|
Hannover 96 (A) |
Hannover 96 online Das Fanmagazin Ultras Hannover Komplott Hannovera |
Fußballverband Niedersachsen |
Blau-Gelb Brunsvica www.btsvfans.de Die Weblöwen |
21.04.2004, Stadion Eilenriede, Endspiel NFV-Pokal |
Beim Endspiel um den Niedersachsenpokal kommt es im Jahr 2004 zu einem Meeting der beiden wohl größten Rivalen
ihres Bundeslandes in Form von Hannover 96 und dem BTSV Eintracht Brauschweig, was gleichzeitig eine Neuauflage
einer Partie aus der zweiten Hauptrunde des DFB-Pokals der laufenden Spielzeit ist. Damals konnten sich die Underdogs
von Eintracht Braunschweig gegen die Bundesligatruppe von Hannover 96 durchsetzen und damit einen Sieg einfahren, der
gut fürs Prestige ist, auch wenn der Höhenflug des Regionalligisten in der nächsten Runde gegen den späteren Endspielteilnehmer
von Alemannia Aachen ein Ende hatte. Am heutigen Tag hat die zweite Mannschaft des Hannoverschen SV die Chance, sich für diese
Schlappe ihrer ersten zu revanchieren, denn im Verbandspokal bekommen es die "Löwen" natürlich nicht mit dem Profiteam ihres
Konkurrenten zu tun, sondern mit dessen Nachwuchs. Weitere Brisanz würde die Partie natürlich daraus beziehen, ginge es heute um die Teilnahme an der Hauptrunde des Pokal im kommenden Jahr, denn damit würde ein HSV-Sieg die Revanche sicherlich perfekt machen, doch das ist nicht der Fall: Beide Endspielteilnehmer des Verbandspokals aus Niedersachsen sind schon vor Anpfiff für den Pokal auf nationaler Ebene qualifiziert.
Daß man schon im DFB-Pokal steht, hat offensichtlich die Wertschätzung der Partie bei den Gästen deutlich herabgesetzt,
die mit einer nur unwesentlich verstärkten zweiten Mannschaft nach Hannover gereist sind. Um genau zu sein, ist der komplette Regionalligakader mit bei der Partie dabei, nur größtenteils haben sich die Elitekicker des BTSV auf der Tribüne eingefunden, wo sie gemeinsam mit den Fans das Geschehen verfolgen und möglichst bejubeln wollen. Zum Jubeln hat man dann bei den Gästen schnell Gelegenheit, denn es dauert gerade mal drei Minuten, bis es zum 1:0 für Braunschweig kommt. Der sehenswert herausgespielte Treffer ermutigt den BTSV, weiter offensiv zu spielen und auch die Hausherren sind zum Stürmen aufgelegt, so daß es in der Folge zu einem offenen Schlagabtausch kommt. Das geht auch nach dem 1:1 in der 12. Minute so weiter, führt jedoch zunächst nicht zu weiteren Toren. Im zweiten Abschnitt flacht die Partie etwas ab und es kommt nicht mehr zu allzuvielen Torchancen, bis es dann in der 74. Minute zu einem scheinbar vorentscheidenden Treffer durch Foulelfmeter kommt, der die Gäste wieder in Führung bringt. Kurz vor Schluß erweist sich dieser Schein dann aber doch noch einmal als trügerisch, denn die Hannoveraner können mit einem ihrer letzten Angriffe doch noch den Treffer zum 2:2-Ausgleich erzielen. Hier erweisen sich die Kicker beider Seiten als im Schnitt nicht allzu sichere Strafstoßschützen. Vielmehr wird genau die Hälfte der Elfmeter verschossen und man benötigt alle fünf Versuche, bevor die Entscheidung zum 2:3 fällt, das den BTSV zum ersten Mal in seiner Geschichte zum Sieger des NFV-Pokals macht.
Die Resonanz der heutigen Partie ist natürlich gemessen an den Oberliga-Spielen von Hannover 96 recht hoch, kann aber die
Erwartungen nicht ganz erfüllen. Besonders der Zuspruch von seiten der Gäste muß als recht enttäuschend bezeichnet werden, haben sich doch gerade mal gut 300 Fans der Löwen auf den Weg in die Landeshauptstadt gemacht. Offensichtlich hat sich hier die Geringschätzung der Partie, die die Verantwortlichen durch die Schonung der Regionalligakicker signalisieren, auf die Reisebereitschaft des Anhangs ausgewirkt. Immerhin supportet man auf beiden Seiten recht ausdauernd, wobei sich Anfeuerungen an die eigenen Farben mit Schmähungen an die Adresse des Rivalen die Waage halten. Auf Hannoveraner Seite ist noch ein ganzes Grüppchen von Trommlern auffällig, das unmittelbar links neben der Tribüne Aufstellung bezieht und von hier aus für Lärm sorgt - was manchmal freilich auch etwas nervig rüberkommt. Am Ende ist man auf Hannoveraner Seite natürlich etwas frustriert, denn man hatte den Pokalsieg dicht vor Augen, besonders, da der erste vergebene Elfmeter im Shootout von den Gästen geschossen worden war. Mit "Wir sind stolz auf unser Team aus Hannover" machen die 96er-Fans allerdings klar, daß sie nicht der Mannschaft die Schuld für die Niederlage geben, sondern mit der Leistung ihres spielendes Personals zufrieden sind.
Das Stadion Eilenriede wurde 1922 erbaut und hatte früher eine Zuschauerkapaziät von 30000, die allerdings niemals ausgenutzt
wurde - der Zuschauerrekord wird mit 26000 angegeben. So viele Menschen passen heute nicht mehr in die Anlage, aber mit 18500 Plätzen ist sie für die zweite Mannschaft von Hannover 96 auch für Spiele wie das heutige doch etwas üppig ausgelegt. Sie verfügt über eine überdachte Haupttribüne, die mit ihren grünen Holzbänken nicht allzu komfortabel ist, aber gerade aufgrund ihrer altmodischen Konstruktion mit Stützpfeilern auf halber Höhe gefällt. Die Gegenseite ist mit einer unüberdachten Holztribüne ausgebaut, auf der heute die Anhänger der Gäste untergebracht sind. Neben beiden Tribünen gibt es noch ein paar recht überwucherte Stufen, die wohl nicht mehr genutzt werden, und erwähnenswert ist sicherlich auch noch der kleine Uhrenturm in einer Kurve, dessen ziemlich kleine Analoguhr wohl auch mit viel Fantasie von den Tribünen aus nicht ablesbar sein dürfte. Über eine Flutlichtanlage verfügt das Stadion Eilenriede allerdings nicht und das ist sicherlich mit ein Grund, daß sofort nach der regulären Spielzeit zum Elfmeterschießen übergegangen wird, eine Verlängerung würde schlicht und ergreifend durch die einbrechende Dunkelheit beendet werden.
|