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SC Hassel |
Die Oberligen Zaffiiiii's Oberliga Ecke Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen |
Der SC Hassel ist im Vorjahr aus der Verbandsliga Westfalen II in die Oberliga aufgestiegen und befindet sich hier dem Saisonstart nach zu urteilen in einer Spielzeit, in der es für das Team im wesentlichen darum geht, nicht sofort wieder zurück in die Fünftklassigkeit geschickt zu werden. Eines der etablierten Teams, die man dabei hinter sich lassen könnte, ist der DJK Tus Hordel. Die Bochumer sind mit fünf Punkten aus acht Partien denkbar schlecht in die Saison gestartet und gehen als Träger der roten Laterne in die Partie, wobei jedoch vier Teams nur zwei Punkte mehr auf der Habenseite verbuchen durften, und eines davon sind die heutigen Gastgeber. Eine kleine Unstimmigkeit im Vorfeld - der DJK wollte die Partie auf den Samstag verschieben lassen, aber man konnte sich auf keinen Anstoßzeitpunkt einigen, wofür man sich gegenseitig die Schuld gibt - sollte für zusätzliche Motivation auf beiden Seiten sorgen, so daß man auf eine spannende Partie hoffen darf. Tatsächlich entwickelt sich ein eher dürftiger Oberligakick mit nur wenigen Torchancen, in dem die heute in Schwarz-Grau angetretenen Gäste (beide Teams spielen ja für gewöhnlich in Grün-Weiß) mit einem Elfmeter in Führung gelangen, an dessen Berechtigung die Hausherren den einen oder anderen Zweifel hegen. Danach kommen die Gastgeber etwas besser in Tritt und kurz vor dem Halbzeitpfiff gelingt ihnen der Treffer, der verhindern soll, daß sie vom Tabellenletzten überholt werden. Im zweiten Abschnitt ist dann wieder hauptsächlich Leerlauf angesagt und es ist wohl kaum eine Anmaßung zu sagen, daß es beide Teams schwer haben werden, den Abstieg zu vermeiden, falls sie heute entsprechend ihres wahren Leistungsvermögens gespielt haben sollten. Beim SC Hassel findet man ein typisches Amateurpublikum vor, das sich zum größten Teil aus älteren Herren und Kleinkindern zusammensetzt, wobei erstere lautstark die Leistungen von Spielern und Unparteiischen kommentieren und letztere nach spannenderen Beschäftigungen suchen als Stillsitzen-und-Fußballgucken. Da man heute durchaus die eine oder andere Szene etwas anderes beurteilt als das Schiedsrichtergespann, geht es zum Teil recht laut zu und gegen Ende der Partie gibt es sogar einen kurzen SC-Hassel-Sprechchor zu hören - der jedoch den Stimmlagen nach zu urteilen dann wieder eher von der Kinder-Fraktion stammt. Das Stadion Lüttinghof ist am äußersten Nordrand der Gemeinde Gelsenkirchen zu finden und zwar im Stadtteil Buer, in dem auch der übermächtige Lokalrivale vom FC Schalke 04 an den Start geht. Zu dem scheint man übrigens ein eher freundliches Verhältnis zu pflegen, gibt es doch eine Bandenwerbung für den Ticketservice der Arena AufSchalke und auch unter den SC Hassel Fans ist die eine oder andere Fanutensilie der Knappen auszumachen. Der Platz selbst besteht aus einem Oval mit Laufbahn, bei dem sich der Ausbau auf die Längsseiten beschränkt. Auf der einen finden sich ein paar Betonstufen, gegenüber präsentiert sich eine Tribüne als Blickfang der Anlage. Mit ihren Stützpfeilern kommt diese Tribüne, die man nach dem Erwerb eines Zusatztickets im Wert von DM 3 erklimmen darf, nicht übermäßig modern daher. Nicht behaupten kann man dies über die Bestuhlung mit Sitzschalen, die sogar über Rückenlehnen verfügen und so den modernsten Anforderungen der UEFA entsprechen. Ein Flutlicht sucht man allerdings am Hauptplatz vergeblich, dafür ist der Aschenplatz nebenan damit ausgestattet, also ist Besuchswilligen - soweit sie Wert auf ein Spiel auf dem Hauptplatz legen - wohl nahezulegen, bei Abendspielen lieber mal nachzufragen bzw selbst den zu erwartenden Einbruch der Dunkelheit abzuschätzen.
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