TuS Koblenz vs. 1. FC Köln 3:1
TuS Koblenz

TuS Koblenz
vs.
1. FC Köln 3:1

1. FC Köln

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Wilde Horde 96
Letztes Spiel: NK Bela Krajina vs. NK Drava Ptuj 03.11.2006, Stadion Oberwerth, 2. Bundesliga
Nächstes Spiel:  Borussia Dortmund vs. Arminia Bielefeld

Ticket
15000 Zuschauer

In der letzten Stadion Oberwerth Saison gelang TuS Koblenz das Kunststück, im zweiten Jahr in der Regionalliga Süd überraschenderweise oben mitzumischen und am Ende mit neun Punkten Vorsprung auf den SV Wehen als Tabellenzweiter am Ende recht souverän einen Aufstiegsplatz zu erringen. So richtig sicher scheint man sich in Koblenz nicht zu sein, ob es sich um einen Triumph oder um einen Betriebsunfall handelt, da die Infrastruktur in Stadion Oberwerth eigentlich der 2. Bundesliga nicht wirklich gewachsen ist. Immerhin konnte man für das erste Jahr in der neuen Spielklasse die Sondergenehmigung bekommen, hier seine Spiele austragen zu dürfen, so daß sich die Frage bezüglich des Klassenerhalts erneut stellen würde, da man dann endgültig an einen Umbau der Anlage gehen müßte. Einer der Höhepunkte der Saison ist in Koblenz das Heimspiel gegen den 1. FC Köln und obwohl die Gäste als Favoriten nach Oberwerth kommen, ist vielleicht sogar was möglich, denn die Domstädter sind in ihrem Projekt Wiederaufstieg ins Straucheln geraten und haben seit vier Spielen nicht mehr gewonnen.

In der ersten Hälfte prästentiert sich der Favorit seltsam abwartend und steht eher defensiv gegen eine TuS-Mannschaft, die nicht so Stadion Oberwerth recht zu wissen scheint, was sie mit ihren Freiheiten anfangen soll und kaum zu Chancen kommt. So bringt einer der Gegenangriffe des Absteigers die größte Chance des Abschnitts und die Domstädter protestieren vehement, da in der chaotischen Sitution vorm Tor der Hausherren eine Abwehrhand im Spiel war, bekommen aber am Ende keinen Elfmeter zugesprochen. In der zweiten Hälfte tun die Kölner wenig mehr, während "die Tus", wie in Koblenz jeder den Verein nennt, jetzt gefährlicher wird. Beim Treffer zum 1:0 ist dann die Kölner Abwehr völlig im Tiefschlaf, so daß Sukalo in der 57. Minute am langen Pfosten auf einen hohen Eckball warten kann und völlig allein gelassen einschießt. Elf Minuten später gelingt den Hausherren ein Konter gegen die jetzt endlich offensiveren Gäste, der zum 2:0 führt und auch das zwischenzeitliche 2:1 durch den eingewechselten Scherz rettet den 1. FC Köln nicht mehr - das letzte Tor erzielen wieder die TuS-Kicker mit einem mustergültigen 2:1-Durchbruch. Die Kölner werden einem kurz vor dem Anschlußtreffer vergebenen Foulelfmeter nachtrauern, aber es ist natürlich fraglich, ob der die weitere Torfolge nicht beeinflußt hätte und verdient ist der Sieg für Koblenz heute allemal, während der 1. FC Köln deutlich bessere Leistungen benötigen wird, wenn man seine Aufstiegspläne verwirklichen will.

Am 23. März 2000 war groundhopping.de zum ersten Mal im Stadion Oberwerth zu Gast. Damals ging es in der Oberliga vor ein paar hundert Stadion Oberwerth Zuschauern gegen den TuS Montabaur und an dieser Stelle bescheinigte man dem Support bei TuS Koblenz, das das Publikum (bestünde) größtenteils aus fachsimpelnden Herren mittleren Alters, die nicht unbedingt zu gemeinsamer Sangeskunst im Stadion neigen. Inzwischen hat sich natürlich einiges geändert und es gibt das "Inferno Koblenz", das sich mit seinen Schwenkfahnen und Bannern links von der Haupttribüne aufstellt und von hier aus sein durchgängig mit Sprechchören unterstützt und mit langgegezogenen Koblenz-Wechselgesängen sogar die "fachsimpelnden Herren" auf den Tribünen zum Singen bringt. Die Anhänger des 1. FC Köln nehmen eine komplette Hintertortribüne ein und halten von hier aus eine Halbzeit lang gut dagegen, werden dann aber im Verlauf des zweiten Abschnitts deutlich leiser - offensichtlich ist man beim FC-Anhang auch langsam an der Grenze seiner Leidensfähigkeit angekommen.

Das Stadion Oberwerth besteht im wesentlichen aus einer kleinen Haupttribüne und rundumlaufenden Stufen, die auf der Gegenseite mit Stadion Oberwerth Sitzschalen versehen sind und so für unüberdachte Sitzgelegenheiten sorgen. Während den langen Jahren der Oberliga-Zugehörigkeit war die Anlage viel zu groß für den Club, jetzt in der zweiten Liga beginnt sie aber ein wenig unter den Achseln zu zwicken und das kommt natürlich besonders bei einem Spiel gegen den rheinischen Rivalen aus Köln zum Tragen, wo man deutlich mehr Tickets hätte verkaufen können als die 15000, die schon für einen Besuch sorgen, bei dem es in den Kurven teilweise sehr eng wird und so gibt es dann auch Durchsagen, daß die Gäste etwas zusammenrücken mögen, um für Platz ihre um Einlaß begehrenden Kollegen zu sorgen. Dabei hat man doch schon oberhalb der Gegenseite eine Stahlrohrtribüne aufgebaut, mit der man zusätzliche überdachte Sitzplätze zur Verfügung stellen kann und zwar deutlich mehr als auf der festen Tribüne. Neu in Koblenz ist auch die Multimedia-Anzeigetafel, die oberhalb einer Kurve installiert ist.


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