausgestattete Haupttribüne gilt, die ebenso wie die Bauwerke in den Kurven über eine Überdachung verfügt und in der Mitte auch noch Logen für Presse und/oder VIPs bietet. Interessant ist auch die Flutlichtanlage und zwar weniger wegen der Verteilung der Strahler auf vier Flutlichtmasten als wegen der Anordnung der Strahler selbst in dreickiger Form.