SK Austria Kärnten vs. FK Austria Wien 2:1
SK Austria Kärnten

SK Austria Kärnten
vs.
FK Austria Wien 2:1

FK Austria Wien

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Letztes Spiel: BSV Bad Bleiberg vs. SV St. Jakob im Rosental 16.09.2007, Wörtherseestadion, Bundesliga
Nächstes Spiel:  SC Weitmar 45 vs. Vorwärts Kornharpen

Ticket
22045 Zuschauer

Der FC Pasching hat im vergangenen Jahr den Einzug in den UEFA-Cup um drei Punkte verpaßt und konnte so den Erfolg des Vorjahres nicht wiederholen, in dem man in der Qualifikation an Zenit St. Petersburg scheiterte. "Was hat das mit dem FC Austria Kärnten zu tun, einem Verein, der in Klagenfurt Wörtherseestadion beheimatet ist?" mag man ob dieser Einleitung fragen, aber es ist tatsächlich so, daß die beiden Clubs identisch sind, denn Pasching beschloß am 10. Mai dieses Jahres bei einer Generalversammlung, den Vereinssitz entsprechend zu verlagern und unter neuem Namen in neuer Heimatstadt weiter zu machen. Nach der Übernahme von Austria Salzburg durch einen Energydrink-Konzern handelt es sich also um die zweite Vergewaltigung von Faninteressen innerhalb weniger Jahre im österreichischen Fußball, die wohl kaum dadurch besser gemacht wird, daß der FC Pasching nicht über ebensoviel Tradition verfügt wie Salzburg und daß auch die Fanszene eher überschaubar ist, und auch nicht durch die Neugründung eines ASKÖ Pasching (so der Traditionsname des FC), der durch eine Fusion in der 2. Landesliga West ins Geschäft einstieg. Heute haben die Neu-Kärntener zur Stadioneröffnung - jedenfalls auf Liganiveau, nachdem hier vergangene Woche bereits das Länderspiel gegen Japan stattgefunden hat - den FK Austria Wien zu Gast, der eine Menge Tradition verkörpert, auch wenn man bei den Violett-Weißen auf die Unsitte, ständig irgendwelche Sponsorennamen anzunehmen, nicht verzichten mag und dabei zwischenzeitlich zumindest dem Namen nach auch schon mal umgezogen war - in die Elvis-Stadt Memphis.

Einen besseren Einstand ins neue Stadion könnten sich die Gastgeber kaum wünschen, denn es ist gerade mal drei Minuten gespielt, als Roland Kolmand aus kurzer Distanz einschießt, nachdem ein verunglückter Volleyschußversuch von rechts zur perfekten Vorlage gerät. Wörtherseestadion Zwei Minuten später zeigen die Haupststädter, daß sie sich von dem Rückstand nicht einschüchtern lassen wollen, und tragen einen Angriff vor, aus dem die erste Ecke der Gäste hervorgeht, die jedoch ohne Folgen bleibt. Nach 31 Minuten ist es dann aber doch soweit, daß ein Treffer für die Wiener Austria fällt, wobei man massive Mithilfe der Gästeabwehr erhält, in der Christian Prawda den Ball genau auf den Gegner schlägt, der nur noch nach vorne passen muß, wo Sanel Kuljic ins kurze Eck vollstreckt. Die Freude der Wiener währt freilich nur kurz, denn nach nur zwei weiteren Minuten gibt es Freistoß für Kärnten und es ist Manuel Orlechner, der den Ball maßgerecht auf den Kopf gelegt bekommt und zur erneuten Führung einschießt. Daß es dann bis zum Schluß spannend bleibt, liegt vor allem an Klagenfurts schwarzem Stürmer Thierry Fidjeu-Tazemeta, der die Wiener im Alleingang erschießen könnte, aber seine ansonsten gute Leistung nicht mit einem Treffer krönen kann.

Noch vor dem Anpfiff zeigen die Besucher aus Klagenfurt, daß sie gewillt sind, sich zum Support animieren zu lassen, als der Wörtherseestadion Stadionsprecher das Publikum zur "ersten Welle Österreichs vor Spielbeginn" auffordert und die La Ola tatsächlich in beide Richtungen durch die Anlage schwappt - bis zum Gästeblock, wo die Wiener nicht gewillt sind, bei so was mitzumachen. Die zeigen danach, was man bei Austria unter Fankultur versteht, und bieten zunächst ein Intro, in dem es neben zahlreichen Schwenkfahnen auch einige Doppelhalter zu sehen gibt. Danach liefern die Austria-Anhänger Dauersupport und erringen damit klar den Sieg in dieser Disziplin, denn bei den Hausherren gibt es nur eine Handvoll von Fans hinter dem Tor, von denen etwas Support zu vernehmen ist. Erstaunlich ist, daß tatsächlich ein Fanbus aus Pasching nach Klagenfurt gekommen ist, denn unter diesen Umständen sollte wohl eigentlich erwartet werden, daß man dort mit dem Umzugsprodukt nichts zu tun haben will. Mitte der ersten Hälfte kommt es aus nicht näher erkennbaren Gründen zu Unstimmigkeiten zwischen dem Gästeblock und den benachbarten Heimfans, die dazu führen, daß in beide Richtungen einige Gegenstände den Weg über die Plexiglasbegrenzung finden. Während der zweiten Hälfte bleibt es bis auf den Austria-Support sehr ruhig, bis es in der Schlußviertelstunde etwas rhythmisches Klatschen gibt, mit dem die Heimfans zeigen, daß sie auch noch im Stadion sind.

Das Wörtherseestadion ist gerade für die kommenden Anforderungen - darunter die, als Spielstätte für die kommende Europameisterschaft geeignet zu sein - Wörtherseestadion umgebaut worden und hört jetzt eigentlich auf den schönen Sponsorennamen Hypo Group Arena. Die 1960 erbaute Anlage hatte in den letzten Jahren eigentlich mangels Erstligafußball einen Dornröschenschlaf gehalten, der nur zwischen 1998 und 2001 kurz unterbrochen worden, als Austria Klagenfurt und der FC Villach zum FC Kärnten fusionierten und die Kapazität der Anlage auf 11700 Zuschauer erhöht wurde. Im November 2005 kamen endgültig die Abrißbagger und seither entsteht die neue Anlage auf dem Gelände, die zur EM 32000 Zuschauer fassen und danach auf eine Kapazität von 12500 zurückgebaut werden soll. Wenn man mal davon absieht, daß das neue Stadion trotz anders lautender Meldungen im Vorfeld noch nicht ganz fertiggestellt ist und Teile der Oberränge auf Komplettierung warten, kommt es als moderne Anlage der besseren Art daher. In der jetzigen Ausbaustufe wird die Anlage komplett zweistöckig sein und mit einer teilweise transparent gehaltenen, auf den Längsseiten geschwungenen Dachkonstruktion komplett gedeckt. Die Bestuhlung ist größtenteils in Rot gehalten, im oberen Rang ist mit grauen Sitzen für eine Art Wellenmuster gesorgt. Schon jetzt scheint es übrigens Widerstand gegen die ab 2009 geplante Verkleinerung zu geben - zumindest ist ein Transparent mit der Aufschrift "Kein Rückbau" bei den Kärntner Fans hinter dem Tor auszumachen. Etwas unpassend am heutigen Tag ist übrigens, daß man sich nicht die Mühe gemacht hat, die Fahnen vom Länderspiel vom Tribünendach zu entfernen.

Wörtherseestadion

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Wörtherseestadion
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