SC 1923 Meschenich |
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04.08.2016, Sportplatz Zaunhofstr., Kreispokal Köln |
Bei Meschenich handelt es sich um einen Stadtteil im Süden von Köln, der zum Stadtbezirk Rodenkirchen gehört
und etwa 7500 Einwohner hat. Die Fußballer vom SC Meschenich haben in den letzten zehn Jahren etwas geschafft,
dessen man sich wohl kaum rühmen wird und das in den meisten Fußballkreisen gar nicht möglich ist, nämlich
auf Kreisebene drei Mal abzusteigen. Spielte man 2006/07 noch in der Kreisliga A, stieg man zum Ende der
Spielzeit in die Kreisliga B ab, in der man sich sieben Jahre halten konnte. 2014/15 ging es weiter runter
und der SC wurde durchgeschreicht, so dass man die kommende Spielzeit in der Kreisliga D bestreiten wird,
die es so in den meisten anderen Fußballkreisen gar nicht gibt. Den umgekehrten Weg ist der FC Berrenrath
gegangen, der sich als Nachfolger des - im FC Hürth aufgegangen - BC Berrenrath sieht und seiner Ankündigung,
"keine Thekenmannschaft sein" zu wollen, Taten folgen ließ und im ersten Jahr der Teilnahme am Spielbetrieb
mit einer Bilanz von 20-1-3 die Kreisliga D7 des Rhein-Erft-Kreises für sich entschied.
Heute treffen sich die beiden Clubs in der ersten Runde des Kreispokals, der mit dieser Partie abeschlossen
sein wird - der Rest der Runde ist am vorgestrigen Dienstag über die Bühne gegangen, während dieses Spiel
den Platzverhältnissen in Meschenich zum Opfer fiel und heute kurzfristig neu angesetzt wurde. Der FC
Berrenrath ist von Anfang an dominant, gerät aber nach guten 10 Minuten erstmal durch einen Konter von
Meschenich in Rückstand und vier Minuten später verhindert nur die Querlatte das 2:0. Direkt im Gegenzug
spielt Berrenrath dann aber seine Überlegenheit aus und Marco Rademacher erzielt den Ausgleich - begünstigt
von einem etwas halbherzigen Herauslaufen des gegnerischen Torhüters. Ein Kopfball nach Flanke von Links
bringt kurz danach den Gästeausgleich durch Markus Müller und spätestens ab jetzt ist vom SC Meschenich nichts
mehr zu sehen. Man hält zwar bis zur 70. Minute den knappen Rückstand, aber danach zahlt sich die Überlegenheit
Berrenraths auch noch auf der nicht vorhandenen Anzeigetafel aus und man trifft noch dreimal ins gegnerische
Tor, so dass am Ende ein auch in dieser Höhe verdienter 5:1-Sieg für den aufstrebenden Neu-Alt-Verein aus
Berrenrath zu notieren ist.
Die Platzverhältnisse in Meschenich haben das Spiel am Dienstag unmöglich gemacht, sind aber auch so
schon länger Gegenstand der Diskussionen, denn der SC ist auf einem der nicht mehr sonderlich beliebten
Hartplätze daheim und ist auch bei der jüngsten Umwandlungsaktion von Hartplätzen in Richtung Kunstrasen
seitens der Stadt Köln nicht berücksichtigt worden. Was für die Spieler unangehem sein mag, ist als
Besucher der Anlage nicht einmal so beklagenswert, denn die Spielfläche aus roter Asche passt exakt in
das etwas altmodisch verschlafene Ambiente der Anlage an der Zollhofstraße, die teilweise von hohen
Bäumen umsäumt wird und auf einer Seite über eine vierstufige Traverse verfügt, von der man nicht weiß,
ob sie die Umrüstung des Platzes zu Kunstrasen überleben oder wie an anderer Stelle immer wieder
gesehen, eingeebnet werden würde. Hinter einem Tor gibt es noch 'einstufige Erhöhung', hier allerdings
für die erwähnten Bäume und auf der Gegenseite zeigt eine mit Zeltdach wettergeschütze Auswechselbank,
dass man in Meschenich improvisieren kann. Oberhalb der Stufen zieht noch ein Bauwagen das Auge auf sich,
der den Schriftzug SCM 1923 trägt, der seinerseits ebenfalls eine Frage aufwirft, nämlich, wer wohl die
Schablone für die 3 angelegt haben mag.
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