TuS Helene Essen vs. Galatasaray Mülheim 1:4
TuS Helene Essen

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vs.
Galatasaray Mülheim 1:4

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Letztes Spiel: FC Eddersheim vs. TSV Lehnerz 31.05.2007, Stadion Bäuminghausstr, Abstiegsrunde Landesliga Niederrhein
Nächstes Spiel:  SV Eintracht Ahaus vs. DJK VfL Billerbeck

ca. 500 Zuschauer

Die Relegationsrunde der Oberligen Niederrhein ist zwar eine Dreierunde, in der jeder einmal gegen jeden spielt, Stadion Bäuminghausstr aber die bisherigen Ergebnisse haben die heutige Partie zu einem echten Endspiel gemacht, nachdem der TuS Helene Essen auswärts bei Fortuna Mönchengladbach in letzter Sekunde ein Remis erreicht hat und Galatasaray Mülheim den gleichen Gegner mit 4:1 nach Hause schickte. Somit gehen die Mülheimer mit einem kleinen Vorsprung ins Rennen und würden bereits bei einem Remis den Klassenerhalt feiern dürfen, dafür hat der TuS Helene den Heimvorteil, so daß man mit ausgeglichenen Chancen in die Partie gehen dürfte. Der TuS Helene ist übrigens nach einer Zeche benannt, zu der der Club früher gehörte, während Galatasaray Mülheim von einem Stadtteil der früheren türkischen Hauptstadt abgeleitet ist bzw. natürlich dem dort ansässigen international bekannten Fußballteam und die Identifikation geht so weit, daß man auf seiner Homepage sogar mit dem Vereinszeichen des großen Idols firmiert - inklusive Gründungsdatum - und ein Foto zeigt, auf dem dessen Spieler ihre UEFA-Cup-Sieg 2000 feiern.

Heute freilich sind die Ziele vergleichsweise bescheidener und beide Clubs haben offensichtliche Angst davor, zu versagen, Stadion Bäuminghausstr denn man agiert auf beiden Seiten gehemmt und scheint vor allem kein Gegentor kassieren zu wollen. So hat es bis zur Halbzeitpause gerade mal eine Torchance auf jeder Seite gegeben, aber es ist klar, daß der TuS Helene irgendwann aufdrehen muß, um sich nicht am Ende in der Bezirksliga wiederzufinden. Neun Minuten nach der Pause erhalten die Hoffnungen der Essener einen schweren Dämpfer, den Ahmet Aksoy erzielt das 1:0 für die Gäste, die sich allerdings ihrerseits nicht lange an der Führung erfreuen können, weil im unmittelbaren Gegenzug der Ausgleich fällt - bei beiden Treffern sehen die beteiligten Defensivabteilungen alles andere als glücklich aus. Es ist erneut Aksoy, der sein Team mit zwei weiteren Treffern endgültig auf die Siegesstraße bringt, dazwischen liegt allerdings noch eine mitentscheidende Szene, denn der Torhüter des TuS Helene gerät nach dem aus abseitsverdächtiger Position erzielten Treffer zum 1:2 derartig in Rage, daß er die gelbe Karte erhält, und ereifert sich danach weiter, bis er vom Platz gestellt wird. Abseits oder nicht - seinem Team hat damit der Goalie den letzten Nagel in den Landesligasarg geschlagen.

Die Partie Stadion Bäuminghausstr ist gut besucht und man erkennt die Bedeutung des Spiel auch daran, daß bestimmt 200 Anhänger der Gäste vor Ort sind. Über weite Strecken verhalten sich allerdings die Anhänger beider Seiten völlig ruhig und erst als gegen Ende der Partie die Entscheidung gefallen ist, gibt es auf der Tribüne ein wenig südländische Begeisterung. Nach dem Spiel feiern dort Spieler und Fans von Galatasaray gemeinsam den Klassenerhalt, aber von "Ali Sami Yen Hell" ist wenig zu bemerken. Auf der anderen Seite ist bei den anderen Besuchern - ein paar werden davon ja wohl auf der Seite der Hausherren gestanden haben - nichts von Trauer zu bemerken, man nimmt den Bezirksligaabstieg einfach nur so hin.

Beim Stadion an der Stadion Bäuminghausstr Bäuminghausstraße - beides ist im Stadtteil Altenessen zu finden und die Hausherren haben tatsächlich früher zeitweise unter dem Namen TuS Helene Altenessen firmiert - handelt es sich um eine alte Anlage, an der teilweise sichtbar der Zahn der Zeit genagt hat. So sind die Stehtraversen, die entlang von aufgeschütteten Wällen um den Großteil des Stadions verlaufen, teilweise dicht mit Gras überwuchert und auch die Tribüne auf der Hauptseite hat sicherlich schon bessere Zeiten erlebt. Dennoch - oder grade deswegen - versprüht das Stadion einen eigenwilligen Charme, der so vielen der modernen Arenen fehlt. Was der Anlage übrigens zumindest am Hauptplatz fehlt, ist eine Flutlichtanlage, so daß bei Abendspielen außerhalb der Sommermonate auch schon mal auf den Nebenplatz ausgewichen wird, wo auf einem Hartplatz gespielt wird, der über eine eigene Tribüne verfügt. Teilweise, so heißt es, wechselt der TuS Helene auch schon mal aus taktischen Gründen auf den Ascheplatz, wenn Gegner kommen, die daheim auf Rasen spielen - im Zweifelsfalle sollte der interessierte Besucher wohl besser nachfragen, wenn es ihm wichtig ist, auf welchem Platz konkret gespielt wird.


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