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08.11.2013, Niedersachsenstadion, Bundesliga |
Am heutigen Freitag kommt es beim Freitagsspiel des 12. Spieltags der Fußball-Bundesliga zu
einer Partie, auf die man lange gewartet hat, nämlich zum klassischen Niedersachsen-Derby zwischen
Hannover 96 und Eintracht Braunschweig. Oftmals ist die Rede davon, daß man sich seit über 30
Jahren nicht begegnet sei, was nicht ganz falsch ist, aber durch Unterlassung auch eine
Halbwahrheit und somit eine Lüge. Tatsächlich gilt die Aussage für Bundesligaspiele - das letzte
hatte am 17.4.1974 Hannover mit 2:0 gewonnen. Den Tatsachen entsprechend hat man aber noch bis in die 1990er
Jahre hinein in der 2. und 3. Liga gegeneinander gespielt, und das letzte Pflichtspiel zwischen den
beiden heutigen Gegnern, deren Fans sich in innigem Hass verbunden sind, fand am 29.10.2003 statt,
und damals triumphierte mit dem BTSV der Underdog, der sich als Drittligst im DFB-Pokal mit 2:0
gegen den Bundesligisten aus der Landeshauptstadt durchsetzen konnte. Ganz so klar sind die Löwen
heute nicht in der Außenseiterrolle, aber auch diesmal geht Hannover als klarer Favorit in die
Partie, denn der BTSV steht ganz unten und geht selbst nach Überzeugung vieler seiner Fans dem
sofortigen Wiederabstieg entgegen, während Hannover nach oben schaut und auf die Qualifikation
fürs internationale Geschäft hofft.
Es ist von Beginn an die erwartet einseitige Partie - vielleicht ist das Spiel sogar noch ungleicher
verteilt als vorher angenommen -, denn der Hannoversche SV von 1896 übernimmt das Kommando mehr als
eindeutig und läßt die Braunschweiger kaum aus der eigenen Hälfte kommen. In der Hälfte des BTSV
sind die Hausherren allerdings wenig effektiv, und die Zahl der Torchancen bleibt sehr überschaubar,
wobei es zwar den einen oder anderen Torschuß gibt, aber meistens aus Verlegenheit und ohne das
Potential, Brauschweigs Keeper Daniel Davari in Verlegenheit zu bringen. Einmal muß der dann aber
doch ran, und zwar bei einem Schuß von Leonardo Bittencourt kurz vor der Pause. Im zweiten Abschnitt
wird Braunschweig zum Teil etwas mutiger und wagt sich auch einmal nach vorne, steht aber an
Harmlosigkeit seinem Gegner in nichts nach. So bleibt es am Ende bei einem torlosen Remis, das
letztlich für beide zu wenig sein dürfte, aber natürlich vom BTSV als Erfolg verbucht werden
kann - schließlich hätte kaum jemand der Einracht einen Punktgewinn im Niedersachsenstadion zugetraut.
Nicht nur die Fans haben dieses Spiel mit Nervosität erwartet, sondern auch die Ordnungsmacht, denn
man geht davon aus, daß nicht alle nur zum Spiel kommen, um sich gegenseitig Blumen zu schenken, und
da hat nicht geholfen, daß vor ein paar Tagen ein Schwein mit einem Hannover-Schal in der Stadt
aufgegriffen wurde, eine originelle, wenn auch nicht sonderlich tierfreundliche Aktion. Heute kommt
es dann wohl auch schon vor dem Spiel zu Auseinandersetzungen zwischen Hannover-Fans und der
Polizei, bei der auch der Wasserwerfer zum Einsatz kommt, von der es jedoch am Ende heißt, es sei
ruhiger geblieben als erwartet. Das gilt freilich nicht für den Einsatz von Pyrotechnik im Stadion,
die bei diesem Spiel vor allem auf Hannoverseite eine wohl in Deutschland noch nie dagewesene
Qualität erreicht, wobei allerdings bis auf einen Wurf aufs Spielfeld bei einem Eckstoß alles in
halbwegs geregelten Bahnen läuft. Das gleiche gilt auch für die BTSV-Seite, wo allerdings auch einmal
mit einem Leuchtspurschuß der Rahmen gesprengt wird. Dazu gibt es eine umfangreiche Choreographie
auf Heimseite mit Erinnerungen an denkwürdige Partien zwischen Hannover und Braunschweig aus Sicht
der Heimfans, während das Intro zur zweiten Hälfte in Form der größten Pyoraktion der Partie mit
grünen und roten bengalischen Feuern wird - direkt davor hatte Hannover-Chef Martin Kind im TV
Konsequenzen angekündigt und gefragt, wie so große Mengen Pyrotechnik ins Stadion gelangen
können. Dazu gibt es noch diverse Transparente und Spruchbänder sowie den einen oder anderen
Sprechchor, was über die Vereinsgrenzen hinweg mehr genutzt wird, um sich gegenseitig zu sagen, wie
lieb man sich hat, als zum Support der eigenen Farben - z. B. ziert ein Transparent "Gruppo Anti
Hannoi" die Vorderfront des im Oberrang untergebrachten Gästeblocks, und bei Hannover 96 heißt es an
gleicher Stelle einfach "Tod und Hass dem BTSV" - selbst als Sprechchor ist von den Gästen der in
Vergessenheit geratene 1980er-Klassiker "Wir haben Euch was mitgebracht: Hass! Hass! Hass!" zu
hören.
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