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SV Lippstadt 08 |
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08.02.2008, Stadion am Waldschlößchen, Verbandspokal Westfalen |
Der SV 08 Lippstadt ist 1997 durch die Fusion der Lippstädter Vereine Teutonia 08 mit dem SV Borussia 08 entstanden und hat
den größten Teil der Zeit seither in der Oberliga Westfalen verbracht. Momentan kämpft man darum, den elften Platz in dieser
Spielklasse zu erreichen, um nach Abschluß der laufenden Saison in die neue NRW-Liga zu kommen. Etwas besser steht der Delbrücker
SC da, der bei sechs Punkten Rückstand auf den dafür entscheidenden Platz vier sogar über die Qualifkation zur Regionalliga West nachdenken kann. Um Ligapunkte geht es allerdings erst am nächsten Freitag, wenn man an gleicher Stelle aufeinandertrifft, heute ist
Viertelfinale im Verbandspokal Westfalen angesagt und das heißt, daß man noch zwei Siege von der Teilnahme an der DFB-Pokal-Hauptrunde entfernt ist, die in Westfalen von beiden Endspielteilnehmern erreicht wird. Das haben die Gäste vor zwei Jahren bereits einmal geschafft, allerdings wurde ihnen mit dem SC Freiburg nicht unbedingt ein Wunschgegner zugelost.
Die Voraussetzungen sprechen also für einen rassigen Pokalfight, doch die Realität sieht anders aus. Beide Teams haben offensichtlich
mehr Angst vor einem Gegentor als Zuversicht, selbst einen Treffer erzielen zu können, und so wird Angsthasenfußball geboten, bei dem der Ball nur sehr selten in die Nähe der Strafräume kommt. Irgendwie scheint sich noch nicht rumgesprochen zu haben, daß auch nach einem 0:0 einer der beiden Kontrahenten auf der Strecke bleiben wird und so dauert es bis zum Ende der Verlängerung, bis es endlich mal eine Torchance gibt, doch der SV Lippstadt scheitert am Torhüter der Gäste und so geht es in das Elfmeterschießen, das sich heute bereits sehr früh angekündigt hat, und die besten Worte für das, was vorher war, werden im Nachhinein von Peter Berhorst vom SC Dellbrück gefunden: Das Spiel war von beiden Seiten eine Katastrophe und hatte mit Fußball nichts zu tun. Daß das Erreichen des Elfmeterschießens nicht unbedingt in die nächste Runde führt, muß heute der SV Lippstadt lernen, dessen Elfmeterschützen nicht den besten Tag erwischt haben und dem SC Delbrück nach einem 4:1 im Shoot-Out den Fortritt lassen.
2000 Zuschauer sind für ein Spiel am Waldschlößchen eine Ansage und beide Fangruppen haben sich auch was Besonderes für den heutigen
Tag ausgedacht. Die aktiven Fans der Gastgeber haben sich im äußeren Bereich der Tribüne niedergelassen und nutzen die Überdachung für ihre Aktion zum Intro, bei der man zwei Flügel zu sehen bekommt (die auf an der Dachkonstruktion befestigten Transparenten befestigt sind) und dazwischen den Pokal. Damit nicht das Mißverständnis aufkommt, daß das die Flügel sein sollen, mittels derer sich das gute Stück aus dem Waldschlößchen davonmacht, heißt es auf einem vom auf dem Dach aufgestellten Fans präsentierten Transparent in Anspielung auf eine Brause-Reklame "Verleiht unserem Traum Flügel". So viel Aufwand betreibt man beim Delbrücker SC nicht, sondern man verläßt sich einfach auf seine Fahnen, Doppelhalter und bengalischen Fackeln und hat zudem die Werbebande vor sich mit Fahnen und einem Transparent, daß mit Kämpfen und Siegen für den DSC keinen speziellen Bezug zum heutigen Tag hat. Die bengalischen Fackeln werden erst nach wiederholtem Einsatz mal vom Stadionsprecher angemosert, völlig ohne Kommentar bleibt allerdings, daß die Fans des DSC bei ihren Sprechchören auch schonmal in Rassistenjargon verfallen und ihre Gegner wiederholt als Zigeuner "beschimpfen".
Das Stadion am Waldschlößchen ist eine eher unspektakuläre Analge, die freilich für die Ansprüche der Oberliga mehr als ausreichend ist.
Auf einer Längsseite gibt es die beschriebene Überdachung, unter der sich zum Großteil eine Traverse mit vier Stufen befindet, aber auch ein paar Sitzschalen sind hier untergebracht. Bezogen auf die Stufen gibt die Gegenseite ein ähnliches Bild ab, nur daß hier nichts
bis auf eine kleine Mauer Richtung Barbarossastraße hinter den Zuschauern kommt. Außerdem gibt es da noch die Vereinskneipe im Eingangsbereich sowie das rote Gebäude hinter einem Tor - mutmaßlich für VIPs gedacht - sowie die ebenerdigen Plätze in eben diesen Toren, wobei auf der einen Seite ein paar kaum genutze im Oval verlaufende Stufen vorhanden sind, die auf die frühere Gestaltung der Anlage verweisen, bevor sie zu einem reinen Fußballstadion gemacht wurde. Recht vielfältig ist übrigens das Imbißangebot beim SV Lippstadt, wohl einer der positiven Aspekte, wenn man einen Produzenten von Fleischprodukten zum Sponsor hat.
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