Fortuna Düsseldorf
vs.
FC St. Pauli 2:0

Fortuna Düsseldorf ist zum Vorjahr in die Regionalliga Nord aufgestiegen und hatte da mächtig zu strampeln, bevor der Klassenerhalt gesichert war, konnte aber am Ende sogar auf einem einstelligen Tabellenplatz als Achter abschließen. Damit landete der TSV Fortuna einen Tabellenplatz und drei Punkte hinter dem heutigen Gegner, der mehr oder weniger ganz alleine die Tabellenmitte bildete und mit zweistelligen Punkt-Abständen auf Aufstiegs- wie Abstiegszone den Großteil der Rückrunde ohne größere Hoffnungen oder Befürchtungen verbringen konnte. In der laufenden Spielzeit gelten die Hamburger als aussichtsreicher Kandidat für den Aufstieg hinter Rot-Weiss Essen, das von fast allen Beobachtern als sicherer Aufsteiger eingestuft wird. Mit zehn Punkten aus drei Spielen konnte der FC diesen Anspruch untermauern, ganz anders als die Hausherren, die auch gerne ganz oben mitmischen würden, mit vier Niederlagen in Folge aber einen glatten Fehlstart in die Saison hingelegt haben und jetzt erst mal zusehen müssen, den Tabellenkeller zu verlassen.

Gegen der bisherigen Saisonform steht die Partie ganz im Zeichen der Fortuna, wobei man darüber spekulieren mag, ob das zurückliegende Pokalwochenende mit dem Sieg über den klassenhöheren SV Wacker Burghausen die Kiezkicker aus dem Konzept gebracht haben könnte. Fakt ist jedenfalls, daß Fortuna über 90 Minuten auf ein Tor spielen kann und immer wieder zu großen Chancen kommt und so ist der Führungstreffer für Düsseldorf bereits überfällig, als die achtzehnte Minute die Führung der Hausherren bringt. Für den Treffer zur endgültigen Entscheidung benötigt der TSV dann in der zweiten Hälfte einen sehr umstrittenen Foulelfmeter, aber eigentlich war der Ausgang der Partie schon vorher klar, da sich die Hamburger bis zu diesem Zeitpunkt nicht eine halbwegs vernünftige Torchance erarbeitet haben und dabei bleibt es dann auch im weiteren Verlauf der Partie.

Zum Intro gibt es erstmal die Fortsetzung der Sex-Geschichte zwischen einem - St. Pauli symbolisierenden - Biber und der für Fortuna stehenden Soutpark-Cartoonfigur Cartman. Zur Erinnerung: "Erster!" hatte der Biber beim letzten Gastspiel der Hamburger lautstark verkündet, während Cartman mit etwas befleckt dargestellt wurde, das mehr an Majonaise erinnert hat als an irgendwelche Körperflüssigkeiten. Das ging den Fortunen dann wohl doch etwas zu weit, denn auf ihrem Transparenten hat die Cartoon-Figur diesmal ein Kondom mitgebracht und dazu läßt man wissen "Nur mit Gummi! Ihr knattert ja mit jedem!". Der Spaß vergangen scheint den Heimfans aber zunächst mal bezüglich ihres eigenen Teams zu sein, denn die Fortuna-Transparente sind überwiegend im Kopfstand aufgehängt worden. Akustisch unterstützt man sein Team dann aber doch, wobei die Anhänger der Heimmannschaft allerdings fast durchgängig nicht mit der Supportintensität der vielleicht knapp 1000 St Pauli Fans mithalten können, unter denen sicherlich auch zahlreiche Umlandfans zu finden sind.

Die LTU-Arena macht inzwischen mehr Anzeigen bezüglich ihrer Finanzierung und dem Risiko für die Stadt Düsseldorf und Bürgermeister Erwin als bezüglich der Veranstaltungen, die in ihr über die Bühne gehen. Speziell Fußballveranstaltungen der heutigen Größenordnung, bei denen sich gerade mal 10000 Zuschauer in der riesigen Anlage verlieren, dürften dabei eher zu den Verlustbringern gehören als Entlastung zu bringen. In diesem Zusammenhang ist übrigens auch teilweise von Forderungen in disaströser Höhe die Rede, die die Arena-Betreiber möglicherweise an die Fortuna richten könnten, aber letztendlich sind die Hallenbetreiber wohl auf den Fußballverein angewiesen, der - Verluste hin oder her - gleichzeitig auch ein Werbeträger für die Arena ist. Insgesamt zeichnet sich jedoch immer mehr ab, daß an den Spekulationen, daß Risiken im Vorfeld möglicherweise bewußt kleingerechnet worden sind, um das Projekt nicht zu gefährden, etwas drangwesen sein könnte. Beschreibungen und Fotos der LTU-Arena findet gibt es hier und hier.