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1. FC Kaiserslautern (A) |
17.08.2004, Betzenberg, Platz 4, Oberliga Südwest |
Die zweite Mannschaft des 1. FC Kaiserslautern ist in der vergangenen Spielzeit nach drei Jahren in der Regionalliga Süd
abgestiegen, und so hat man sich heute am vierten Spieltag der Oberliga Südwest mit dem FC Homburg zu messen. Sportlich
hatten die Lauterer schon in ihrem Debutjahr in der Regionalliga die Klasse nicht halten können, aber man profitierte
damals vom Zwangsabstieg des VfR Mannheim und belegte im zweiten Spieljahr einen respektablen 12. Tabellenplatz, bevor es
im Vorjahr als Tabellenletzter auch über den grünen Tisch keine Hilfe mehr für die Pfälzer gab. Der FC Homburg spielt bereits
seit der Saison 1998/99 in der Oberliga Südwest und fristet da ein für einen Ex-Bundesligisten auch von der Zuschauerresonanz her eher bescheidenes Dasein. In der laufenden Saison sind die Saarländer noch ohne Verlustpunkt, wobei allerdings die Partie beim Lokalrivalen 1. FC Saarbrücken Amateure bereits zweimal dem Wetter zum Opfer gefallen ist - einmal mußte das bereits laufenden Spiel unterbrochen werden - und am kommenden Dienstag nachgeholt werden soll, so daß die Grün-Weißen noch mit einer Partie in Rückstand sind.
Obwohl es sich prinzipiell um ein Spitzenspiel handelt - auch der 1. FC Kaiserslautern hat sechs Punkte auf dem Konto und mußte sich
nur beim Auswärtsspiel gegen den FC Hauenstein geschlagen geben -, kann die Partie über weite Strecken nicht gerade überzeugen. Zu mittelfeldlastig ist die Spielanlage beider Teams, zu wenig Druck wird auf das gegnerische Tor gemacht. So scheint es fast ausgemachte Sache zu sein, daß es mit einem torlosen Unentschieden in die Pause gehen wird, als drei Minuten vor dem Seitenwechsel doch noch das 1:0 für die Hausherren fällt. Bei einem der wenigen Torschüsse kann der Torhüter des FC Homburg noch parieren, doch gegen den Nachschuß ist der Keeper machtlos und so gehen die Nachwuchskicker der roten Teufel mit einer Führung in die Kabine, die sie nach dem Seitenwechsel nicht mehr aus der Hand geben. Dabei leistet der FC Homburg letztendlich auch viel zu wenig Widerstand, ein Aufbäumen ist bei den Saarländern kaum zu spüren, sondern man fügt sich schnell in die Rolle des Verlierers, so daß es nur die logische Konsequenz ist, daß es die Lauterer sind, die auch in der zweiten Hälfte - wieder in der Schlußphase - zu einem weiteren Treffer kommen und so für den sicherlich verdienten Endstand von 2:0 sorgen.
Von den 500 Zuschauern,
die die Partie verfolgen, sind sicherlich die Hälfte, wenn nicht gar etwas mehr aus Homburg gekommen. Zum einen ist der
Gästeblock der Anlage recht gut gefüllt, zum anderen sind auch zahlreiche Besucher, die sich auf dem Rest der Tribüne eingefunden haben, im Gespräch oder anhand ihrer Reaktionen als Anhänger der Grün-Weißen zu erkennen. Allzuviel Support gibt es freilich nicht - weder hüben noch drüben - vielmehr paßt man sich den eher müden Leistungen auf dem Platz auch auf den Rängen an. Auf Kaiserslauterer Seite beschränkt man sich beispielsweise drauf, die Tore zu beklatschen und die eine Schwenkfahne, die die Fans der Hausherren mit ins Stadion gebracht haben, macht auch einen eher verlorenen Eindruck. Auch von den Gästen ist nicht das meiste wahrzunehmen, wobei die Mannschaft des FC Homburg am heutigen Tag sicherlich auch nicht allzuviel Anlaß liefert, sich feiern zu lassen.
Das Spiel wird auf Platz vier am Betzenberg ausgetragen, einem Nebenplatz des Fritz-Walter-Stadions, der die übliche Heimstätte der
Nachwuchskicker aus Kaiserslautern ist. Vor ein paar Jahren noch galt diese Spielstätte als äußerst dürftig, inzwischen hat sie sich zumindest etwas gemausert, wobei die beiden größten Mankos erhalten geblieben sind, daß nur eine Längsseite des Platzes über Ausbau verfügt und daß es keinerlei überdachte Plätze gibt. Der Ausbau kann sich mit zehn Stufen freilich sehen lassen, die in einen vermutlich natürlichen Hang hineingebaut worden und im mittleren Bereich mit Sitzschalen versehen sind, die offensichtlich beim hinter der ausgebauten Seite aufragenden Fritz-Walter-Stadion übriggeblieben sind. Etwas übertrieben erscheint die Einteilung der einen ausgebauten Seite in gleich sechs Blöcke von A bis F, wobei die mittleren Blöcke C und D die Sitzschalen enthalten und die höheren Blocknummern den Auswärtsbereich bilden. Die anderen Seiten der Anlage sind wie bereits erwähnt nicht weiter ausgebaut, wenn man davon absieht, daß hinter einem Tor ein Gebäude steht, das wohl als VIP-Heim genutzt wird, und können auch nicht begangen werden. All das ergibt einen Spielort, der sich im deutschlandweiten Oberliga-Vergleich sicherlich im unteren Mittelfeld behaupten kann und sollten die Pfälzer mal wieder etwas Geld für die Spielstätte der Amateure übrig haben, läge wohl eine sinnvolle Maßnahme in einer Verbesserung der Flutlichtanlage - die kann ihren Zweck nämlich nur sehr eingeschränkt erfüllen und taucht die Anlage in ein doch sehr schummeriges Licht.
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