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K Kampenhout SK |
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Belgischer Fußballverband |
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15.04.2012, Sportcentrum Zeypestraat, 4. Division Belgien, Staffel B |
Kampenhout ist eine Gemeinde in Flämisch Brabant, die mit ihren 11000 Einwohnern ein relativ unauffälliges Dasein
zwischen der Hauptstadt Brüssel und den deutlich größeren Städten Mechelen und Leuven führt. Unauffällig ist wohl
auch das richtige Wort für den dort beheimateten Koninklijke Kampenhout Sportkring, der am 14. Februar 1938
gegründet wurde und den Großteil seiner Existenz in den unteren belgischen Ligen verbracht hat. Seit den 1990er
Jahren taucht man immer einmal wieder in der 4. Divison - und somit in den vom Belgischen Fußballverband ausgerichteten
Ligen - auf, in der Kampenhout auch aktuell spielt. Aktuell sind die Gastgeber dort im Mittelfeld der Tabelle zu finden,
und trotz der kleinen Abstände nach unten kann man sich gute Chancen ausrechnen, nicht einmal mehr in die 1. Provinciale
abzusteigen. Die Liga verlassen will dagegen Berchem Sport, das 2004 Pleite war und neugegründet werden musste, das drei Spieltage
vor Saisonende Tabellenführer ist und mit einem Sieg bei Kampenhout bereits am heutigen Tag als Staffelmeister und
Aufsteiger feststehen könnte, vorausgesetzt der Konkurrent Tempo Overijse verliert gleichzeitig seine Partie beim
FC Mariekerke.
Berchem legt los wie die sprichwörtliche Feuerwehr und scheint den Kampenhout SK bereits in der Anfangsphase in seine
Bestandteile zerlegen zu wollen. Richtig brenzlig wird es für die Gastgeber ab der 15. Minute, als die Zahl der
hochkarätigen Chancen für das Auswärtsteam zunimmt. Mal vergibt man frei vorm Torwart, dann bringt wieder
ein Spieler der Hausherren ein Körperteil an den Ball, und das Leder wird zur Ecke abgefälscht, bis die 30.
Minute das lange überfällige 0:1 bringt, als Berchem Sport einen schönen Angriff über rechts vorträgt und
Brahim Boujouh keine Mühe mehr hat, das Leder aus dem Strafraum im Tor unterzubringen. Fünf Minuten vor dem Seitenwechsel
ist es Niels Martin, der einen ganz ähnlichen Angriff über die andere Seite abschließt und dafür sorgt, daß Berchem
mit einer beruhigenden 2:0-Führung in die Pause gehen kann. Im zweiten Abschnitt spielen die Gäste mit leicht angezogener
Handbremse und geraten sogar noch etwas ins Wanken, als Kampenhout ab der 60. Minute eine kleine Zwischenoffensive startet.
Es dauert allerdings nicht lange, bis Berchem die Kontrolle wieder übernimmt, und in den letzten zehn Spielminuten erhöht
man noch durch Martins zweiten Treffer und ein Tor von Ben M'Bemba auf 4:0 - verliert allerdings auch noch Rogerio Pereira,
der in der 81. Spielminute nach einem Ellbogencheck vorzeitig unter die Dusche geschickt wird.
So wie Berchem Sport auf dem Platz über weite Strecken im Stile einer Heimmannschaft auftritt, gilt das erst recht für
die Fans der Gäste. Von den vielleicht 600 Zuschauern dürften mindestens etwa 2/3 zum Anhang von Berchem Sport gehören,
und man verteilt sich völlig selbstverständlich im gesamten Stadion, wobei die Gästefans zu einem guten Teil etwas
älteren Semesters sind und durchgängig freundlich auftreten. Etwa 100 der Berchem-Supporter bauen sich hinter diversen
Bannern auf der Gegenseite auf und sorgen von hier aus für aktustischen Support, wobei man beim Einlaufen der Mannschaften
und nach den Treffern für das eigene Team auch noch diverse mitgebrachte Schwenkfahnen zum Einsatz bringt. Unter den Gesängen
ist auch schon einmal englisches Liedgut zu hören wie zum Beispiel das durchaus zutreffende "We're top of the league", allerdings
gibt es dann am Ende doch keinen Aufstieg zu feiern für den Gästeanhang. Es dürfte zwar kaum noch jemand daran zweifeln,
daß Berchem Sport den Sprung in die dritte Liga schafft, aber Overijse hat 4:1 gewonnen, und so wird die Entscheidung erst einmal
um eine Woche auf nächsten Sonntag vertagt, wenn Berchem Sport erneut auswärts beim Tabellenzwölften KFC Katelijne-Waver
anzutreten hat.
Das Sportcentrum Zeypestraat hat alles, was man bei einem unterklassigen belgischen Fußballstadion erwarten würde, wobei
die Aufteilung der überschaubaren Anlage eher modern geraten ist. Das soll heißen, daß das Vereinsheim, aus dem man das
Spiel durch eine Panormaverglasung verfolgen kann, nicht wie sonst
oft üblich im Hintertorbereich des Platzes aufgebaut ist, sondern oberhalb der Sitze der Haupttribüne integriert wurde.
Dabei handelt es sich freilich eher um ein "Tribünchen" mit vier Sitzreihen, die mit Schalensitzen in den Vereinsfarben
blau und gelb ausgerüstet sind. Dazu kommen zwei kleine überdachte Traversen, die die Haupttribüne links und rechts
flankieren und die ebenfalls als flache überdachte Traverse gehaltene Gegentribüne. Eine einfache Anzeigetafel zum
Stecken gibt noch Auskunft über den Spielstand. Nicht dienen kann der Hauptplatz der Anlage mit künstlicher Beleuchtung,
denn eine Flutlichtanlage fehlt. Das gilt auch für jeglichen Ausbau hinter den Toren, so daß sich die Zuschauer auf die
Längsseiten und im Vereinsheim verteilen müssen.
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