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09.10.2009, Auestadion, Niederrheinpokal |
Der SV Hamminkeln - oder eigentlich Hamminkelner SV 1920/46 - ist in der Bezirksliga Niederrhein 7 aktiv, was
angesichts der Tatsache, daß man in der Saison 2005/06 noch in der Kreisliga B aktiv war, gar nicht mal so übel
ist. Dennoch verblassen Gegner wie Blau-Weiß Bienen und SV Emmerich-Vrasselt natürlich ein wenig, wenn man es
plötzlich mit dem traditionsreichen Rot-Weiss Essen zu tun bekommt. Der Deutsche Meister von 1955 spielt zwar in
einer Spielklasse, die nicht ganz dem entspricht, was man bei RWE für angemessen halten würde, kickt aber als
Regionalligist immerhin vier Klassen höher als der HSV, und so wäre alles andere als ein Sieg für die Gäste eine
große Sensation, und man wird es in Hamminkeln nicht ganz ernst meinen, wenn man verkündet ... wer in den DFB-Pokal
möchte und z. B. gegen Bayern München spielen will, muss halt vorher auch die eine oder andere Hürde nehmen.
Kampflos ergeben möchte man sich den Rot-Weissen allerdings sicherlich tatsächlich nicht, und die haben mit der Entlassung
von Trainer Strunz vor weniger als einem Monat dokumentiert, daß man an der Hafenstraße nicht gerade in ruhigem Fahrwasser
unterwegs ist.
Die Pokalsensation kann sich der SV Hamminkeln bereits nach weniger als drei gespielten Minuten abschminken, als Dirk
Kaspers das Leder im Anschluß an eine Ecke per Kopf unter der Querlatte des Hamminkelner Tors unterbringt. In der Folge
läßt der Regionalligist seinen Gegner laufen und agiert, ohne selbst allzuviel Kraft in die Partie zu investieren. So
braucht Rot-Weiss recht lange, um den zweiten Treffer zu erzielen, befindet sich selbst dabei allerdings auch nicht
wirklich in Gefahr, den Ausgleich hinnehmen zu müssen. Ein Konter durch Mike Wunderlich und ein weiterer Treffer durch
Sascha Mölders sorgen um die 30. Minute herum für eine standesgemäße 3:0-Führung des Favoriten, und jetzt dürften viele mit
einer Torflut zugunsten der Rot-Weissen rechnen. Die bleibt zwar aus, aber die Entscheidung ist natürlich gefallen, auch
wenn die Essener den Gegner in der zweiten Halbzeit mehr mitspielen lassen und kurz vor Schluß bei einem Alleingang von
Raik Wittig fast den Ehrentreffer des SV Hamminkeln hinnehmen müssen - zwischendurch hat man allerdings noch auf 4:0 erhöht.
Der SV Hamminkeln bietet vor der Partie einer Art 'offizielles Intro' mit einer (Kinder-)Cheerleader-Truppe und läßt zum
Einlaufen der Mannschaften zwei fahnenschwenkende Fans auf den Platz - vielleicht sind es auch dafür verpflichtete Jugendspieler
-, während sich die "Ultras Hamminkeln" auf der Tribüne eingefunden haben und während der Partie für Support zugunsten der 'Heimmannschaft' sorgen. Damit gewinnt man in dieser Beziehung klar, denn von den mit etwa 500 Leuten gar nicht mal so zahlenschwach angereisten Rot-Weissen ist diesbezüglich nicht viel zu vernehmen, was natürlich einmal daran liegen kann, daß der SV Hamminkeln als Gegner nicht 100%ig voll genommen wird, aber auch daran, daß es zu Beginn der Partie Unstimmigkeiten in der Essener Fanszene über das Aufhängen eines Banners gibt.
Das Auestadion in Wesel wurde als Austragungsort der Partie ausgewählt, da die Anlage des SV Hamminkeln, der Sportplatz Am Mühlenrott,
als nicht ausreichend für die heutige Veranstaltung angesehen wurde, und auch aus der Sicht der Anlage handelt es sich um ein ganz
besonderes Spiel, da der eigentliche Heimverein in Form des Weseler SV in der Kreisklasse B spielt. Neben unausgebauten Kurven und einer
mit eher mäßigem Ausbau in Form von drei Stufen versehenen Gegenseite kann das Leichtathletikstadion vor allem mit einer Längsseite punkten, denn die sorgt mit einer neunstufigen Traverse für Kapazität und das zum Großteil sogar in überdachter Form. Mit Zäunen wird heute für einen abgetrennten Gästebereich gesorgt und die Essener haben auch ihren eigenen Eingang in die Anlage. Eine Beleuchtung ist vorhanden - sonst könnte man hier um diese Jahreszeit kein Abendspiel austragen -, aber von "Flut"licht im Wortsinn kann kaum die Rede sein, denn deren Lichtstärke kommt über ein gerade eben ausreichendes Schummerlicht nicht hinaus.
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