Alliance 01 Luxembourg vs. F91 Dudelange 0:2
Alliance 01 Luxembourg

Alliance 01 Luxembourg
vs.
F91 Dudelange 0:2

F91 Dudelange




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Letztes Spiel: Borussia Dortmund vs. Arminia Bielefeld 17.04.2005, Stade Camille Polfer, Division Nationale
Nächstes Spiel:  Arminia Bielfeld vs. FC Bayern München

Ticket
ca. 500 Zuschauer

Alliance Luxembourg ist 2001 als relativ junger Fusionsclub - Cercle Sportiv Hollereich und der FC Aris Stade Camille Polfer taten sich damals zusammen - und gibt in der laufenden Saison seine Premiere in der Division Nationale, also der ersten Liga seines Landes. Trotz zuletzt deftiger Niederlagen, z. B. 0:5 in Grevenmacher und sogar 0:7 daheim gegen Esch, ist Alliance noch das beste von vier Teams aus der Hauptstadt, was allerdings wohl mehr über den Fußball in Luxembourg Stadt aussagt als über die Qualität von Alliance, da man Fünftletzer ist und die Lokalrivalen auf den letzten drei Plätzen der Tabelle liegen. Tatsächlich gibt es wohl recht ernsthafte Bestrebungen, die Kräfte weiter zu bündeln und kurfristig eine weitere Fusion mit Union und Spora Luxembourg einzugehen, möglicherweise auch noch unter Einbeziehung von Avenir Beggen. Ob das die Teams aus der Hauptstadt wieder konkurrenzfähig macht, ist abzuwarten, in diesem Jahr jedenfalls ist mit F91 Dudelange das erfolgreichste Team der letzten Jahr auf Meisterschaftskurs und benötigt heute die Punkte, um Verfolger Etzella Ettelbrück auf Distanz zu halten. Diese beiden werden, wie schon jetzt feststeht - zusammen mit Jeunesse Esch und Cinderella-Team Viktoria Rosport die Meisterrunde bilden, während die vier Luxembourger Mannschaften allesamt gegen den Abstieg spielen. Dieser Modus ist übrigens auch in der Kritik und es gibt Überlegungen, schon ab der kommenden Spielzeit mit 14 statt 12 Teams in der Eliteliga zu spielen und das System mit Vorrunde und Meister-/Abstiegsrunde durch eine einfache Runde mit 26 Spieltagen zu ersetzen. Dabei erhofft man sich auch eine Erhöhung des allgemein als unbefriedigend niedrig angesehenen Niveaus der Liga, was von den Resultaten der Luxembourger im Europapokal, wo man im Moment der Zwerg unter den Zwergen ist, und in der WM-Qualifikation, wo es unter anderem eine 0:4-Heimniederlage gegen das auch nicht gerade zur Weltspitze zählende Liechtenstein setzte, belegt zu werden scheint. Die Theorie, daß sich das Niveau durch eine Ligaerweiterung allerdings vergrößern sollte, erscheint von außen betrachtet dann doch eher gewagt.

Das heutige Spiel findet jedenfalls tatsächlich über weite Strecken auf einem erschreckend schwachen Niveau statt, wobei es eine Rolle spielen könnte, Stade Camille Polfer daß die Mannschaft von Dudelange nach dem überraschenden Pokalaus vom letzten Mittwoch verunsichert ist und es deshalb nicht schafft, Alliance nachhaltig in Verlegenheit zu bringen, während die Hauptstädter nach dem letzten Ergebnis auf Schadensbegrenzung aus sind und letztendlich keine größeren Ambitionen zu haben scheinen, als sich ein torloses Remis zu ermauern. Bis zur Halbzeit klappt das auch, doch unmittelbar nach der Pause schaffen es die Gäste dann doch, das Leder aus einem Gewühl im Strafraum im langen Eck des Tores unterzubringen. Danach prägt der Meisterschaftsfavorit das Geschehen stärker, tut sich aber weiter schwer. Trotz sporadischer Gegenangriffe seitens Alliance ist die Mannschaft von F91 einem Treffer im weiteren Verlauf stets näher als die der Hausherren und eine gute Viertelstunde vor Schluß fällt dann auch das Tor, das die letzten Zweifel am Spielausgang beseitigt, denn das Aufholen eines Zwei-Tore-Rückstands ist Alliance 01 wahrlich nicht zuzutrauen und so bleibt die Aufholjagd auch tatsächlich bis zum Spielende aus.

Während auf Seiten der Gastgeber kaum etwas wie Fankultur zu bemerken ist, Stade Camille Polfer wenn man mal davon absieht, daß einige Leute Schals von Alliance oder sonstige Fanutensilien tragen, haben die Kicker von F91 wie üblich eine kleine Fangruppe mitgebracht, die sich von der französischen Grenze in die Haupstadt aufgemacht hat. Zunächst zeigt man ein Intro mit seinen Schwenkfahnen und einem Doppelhalter, danach wird durchgängig supportet, wobei das in luxemburgischer Sprache geschieht und für deutsche Besucher mit etwas Mühe halbwegs verständlich ist. Im zweiten Abschnitt wird es etwas leiser bei den Gästen, was möglicherweise auch daran liegt, daß die Wetterbedingungen mit teilweise heftigen Wolkenbrüchen nicht unbedingt zur Steigerung der Stimmung beitragen. Am Ende jedenfalls wirken die Anhänger zufrieden mit dem 2:0-Sieg ihrer Farben. Sollte man damit gerechnet haben, daß die Rot-Gelben die Serie von Kanterniederlagen der letzten Alliance-Spiele fortschreiben würden, läßt man sich seine Enttäuschung zumindest nicht anmerken, aber vielleicht sind die Düdelinger auch froh, daß die Pokalniederlage anscheinend keinen Knick im Saisonverlauf für das Team bedeutet hat.

Das Stadion Camille Polfer ist mitten in einem Wohngebiet zu finden und dort unter anderem direkt neben einer Schule - vielleicht wird Stade Camille Polfer es ja sogar für Schulsport eingesetzt. Jedenfalls beschränkt sich der Ausbau auf eine Längsseite, auf der es in der Mitte eine kleine überdachte Tribüne gibt, an deren Dach ein Schild den Stadionnamen verkündet, während der Vereinsname auf einem weiteren Schild - zwischen den Sitzreihen - zu lesen ist. Zu beiden Seiten dieser Tribüne kann man sich auf Stufen niederlassen und der Rest der Anlage ist ebenerdig begehbar, wobei es möglich ist, sich direkt an den Werbebanden niederzulassen. Für Beleuchtung der Anlage ist gesorgt, denn man hat vier klassische Masten an die Ecken des reinen Fußballplatzes gestellt, die im zweiten Abschnitt auch betrieben werden, obwohl es nicht wirklich dunkel geworden ist. Insgesamt handelt es sich um ein recht niedliches kleines Stadion, das einen Besuch wert ist, aber kaum für höhere Ansprüche geeignet scheint, so daß schon jetzt völlig offensichtlich ist, daß es nicht dieser Spielort sein wird, in dem ein möglicher Fusionsclub von Luxembourger Teams antreten wird. Von daher ist es recht gut möglich, daß hier nur noch wenige Spiele der ersten Liga stattfinden werden und daß der Ground danach wieder in die zweite Reihe rücken wird.


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