FC Eilenburg vs. FC Oberlausitz Neugersdorf 2:0
FC Eilenburg

FC Eilenburg
vs.
FC Oberlausitz Neugersdorf 2:0

FC Oberlausitz Neugersdorf

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Letztes Spiel: Zagłębie Lubin vs. Górnik Zabrze 10.04.2005, Ilburg Stadion, Oberliga Nordost-Süd
Nächstes Spiel:  Sportfreunde Siegen II vs. TSG Sprockhövel

Ticket
380 Zuschauer

Die Stadt Eilenburg ist im Nordwesten von Ilburg Stadion Sachsen zu finden unweit von der Stelle, wo der Freistaat mit den benachbarten Ländern Sachsen-Anhalt und Brandenburg zusammenstößt - auch nach Thüringen sind es von hier aus nur ein paar Meter. Der heimische FC ist im vergangenen Jahr mit vier Punkten Vorsprung vor der zweiten Mannschaft von Erzgebirge Aue Staffelmeister der Landesliga Sachsen geworden und hat sich so den Aufstieg in die Oberliga Nordost-Süd verdient, wo es in der laufenden Spielzeit erwartungsgemäß gegen den Abstieg geht. Momentan liegen die Sachsen auf Platz 13, was bei fünf möglichen Absteigern nur einen Punkt Polster auf die Abstiegszone bedeutet, aber dennoch stehen die Chancen gut, daß man auf das zweite Jahr in der Oberliga zusteuert. Der heutige Gegner vom FC Oberlausitz Neugersdorf hat den Aufstieg in die vierte Liga bereits zur Saison 2002/2003 geschafft und konnte die Klasse seither halten, ohne jemals über den Status einer grauen Maus hinausgekommen zu sein.

Nach einer sehr mühsamen Anfangsphase, in der von beiden Seiten keinerlei offensive Initiative ausgegangen ist, sind es die Ilburg Stadion Hausherren, die sich darauf besinnen, daß man heute einen Dreier braucht, während dem FCON deutlich anzumerken ist, daß man erst mal auf 0:0 zu spielen gedenkt - bekanntlich kann sich dabei ja auch im weiteren Verlauf des Spiels die eine oder andere Siegchance ergeben. Kurz vor der Halbzeit lassen die Gäste aber dem angreifenden Gegner im eigenen Strafraum zu viel Raum, und der Spieler Hönemann hat reichlich Zeit, sich in Position zu drehen, bevor er das Leder im Tor von Oberlausitz unterbringt. Das ist der Auftakt zu einer massiven Offensive des FC Eilenburg, der sich anscheinend vorgenommen hat, die Gäste richtig abzuschießen, aber auch bei besten Gelegenheiten kein weiteres Tor erzielen kann. Dabei hat man auch schon mal Pech mit dem Torpfosten, meist verziehen die Eilenburger aber und verfehlen das Tor, wenn auch oft nicht allzuviel fehlt. Am Ende haben die Hausherren dann aber doch noch mit ihrem Sturmlauf Erfolg und so fällt eine Viertelstunde vor Schluß der wichtige Treffer zur Absicherung der Führung. Eine weitere dicke Möglichkeit wird zwar unmittelbar nach dem Tor wieder vertan, aber dennoch ist die Partie entschieden, denn das weitere Gegentor hat den Widerstand von Neugersdorf endgültig gebrochen.

Die Fans der Hausherren haben sich mit zwei Transparenten aufgestellt, auf denen zu lesen ist "Oberliga - Eilenburg bleibt dabei!" sowie Ilburg Stadion "Eilenburg - die Macht an der Mulde!". Mit der heutigen Partie ist wieder etwas wahrscheinlicher geworden, daß die Prognose des ersten Plakates erfüllt werden kann, aber von übermäßiger Fußballstimmung kann dennoch nicht die Rede sein. Vielmehr läuft das Ganze vor einem insgesamt eher ruhigen Publikum ab, wie es in tieferen Klassen häufig zu erleben ist und in dem man sich auf Zwischenrufe mit Kommentaren zum Spiel begnügt, ohne mit Sprechchören oder ähnlichem aktiv zu werden. Vielleicht spielt auch eine Rolle, daß anscheinend keine Gästefans den Weg nach Eilenburg gefunden haben. Das könnte man zumindest annehmen, daß es nicht ganz stimmt, stellt sich bei Halbzeit heraus, als ein Teilnehmer für ein Gewinnspiel gesucht wird und bei ausbleibender Meldung vom Stadionsprecher gefragt wird, ob "überhaupt jemand aus Neugersdorf im Stadion" sei, denn da gehen dann doch ganze zwei Hände in die Höhe. Letztendlich ist es kein Wunder, daß beide Teams über nicht allzuviel Fankultur zu verfügen scheinen, schließlich fehlt in beiden Städten weitgehend die Fußballkultur, auch wenn der FCE als Fortschritt Eilenburg in der Saison 1949/50 in der höchsten Spielklasse der damaligen Ostzone gespielt hat, wo man aus irgend einem Grund der Staffel Sachsen-Anhalt Süd der sogenannten Landesklasse zugeteilt war.

Das Ilburg-Stadion ist gar nicht mal so übel, verfügt es doch rund um den mit Laufbahn versehenen Platz über Wälle, die allerdings zum Ilburg Stadion größten Teil bis auf ein paar Treppen einfach begrünt sind. Nur auf der Hauptseite finden sich acht mit flachen Sitzschalen versehene Stufen, oberhalb dieser Tribüne sind noch zwei Stände aufgestellt, an denen man für sein leibliches Wohl sorgen kann - einen Fanshop oder -stand gibt es allerdings nicht. Eine Überdachung fehlt dem Ilburg-Stadion ebenso, eine Flutlichtanlage ist dagegen vorhanden und auch das Ergebnis kann man anzeigen, wenn auch auf altmodische Weise mit gesteckten Tafeln. Würde man das Publikum rund um den Platz auf den Wällen aufstellen, käme man vermutlich auf eine weit höhere Kapazität als die offiziellen 3500 Plätze, in einem solchen - vermutlich niemals notwendigen - Fall ließen sich wohl bis an die 10000 Menschen im Stadion unterbringen. Für 380 Zuschauer wie heute reicht natürlich die Tribüne völlig aus und eigentlich liegt die Zuschauerzahl dann auch noch etwas höher, denn hinter einem Tor verläuft von einem Weg getrennt ein weiterer Wall, von dem man Einblick ins Stadion hat und tatsächlich haben sich hier genug 'Schwarzgucker' aufgestellt, um die tatsächliche Anzahl von Besuchern auf knapp über 400 zu bringen.


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