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Nordkorea vs. Philippinen 2:0 |
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09.03.2012, Halchowk Stadium, AFC Challenge Cup |
Mit der Mannschaft von Nordkorea - oder offiziell der Demokratischen Volksrepublik Korea - steigt heute der große
Favorit ins Spielgeschehen des AFC Challenge Cups ein. Immerhin konnte das Team schon mehrmals internationales
Aufsehen erregen, z. B. als man 1966 ins Viertelfinale der Weltmeisterschaft vorstieß und dabei in der Gruppenphase
gegen Italien gewann oder zuletzt, als man sich 2010 für die WM-Endrunde in Südafrika qualifizieren konnte. Am AFC
Cup of Nations - also der Asienmeisterschaft - konnte das Land dreimal teilnehmen, darunter 2011 als Sieger des AFC Challenge
Cups von 2010, so daß die Nordkoreaner aktuell in Nepal als Titelverteidiger ins Turnier gehen. Zuletzt steht das
Land auf Platz 111 der FIFA-Weltrangliste mehr als 30 Plätze besser da als jeder andere Teilnehmer des aktuellen
Challenge Cups. Heute trifft man auf die Mannschaft der Philippinen, die auf Platz 156 der FIFA-Rangliste zu finden
ist und sich wie die meisten Teilnehmer dieses Wettbewerbs noch nie für eine WM oder einen AFC Cup of Nations
qualifizieren konnten.
Der Favorit legt sofort mächtig los, und die Philippinen können in der ersten Hälfte mehrmals nur durch Glück einen
Rückstand vermeiden wie in der 16. Minute, als ein vermeintliches Elfmetertor von Pak Song-chol keine Anerkennung
findet und Phlippinen-Goalie Neil Etheridge den zweiten Versuch abwehren kann. Das beflügelt den Torhüter
offensichtlich, der im Verlauf der ersten Hälfte mehrere weitere Male aus dem Spielverlauf retten kann. Kurz vor der Pause gibt es sogar zwei Torchancen für die Philippinen, die sich im wesentlichen über viel Einsatz
und Kampf über die Runde retten wollen. Schließlich ist es mit Pak Song-chol doch noch der verhinderte Schütze des
Elfmetertors, der die Koreaner in der 58. Minute mit 1:0 in Führung bringt, und in der 70. Minute kann Jang Kuk-chol
diese Führung mit einem zweiten Treffer absichern. Danach drängt Nordkorea auf ein weiteres Tor, aber das Team der
Philippinen gibt den Kampf nicht auf und kommt zwar zu keinen weiteren Chancen, muß aber auch keine Gegentore mehr
hinnehmen.
Es hat sich eine kleine Gruppe von Fans aus Nordkorea auf der Tribüne des Halchowk Stadiums eingefunden, wo man sich
mit diversen Landesfahnen und einem "One Korea"-Transparent aufstellt und immer wieder für optischen und akustischen
Support für sein Team sorgt. Den Nordkoreanern, die sich mit dem typischen Kim-Il-Sung-Anstecker, den nur Bürger des
Landes bekommen, diesen aber immer tragen, ausweisen, fliegen nach und nach auch die Sympathien der einheimischen
Fußballanhänger zu, die sich in der zweiten Hälfte teilweise an den Sprechchören beteiligen, was immer einmal wieder zu
Gelächter auf beiden Seiten führt. Eine einzelne Fahne der Philippinen ist zwischendurch auch zu sehen,
darüber hinaus gibt es aber keine auffällige Unterstützung für die Vertretung des Landes.
Das Halchowk Stadium gehört offensichtlich dem nepalesischen Militär, jedenfalls ist es auf einem Kasernengelände davor
zu finden. Die Anlage ist mit einer dreiteiligen überdachten Tribüne ausgebaut, was sich jedoch auf die Hauptseite
beschränkt, und auch hier gibt es nur hohe Betonstufen, die allerdings größtenteils sitzend genutzt werden, nur ganz
oben halten sich auch ein paar stehende Zuschauer auf. Weiteren Ausbau oder Absperrungen gibt es nicht innerhalb der
Anlage, und man darf bezweifeln, daß hier tatsächlich die offizielle Zuschauerkapazität von 3500 erreicht werden
kann. In Deutschland würde ein Stadion wie das, was hier für ein internationales Turnier genutzt wird, mit
Sicherheit nirgendwo für regionalligatauglich erachtet und auch nicht in jeder Oberliga für den Spielbetrieb
zugelassen werden. Auch die heute angegebene Besucherzahl von 1500 wirkt deutlich überzogen, selbst wenn die in
dreistelliger Anzahl anwesenden Soldaten mitgerechnet werden.
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