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FC Nieuwkerken Sint-Niklaas |
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01.02.2004, Sportzentrum Meesterstraat, 3. Division Belgien, Staffel A |
Der FC Nieuwkerken Sint Niklaas hat einen guten Start ins neue Jahr hinter sich und könnte sich am heutigen Tag bei
günstigem Ausgang der anderen Spiele in der Klasse A der 3. Divison Belgiens sogar für die Aufstiegsplayoffs qualifizieren,
was einer kleinen Sensation gleichkäme. Möglich wird das durch die sogenannten Periodenmeisterschaften - die Saison ist in drei Perioden zu je zehn Spielen unterteilt, deren jeweiliger Meister an der Aufstiegsrunde zur zweiten Liga teilnimmt, währenend der Meister der gesamten Saison direkt für die höhere Spielklasse qualifiziert ist. Der zweite Periodentitel wird heute ausgespielt und da befindet sich Nieuwkerken zwar nur auf dem vierten Platz des Klassements, rechnet sich aber aufgrund des Abstands von nur zwei Zählern auf den Tabellenführer und der Spiele der direkten Konkurrenten Chancen aus, durch einen Heimsieg gegen Wevelgem City selbst noch auf die Spitzenposition zu kommen. Der KSK Wevelgem City ist übrigens tatsächlich aus der bei groundhopping.de bereits im Bericht aus Wevelgem angedeuteten Fusion des früheren SV Wevelgem City mit dem Lokalrivalen SK Gullegem hervorgegangen, hat daraus aber keinen neuen Schwung gewonnen und befindet sich im unteren Bereich der Tabelle, so daß zumindest der notwendige Heimsieg für Nieuwkerken kein großes Problem darstellen sollte.
Nach etwas zögerlichem Beginn sind es dann auch tatsächlich die heimischen Kicker, die nach und nach die Initiative ergreifen
und für erste Gefahr sorgen. Obwohl Wevelgem City den Bemühungen der Hausherren wenig entgegenzusetzen hat, dauert es etwas mehr als eine halbe Stunde, bis es zum Führungstreffer für Nieuwkerken kommt. Eine Flanke findet den Weg zum Kopf eines Angreifers, von dort aus findet das Leder den Weg ins lange Eck, wobei es dem Umweg über den Innenpfosten nimmt. Damit ist der Widerstand von Wevelgem mehr oder weniger gebrochen, vor allem am Anfang des zweiten Abschnitts wirbelt der FC seinen Gegner teilweise sehr durcheinander, kommt aber zunächst nicht mehr zum Abschluß. Die 72. Minute bringt dann den zweiten Treffer für Nieuwkerken, das in der Folge einen Gang zurückschaltet und so den Gästen ermöglicht, sich etwas besser in Szene zu setzen. Jetzt kommt es zu der einen oder anderen etwas gefährlicheren Szene vor dem Tor der Hausherren, aber der Eindruck, daß die alles unter Kontrolle haben, bleibt erhalten und letztendlich reicht es für Wevelgem nicht dazu, einen eigenen Treffer zum Spiel beizusteuern.
Auf Heimseite kommt es zu keinerlei nennenswerten Support - auch hier ist der Erfolg der Hausherren wohl etwas plötzlich gekommen -, wenn man von der belgientypischen Blaskapelle absieht, die gelegentlich mal zu hören ist und sich vor dem Spiel in der Stadionkneipe warmgespielt hat. Etwas auffälliger sind da schon die Anhänger der Gäste, die sich mit ihren Schals auf der Gegenseite niedergelassen haben und auch ein Transparent mit Vereinszeichen über die Bande gehängt haben. Bei dieser Form von Support belassen es die Anhänger von Wevelgem aber, so daß die Atmosphäre bei diesem Spiel am ehesten mit der typischen Stimmung eines Amateurkicks mit Rentnerpublikum aus einer deutschen Verbands- oder Landesliga vergleichen läßt. Selbst die Zuschauerzahl befindet sich ja in einer Region, die nur unwesentlich über dem liegt, was bei solchen Spielen zu erwarten ist.
Von höherer Qualität ist da schon die Anlage, auf der der FC Nieuwkerken seine Heimspiele austrägt. Das gilt zwar nicht
unbedingt für die Hintertorbereiche, die über keinen Ausbau verfügen und von denen man das Spiel ebenerdig unterhalb der landestypisch mehrstöckigen Werbebanden verfolgen kann. Etwas besser ist das schon auf der Gegenseite, wo man eine überdachte Stehplatztribüne vorfindet, die etwa die Hälfte der Platzlänge einnimmt, allerdings mit drei Betonstufen etwas klein ausgefallen ist. Von daher bleibt die Starrolle unter den Zuschauerbereichen an der Meesterstraat unangefochten der Haupttribüne überlassen, die im unteren Bereich über grüne Plastiksitze mit Rückenlehnen verfügt und das Vereinsheim der Hausherren aufgesetzt hat, aus dem man so über die volle Platzlänge aus großen Fenstern dem Spiel folgen kann. Der größte Vorteil des Stadions ist sicherlich sein kompakter Bau, wobei das umgekehrt zur Folge hat, daß der Auslaufbereich von zwei bis drei Metern, den die Spieler zwischen Platz und Werbebanden haben, aus Sicht der Aktiven vielleicht sogar etwas knapp ist. Dazu kommt noch eine äußerst einfache Anzeige, bei der nur vier bewegliche Zahlen dafür dienen, Heim- und Auswärtstoranzahl sowie die Spielminute anzuzeigen. Auf eine Flutlichtanlage wurde beim Hauptplatz völlig verzichtet, dafür gibt es an zwei Nebenplätzen kleinere Lichtanlagen, von denen einer auch über eine Mini-Tribüne verfügt. Der Zugang zu der Anlage liegt übrigens sehr versteckt und wirkt eher wie eine Hofeinfahrt und wäre wohl nicht allzu leicht zu finden, wäre das Sportzentrum Meesterstraat nicht recht gut ausgeschildert.
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