Vestia Disteln |
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23.06.2013, Sportanlage Conzeallee, Finale Aufstiegsrunde der Bezirksligazweiten Westfalen |
Fünf Sechstel der Bewerber sind bereits aussortiert, heute heißt es "wir oder ihr", und danach wird ein weiterer - letzter -
Aufsteiger in die Landesliga Westfalen feststehen, nämlich der Sieger der Aufstiegsrunde der Zweiten der Bezirksligen.
Rein geographisch ist die Auswahl bereits jetzt so gut wie festgelegt, denn es ist ein Derby, das sich bei den Ausscheidungsspielen
als Finale ergeben hat, bei dem der Dorsterner Stadtteilclub SV Rot-Weiß Deuten auf den gerade einmal etwa 20 Kilometer entfernt südöstlich
kickenden SV Vestia Disteln tritt - ebenfalls ein Stadtteilverein, in diesem Fall aus Herten/Westfalen. Die Vorgeschichte der beiden Clubs ist
allerdings sehr unterschiedlich, denn während der SV Vestia von oben gekommen ist - man ist 2008 aus der Landesliga abgestiegen -,
befinden sich die Rot-Weißen auf dem Weg nach oben - sie sind erst vor drei Jahren aus der Kreisliga A in die Bezirksliga gekommen.
Ärger um die heutige Partie hat es übrigens bereits im Vorfeld gegeben, da das Halbfinalspiel von Disteln entsprechend der
ursprünglichen Planung am Donnerstag ausgetragen wurde, während Deuten aufgrund eines Ausfalls erst am Freitag spielen konnte
und sich vom Verband benachteiligt sieht, da den Aktiven jetzt nur zwei Tage zwischen den beiden Spielen bleiben, während der
Gegner drei Tage hat, um sich zu regenerieren.
Die meisten Beobachter favorisieren ohnehin das Team von Vestia Disteln, und das nutzt bereits nach zwei Spielminuten eine
Abwehrschwäche des Gegner aus, um in Führung zu gehen - Daniel Wanderer steht nach einer von den Deutenern völlig falsch
eingeschätzten Flanke von außen völlig frei und hat keine Mühe zu verwandeln. In der 35. Minute bringt ein ziemlich unnötiges
Foul von Deuten einen Freistoß für Disteln, bei dem sich Wanderer ein zweites Mal in die Torschützenliste einträgt, wobei das
Leder von einem seiner Mitspieler unhaltbar abgefälscht wird, bevor es den Weg ins Tor findet. Davor gab es sowohl zwei gute
Ausgleichschancen für Deuten als auch eine umstrittene Szene, in der der SV Vestia vehement einen Strafstoß fordert, den
ihm die Unparteiische Nadine Matthes allerdings verweigert. Im zweiten Abschnitt sind es dann die Rot-Weißen, die am Drücker
sind und ihre Bemühungen noch einmal verstärken, nachdem Lukas Nolte in der 57. Minute nach einem Eckball der Anschlußtreffer
gelingt. Jetzt drängt man Disteln hinten rein, kommt dabei aber zu zu wenig klaren Torchancen und verlangt schließlich in der
70. Minute - ebenso vergeblich wie der Gegner in der ersten Hälfte - einen Strafstoß. Vestia Disteln kommt jetzt ernsthaft ins
Schwimmen und verlagert sich auf Befreiungsschläge, aber letztendlich bleibt die Deutener Offensive zu ineffektiv und kann sich
nur wenige Chancen herausarbeiten, die man dann auch noch liegen läßt, so daß es am Ende auch über die vierminütige Nachspielzeit
beim 2:1 für die Hertener bleibt, so daß dem SV Vestia Disteln schließlich nach fünf Jahren die Rückkehr in die Landesliga
glückt.
Wenn man von Deuten aus eine Linie auf der Landkarte nach rechts zieht (geographische Kenner sollen hier wohl auch von
"Osten" sprechen) und das gleich mit einer senkrechten Linie von Disteln aus nach oben tut, liegt der Schnittpunkt der
beiden ein paar Meter südwestlich von der Gemeinde Haltern, so daß man schon sagen kann, daß hier ein Spielort ist,
der sich für eine Partie der heute beteiligten Teams auf neutralem Platz anbietet. Warum die Wahl allerdings speziell
auf die Sportanlage Conzeallee des Eisenbahner Turn- und Sportvereins Haltern fällt, ist nicht ganz so leicht nachvollziehbar,
denn richtig viel hat die nicht zu bieten. Der Verein hat sich beim Verband halt um die Austragung von Relegationsspielen beworben, und die geographische Lage passt eben, wie oben beschrieben. Eine Tribüne oder Überdachung fehlt völlig, für Sitzplätze gilt das weitgehend,
und auf der Gegenseite ist hinter den an der Absperrung stehenden Zuschauern wenig Platz, so daß Leute, die diesen Bereich
passieren wollen, schon einmal mit den dahinterliegenden Dornbüschen in Konflikt geraten. Hinter der Hauptseite - wenn man sie
denn so nennen mag - folgt noch leicht höher gelegen ein Nebenplatz mit Kunstrasenbelag und somit dazwischen etwas Graswall,
aber insgesamt findet man an der Conzeallee schon einen Sportplatz der eher schlichten Sorte vor - originell ist hier bestenfalls
noch das dachbegrünte Verkaufshäuschen.
Alternativbericht von P. David Zimmer |