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LR Ahlen |
lrahlenfans.de Ahlener 69ers |
DFB Die Bundesliga |
lilaweiss.de Bremer Brücke Viola Squad |
03.08.2003, Wersestadion, 2. Bundesliga |
Erst in den letzten Tagen der vergangenen Saison hat sich geklärt, daß es in diesem Jahr ein Zweitligaduell zwischen
den heutigen Kontrahenten geben würde.
Immerhin sechs Punkte trennten den LR Ahlen zum Saisonabschluß von einem Abstiegsplatz, nachdem man lange um den Klassenerhalt hatte zittern müssen. In diesem Jahr hat man sich vorgenommen, sich nicht wieder in den Abstiegskampf hineinziehen zu lassen. Der VfL Osnabrück konnte den Aufstieg aus der Regionalliga Nord im letzten Spieljahr zusammen mit den Sachsen von Erzgebirge Aue zur rein lila-weißen Angelegenheit machen, nachdem man zuletzt zwei Jahre in der Drittklassigkeit verbracht hatte. Zuvor hatte sich das Abenteuer 2. Liga als eine Nummer zu groß für die Westniedersachsen erwiesen, nach nur einem Jahr mußte man zurück ins Amateurlager. So soll die bevorstehende Spielzeit nicht enden und ein guter Saisonstart kann bekanntermaßen für einen Aufsteiger die halbe Miete sein, was genug Motiviation geben sollte, heue nicht als Verlierer vom Platz gehen zu wollen.
In der ersten halben Stunde sieht es nicht danach aus, als sollte die Partie nach dem Willen der Gäste laufen, die
sich mit leichtfertigen Ballverlusten im Mittelfeld immer wieder selbst in Verlegenheit bringen und den Gastgebern so zu den Chancen verhelfen, die sie sich selbst mit ihrem schwerfälligen Aufbauspiel nicht herausspielen können. Zum Abschluß kommen die Ahlener dennoch nicht, wobei sich der VfL sowohl beim Schicksal als auch bei Torhüter Scheurer bedanken kann, nicht in Rückstand zu geraten. In der Folge finden die Osnabrücker dann besser zu ihrem Abwehrspiel und halten den LR Ahlen gut in Schach, dem seinerseits unmittelbar vor der Halbzeitpause eine böse Abwehrpanne unterläuft, so daß VfL-Spieler Schieds völlig frei in Ballbesitz kommt und zum zu diesem Zeitpunkt recht überraschenden 1:0 für die Lila-Weißen einschieben kann. Auch in der zweiten Hälfte finden die Gastgeber nicht zurück zu ihrem Spiel, wobei auch ein unerklärlicher Leistungsabfall des vorher besten Ahleners Brinkmann eine Rolle spielen mag - vielleicht läßt der sich doch von den Fans seines Ex-Teams Osnabrück irritieren, die jede seiner Aktionen mit lautstarken Pfiffen begleiten. In der Folge drängen die Hausherren zwar weiter auf den Ausgleich, von organisiertem Angriff kann aber nur selten die Rede sein. Am Ende stehen noch zwei gute Torchancen für den LR Ahlen zu Buche, aber auch der VfL hat noch gute Gelegenheiten, seinen Führung auszubauen - letztendlich geht der Sieg für den geschickten Aufsteiger wohl in Ordnung, obwohl der angesichts der Abwehrschlacht, durch die er erarbeitet wurde, sicherlich auch als glücklich bezeichnet werden darf. Der VfL Osnabrück startet also ganz nach Wunsch in die neue Saison und hofft, diese Tendenz fortsetzen zu können, während der LR Ahlen schon jetzt Gefahr läuft, sofort wieder zu den Teams zu gehören, die gegen den Abstieg kämpfen - nach der heutigen Heimniederlage muß das Team von der Werse jetzt gleich zweimal auswärts antreten.
Mehr als die Hälfte der anwesenden Zuschauer stehen auf der Seite der Gäste, denen heute wie in Ahlen
üblich der Außenbereich der Gegenseite eingräumt wird, dazu aber der komplette angrenzende Hintertorbereich und damit das größte für diesen Zweck abteilbare Areal. Schon vor dem Stadion wird deutlich, wie die heutige Kräfteverteilung im Stadion sein wird, wenn man mal davon ausgeht, daß "OS" nicht das neue Autokennzeichen des Kreises Warendorf ist, zu dem Ahlen gehört. Die Osna-Fans liefern einen guten Support ab, zeigen zum Intro diverse Schwenkfahnen und ein "Violet Crew"-Transparent sowie etwas Rauch, was der Stadionsprecher mit dem Hinweis quittiert, daß man so einen Spielabbruch provozieren könne. Danach zeigt man sich mit lautstarken Gesängen und eben den Piffen gegen Brinkmann deutlich aktiver als die Anhänger der Gastgeber, die zwar zum Intro ein paar Doppelhalter zeigen und immer mal wieder mit etwas Getrommel oder einem kurzen Fangesang Präsenz dokumentieren, im Wesentlichen aber dem VfL-Anhang das Feld überlassen, der damit in seiner vor der Partie geäußerten Auffassung bestätigt wird, daß Osnabrück "mit zwei Heimspielen" in die neue Spielzeit starten dürfe.
Das Wersestadion hörte bis vor ein paar Jahren auf den Namen Glückauf-Kampfbahn. Damals wurde - zu
Regionalligazeiten des LR - die alte Arena umgebaut und bei der Gelegenheit auch gleich umbenannt, vielleicht weil eine Benennung nach dem auch im östlichen Ruhrgebiet absterbenden Kohlebergbau nicht zu der Aufwärtstendenz paßte, die man bei den Werksfußballern von LR Cosmetics anstrebte. Die Ahlener Zeche Westfalen wurde dann auch zum 1. Juni 2001 geschlossen, die frühere Glückauf-Kampfbahn ist unter neuem Namen aktueller denn je. Der Ursprung des neuen Namens dürfte spätestens bekannt sein, seit das nahe des Stadions gelegene Flüßchen Werse vor zwei Jahren für Landunter und Spielverlegung beim LR sorgte. Wenn gerade nicht das Wasser in der Anlage steht, findet man einen schmucken reinen Fußballplatz vor, der freilich für die Ansprüche der zweiten Liga etwas knapp bemessen erscheint. Die Längsseiten sind mit zwei überdachten Tribünen bebaut. Zum einen gibt es hier die Haupttribüne mit roten und weißen Sitzen, die mehrfach Schriftzüge "Ahlen" trägt, zum anderen die Gegentribüne, wo man wie in den komplett unüberdachten Hintertorbereichen dem Geschehen auf dem Rasen stehend folgt. Beim letzten Besuch von www.groundhopping.de an der Werse, bei dem der LR Ahlen im entscheidenen Spiel gegen Union Berlin den Aufstieg in die 2. Liga klarmachte, hieß es zu der Anlage: Zum einen wird man wohl das komplette Spielfeld mit Zäunen versehen müssen - obwohl die Notwendigkeit dieser Maßnahme ja umstritten ist - zum anderen würde wohl eine Flutlichtanlage nicht schaden. Diese Notwendigkeit sahen die Verantwortlichen in Ahlen auch: pünktlich zum Zweitligastart waren die Abgrenzungen vorhanden - inzwischen gibt es vor dem Heimblock sogar ein Fangnetz - und im Lauf der ersten Zweitligaspielzeit wurde vier schmucke Flutlichtmasten in rot-weißen Vereinsfarben lackiert und in den Ecken des Wersestadions aufgestellt. Eine weitere kleinere Baumaßnahme wurde auf der Haupttribüne durchgeführt, wo die Überdachung ursprünglich nur die beiden mittleren Blöcke überspannte, inzwischen aber auf die volle Tribünenbreite ausgebaut wurde und bei der Gelegenheit gleich auch Seitenwände erhielt.
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