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TSV Fichte Hagen |
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Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen |
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12.08.2005, Kunstrasenplatz an der Wörthstraße, Verbandspokal Westfalen |
Verbandspokalrunden können eine recht langwierige Sache sein, da es oft schwer ist, die Ansetzungen
der Teams aus Oberliga und Regionalliga mit ihrem Ligaspielplan kompatibel auf die Beine zu stellen.
Die Spiele ohne Beteiligung der 'Großen' passen dagegen meistens in ein Wochenende und so ist es auch
in der ersten Runde des Westfalenpokals, in der dieses Hauptspielwochenende am heutigen Freitag eingeläutet wird,
während die höherklassigen Mannschaften ihre (Gast-)spiele während der letzten und der kommenden Woche ausgetragen
haben bzw. austragen werden. Eine klare Rangordnung gibt es allerdings auch heute, denn die Hausherren von Fichte
Hagen sind als Bezirksligist gleich zwei Klassen unter dem TSV Weißtal zu finden. Zumindest die Hierarchie war
übrigens vor zwei Jahren noch genau andersrum, als Fichte in der Landesliga und Weißtal in der Bezirksliga spielte,
doch das hat sich durch zwei Aufstiege in Folge auf der einen und einen Abstieg auf der anderen Seite deutlich
verschoben. Vor einem halben Jahrhundet war der TSV Fichte von 1954 bis 56 übrigens sogar mal in der obersten Amateurklasse zu finden,
die zu dieser Zeit schlicht 'Amateurliga' genannt wurde.
Die erste Hälfte gehört trotz des Klassenuterschieds ganz eindeutig den Hausherren vom TSV Fichte Hagen. Man spielt
mutig nach vorne und kommt dabei auch zu guten Chancen, die jedoch sämtlich ungenutzt bleiben, wobei die Gäste vor allem
einmal auch mit dem Glück im Bunde sind, als der Torhüter bereits umspielt ist und der Ball den Weg ins Tor finden würde,
könnte nicht ein Feldspieler im letzten Moment noch klären. Kurz vor der Pause gibt es dann auch erste Chancen für die Gäste,
die jedoch ebenfalls keinen Treffer erzielen können, so daß es torlos in die Halbzeit geht. Dieser Trend setzt sich im zweiten
Abschnitt zunächst nicht fort, als die Hausherren wieder das Kommando übernehmen, ihre Abschlußschwäche allerdings weiterhin
nicht ablegen können. So kommt es am Ende doch noch in der regulären Spielzeit zu einem Favoritensieg, als wohl fast jeder
zumindest damit rechnet, daß Fichte eine Verlängerung erzwingen wird. Zehn Minuten vor Schluß erzielt der TSV Weißtal den
Führungstreffer und legt gegen die verunsicherte Abwehr der Hausherren sofort ein zweites Tor nach, mit dem die Partie entschieden ist.
Allzuviele Zuschauer kann dieses Pokalspiel nicht mobilisieren und vermutlich ist ein Verbandsligateam aus der Provinz auch nicht
der Gegner, den man sich wünscht, wenn man selbst als Bezirksligist die Qualifikation für den Verbandspokal geschafft hat. Auch
aus Sicht der Gäste dürfte das heutige Spiel nicht wirklich der Bringer sein, denn es ist weder über ein kleineres Fangrüppchen zu
berichten noch über Support mit einer großen Trommel - beides vor einem Jahr beim Ligaspiel in Ennepetal Rüggeberg, von dem groundhopping.de zu berichten wußte, noch im Anhang der Weißtaler vorhanden - stattdessen ist genau ein Zuschauer zu sehen, der eine
Kappe der Gäste trägt, ein etwas seltsamer Kauz, der schon in Rüggeberg aufgefallen ist, ist auch wieder da und scheint somit ebenfalls zum Gefolge des TSV zu gehören und von drei weiteren Leuten erfährt man während der Partie eher zufällig, daß sie den Gästen zugehörig sind. Anhänger der Hausherren sind da schon etwas mehr zu sehen - einige mit Schals ausstaffiert -, aber mehr gibt es über die Heimfans auch nicht zu berichten.
Der Kunstrasenplatz an der Wörthstraße ist eine durchaus sehenswerte Anlage, die an einer Seite über den Ausbau mit ein paar Stufen
verfügt, wo auch durch einige blaue Metallbänke für Sitzgelegenheiten gesorgt ist. Weiterhin gehört ein überdachter Kneipenbereich zum Stadion, in dem - wie ein Schild verkündet - "Fußballspielen verboten" ist, und der Rest der Anlage ist zumindest begehbar, wobei man teilweise kleinere Höhenunterschiede zu überwinden hat, um die Spielfläche im Zuschauerbereich zu umrunden. Diese - ein reiner Fußballplatz inklusiver kleiner Flutlichtanlage - ist offensichtlich in etwas welliges Geländer hineingegraben worden, so daß der optische Eindruck jetzt von der Höhenstruktur des umliegenden Geländes dominiert wird, was der Anlage ebenfalls eine gewisse Originalität verleiht. Der Kunstrasenbelag könnte übrigens für viele höherklassige Teams als Entschuldigung für eine Leistung wie heute herangezogen werden, weil man mit der 'ungewohnten Spielfläche' nicht zurechtgekommen sei, doch der TSV Weißtal muß sich da etwas zurückhalten, spielt man doch im heimischen Gernsdorf auf einem ganz ähnlichen Belag und müßte sich von daher zumindest in diesem Punkt an der Wörthstraße völlig zu Hause fühlen...
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