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Beim heutigen Spiel zwischen dem TSV Gruiten und dem TVD Velbert steht eine Menge Tradition auf dem
Platz, jedenfalls, wenn man nach den von den Vereinen geführten Gründungsdaten geht. Während die
Hausherren dafür das Jahr 1884 bemühen und von daher vor zwei Jahren 125jähriges Jubiläum feiern
konnten, sind die Velberter in neun Jahren bereits mit dem 150jährigen dran, gehen sie doch auf
1870 zurück. Tatsächlich hat natürlich der Fußballsport in beiden Städten keine derartig lange
Geschichte, die Gründungsdaten gehen auf die Entstehung von Turnvereinen zurück, die damals noch
nie etwas davon gehört hatten und sich später vermutlich lange gegen die "englische Fußlümmelei"
gewehrt haben, bis man irgendwann eine Fußballabteilung gründete oder mit einem Sportverein fusionierte.
Hätte man in der Saison 2005/06 wie heute im Kreispokal gegeneinander gespielt, wäre der TSV Gruiten
als Bezirksligist gegen den gerade aus der Kreisliga B aufgestiegenen TV Dalbecksbaum Velbert klarer
Favorit gewesen, aber inzwischen haben sich die Vorzeichen exakt umgedreht, der TVD kickt seit
der Spielzeit 2007/08 in der Bezirksliga und somit der Klasse, die der TSV Gruiten nicht halten konnte,
der seinerseits seit 2008 A-Ligist ist.
Der TVD Velbert wird ihrer Favoritenrolle von Anfang an gerecht und dominiert die Partie. Nach einer
knappen Viertelstunde wird das auch am Zwischenstand deutlich, als Can Karabulut mit einem Schuß von
außerhalb des Strafraums das 0:1 erzielt, zwanzig Minuten später erhöht Serverin Przybylsky per Foulelfmeter
auf 0:2. Im zweiten Abschnitt passiert nicht das meiste, bis Schiedsrichter Thilo Popp einen Spieler
des TVD vom Platz stellt, der sich danach mit einer unflätigen Beschimpfung (Popp: "Das habe ich gehört!")
einen längere Sperre einhandelt. "Gibt das dem Außenseiter Auftrieb?" ist jedenfalls die Frage, die sich
jetzt stellt, aber die beiden Tore, die in der 85. und 89. Minute fallen, schlagen dann doch auf der anderen
Seite ein, wobei vor allem das 3:0 durch einen Heber von Mike Knappmann sehenswert ist. Am Ende steht also ein
nie wirklich gefährdeter Sieg für den TVD Velbert, der im vorigen Jahr bis ins Endspiel des Kreispokals
vorstieß (1:3 gegen Sudberg) und sich bereits mit dem Erreichen des Halbfinales für den Verbandspokal qualifizierte,
wo es dann jedoch mit einem 1:7 gegen Sonsbek eine deftige Niederlage gegen einen eher weniger attraktiven Gegner gab.
Mit der Bezeichnung Sportplatz Gruiten ist eigentlich schon das meiste über die Anlage gesagt, was es zu wissen
gibt, denn sie ist im Nordwesten des gleichnamigen Stadtteils von Haan zu finden, es handelt sich definitiv
um nicht viel mehr als einen Sportplatz. Wissenswert ist noch, daß dieser auf einer Längsseite über Ausbau verfügt,
wobei zum einen die zwei Stufen zu nennen sind, die sich über die komplette Seite ziehen, insbesondere aber
der kleine Unterstand, der diese beiden Stufen auf Höhe der Mittellinie zu einer überdachten Traverse befördert.
Der Platz selbst verfügt über einen Aschebelag, der deutlich in die Jahre gekommen und sanierungsbedürftig ist, tatsächlich ist die Erneuerung geplant, wobei die Spielfläche den Zeichen der Zeit folgend mit Kunstrasen
ausgestattet werden soll. Diese Maßnahme soll 2012 erfolgen und enthält auch das Errichten einer Lärmschutzwand
und von Ballfangzäunen hinter den Toren sowie die Installation neuer Strahler für das Flutlicht. Entfernt werden
soll die vorhandene Laufbahn, sie soll stattdessen von abgezeichneten geraden Bahnen am Rande des Fußballfelds
ersetzt werden.
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