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KFC de Kempen Tielen-Lichtaarts |
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03.12.2011, Staf Janssensstadion, 4. Division Belgien, Staffel C |
Formal gesehen handelt es sich beim KFC de Kempen Tielen Lichtaart um den Nachfolger des 1946 gegründeten VV Lichtaart Sport,
der 1946 unter der Stammnummer 4469 gegründet wurde, die man auch weitergeführt hat, als man 2007 mit dem
VC Tielen fusioniert ist. Die bewegtere Geschichte hatte freilich der Fusionspartner, formal zwar
erst 1999 gegründet, aber faktisch aus dem KFC Tielen hervorgegangen, von der lokalen Speiseeisfabrik
IJsboerke gesponsort 1992 in die 4. Division aufstieg und ab 1995 zweitklassig gewesen war, bis die Fabrik
verkauft wurde, aus dem Sponsoring ausstieg und den Club damit dem Pleitegeier zum Fraß vorwarf. Zum Zeitpunkt
der Fusion spielten beide Partner in der 1. Provinzliga, aus der man 2010 in die vierte Division aufstieg und
in die man 2012 höchstwahrscheinlich als aktueller Tabellenletzter, der aus 13 Partien gerade einmal sechs Punkte
erzielen konnte, zurückkehren wird. So wird wohl auch der KFC Sint-Leenarts drei Punkte fest eingeplant haben,
mit denen man Tabellenführer Neerpelt auf acht Punkte nahekommen könnte, aber auch - was sicherlich interessanter ist -
in der Tabelle der 2. Periode nach vier von zehn Spielen nach ganz oben kommen könnte, wodurch man sich für die Aufstiegsrunde
zur 3. Liga qualfizierte - unabhängig vom Abschneiden in der Abschlußtabelle.
Tatsächlich machen die Gäste in der Anfangsphase mächtig Druck und scheinen den KFC de Kempen geradezu überrollen
zu wollen, aber man kommt trotz bester Chancen nicht zu einem Treffer und sieht sich plötzlich Mitte der ersten
Hälfte vom Underdog zurückgedrängt, der zu dieser Zeit seine stärkste Phase hat. Diesen Schwung können die
Gastgeber nicht über die Halbzeitpause retten, und da auch Sint-Lenaarts erst einmal nicht viel zustande bringt,
tut sich nicht mehr das meiste auf dem Platz. Man könnte schon fast annehmen, daß die Partie auf dem Weg zu einem
torlosen Remis sei, als ein Kopfball von Kenny Geuden nach Freistoß von Stef Mariën in der 70. Minute doch noch
das 0:1 bringt. Die Gastgeber versuchen daraufhin, Sint-Lenaarts unter Druck zu setzen, aber em Ende ist es ein Konter
der Gäste, der das entscheidende Tor bringt. Ein langer Ball von Lars Van Den Brande erreicht Luke Stevens, der seinem
Gegenspieler davonläuft und das Leder zum Endstand von 0:2 in die Maschen setzt.
Das Stadion des KFC de Tielen ist nach Staf Janssens benannt, der als Besitzer von IJsboerke untrennbar mit dem Erfolg
des KFC Tielen verbunden war, hatte er doch davon geträumt, seine Heimatstadt im belgischen Spitzenfußball zu etablieren.
Wäre Janssens, der 14jährig mit einer Schubkarre voller Eiscreme gestartet sein soll, nicht 1996 im Alter von 75 Jahren
verstorben, wäre das vielleicht auch etwas geworden, aber seine Erben wollten nichts vom KFCT wissen und sorgten für den
besagten Verkauf der Fabrik, der dem Club den Geldhahn abdrehte. Geblieben ist die ansehnliche Anlage, die auf einer
Seite über eine hochgesetzte Tribüne mit Sitzplätzen verfügt, eine überdachte Gegenseite mit Traverse zu bieten hat und
auch nicht ohne Vereinsheim hinter dem Tor auskommen muß. Von daher kann man dem Staf-Janssensstadion durchaus
bescheinigen, ein typischer Vertreter unterklassiger belgischer Fußballstadien zu sein. Nur daß es von der Tribünengröße
her schon vergleichsweise üppig ausgelegt ist, was umso mehr gelten wird, wenn der KFC aller Voraussicht nach
mit Abschluß dieser Spielzeit wieder in den Ligen unter der Regie des regionalen Fußballverbands Antwerpen gelandet
sein wird.
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