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VfL Osnabrück |
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13.03.2007, Stadion an der Bremer Brücke, Regionalliga Nord |
Seit 1925 wird beim VfL Osnabrück Fußball gespielt, wobei man nach dem 2. Weltkrieg lange Zeit in der damals erstklassigen Oberliga Nord kickte. 1963 blieben die Niedersachsen jedoch bei der Einführung der Fußball-Bundesliga außen vor und so mußte man auf Level 2
weitermachen, was weitere 20 Jahre glückte, bis man 1984/85 die inzwischen eingeführte 2. Liga für ein Jahr verlassen mußte. Danach kehrten die Lila-Weißen für weitere sieben Jahre in die 2. Bundesliga zurück, bevor ein weiterer Abstieg folgte und seither lautet das Tagesgeschäft für den VfL Regionalliga. Zwar schaffte man zweimal den erneuten Aufstieg, doch beide Male wurde man postwendend in die 3. Liga zurückgeschickt und es sieht ganz so aus, als könnte der VfL Osnabrück in der laufenden Spielzeit ein weiteres Mal den Sprung in die 2. Bundesliga schaffen. Am letzten Samstag verpaßte man es, sich mit einem Sieg beim Wuppertaler SV weiter abzusetzen und so will man heute die Chance nutzen, mit einem Sieg gegen den 1. FC Magdeburg das Polster auf einen Nicht-Aufstiegsplatz auf sechs Punkte zu erhöhen. Allerdings rechnen sich auch die Anhaltiner noch gute Chancen auf einen Aufstiegsplatz aus, denn man ist zwar nur Zehnter der Tabelle, der Rückstand beträgt aber gerade mal drei Punkte und so wird sich der Ex-Europapokalsieger und dreimalige DDR-Meister kaum mit der Rolle eines Punktelieferanten begnügen wollen.
In der Anfangsphase machen die Hausherren mächtig Druck und können über die linke Seite mehrmals vorstoßen, wobei die Flanken eher
unüberlegt nach innen geschlagen werden und so keine allzugroßen Chancen dabei herauskommen. Danach steht der 1. FC Magdeburg deutlich besser in der Abwehr, der selbst nach einer Ecke die bislang größte Chance der Partie hat, bei der jedoch Freund und Feind die Hereingabe knapp vor dem Tor vorbeistreichen lassen. Da sich die Gäste damit begnügen, nach hinten abzusichern, tut sich bis zur Halbzeit nichts mehr, was sich auch in den zweiten Abschnitt hinein fortsetzt. Eine unübersichtliche Szene nach etwa 20 Minuten in Halbzeit Zwei bringt den Magdeburgern sogar die Führung und danach sieht es lange so aus, als müßte sich Osnabrück zum erstenmal in der laufenden Spielzeit zu Hause geschlagen geben. Aufgrund der wesentlich größeren Spielanteile ist es sicherlich nicht unverdient, daß die Lila-Weißen vier Minuten vor Schluß doch noch zum Ausgleichstreffer kommen, für den sie freilich einen direkt verwandelten Freistoß benötigen, und so kommt es zu einer Punkteteilung, die dafür sorgt, daß die Abstände in der Spitze der Regionalliga Nord weiter klein bleiben - zwischen Tabellenführer Osnabrück und dem 13. Rot-Weiß Erfurt liegen gerade mal sieben Punkte...
Die Anhänger der Hausherren liefern ein Intro mit einer Schalparade sowie einigen größeren Schwenkfahnen und einer Handvoll Doppelhalter ab, ähnlich geht es auch auf der Gästeseite zu, wo sich angesichts des Wochenspiels eine beachtliche Zahl von vielleicht
1500 Magdeburgern eingefunden hat. Beide liefern danach einen ordentlichen Support ab, wobei die Gesänge auf der Seite der Hausherren von ein paar Trommlern vorangetrieben werden. Die Stimmung ist vor allem im Gästeblock sehr gut - ein wenig lassen sich die früher mal als in Stimmungsdingen "deutsche Brasilianer" bekannten Niedersachsen den Schneid von den FCM-Fans abkaufen -, obwohl einige Banner auf Gästeseite im Kopfstand aufgehängt sind und so dokumentieren, daß die Anhänger des 1. FC prinzipiell einen Grund zum Protest sehen. Der scheint sich allerdings nicht gegen das Team zu richten, das nahezu ununterbrochen angefeuert wird, wenn man sich nicht gerade mit dem hier wohl auf Gästeseite obligatorischen "Kühe, Schweine, Osnabrück!" mit seinem Gegner beschäftigt.
Am Stadion des VfL Osnabrück hat sich in den letzten Jahren wenig getan und so findet man weiter eine Anlage vor, die ihren Charme
gerade aus der etwas altmodischen Grundstruktur bezieht. Immerhin sind drei Seiten - die Haupttribüne, auf der es die einzigen Sitzplätze an der Bremer Brücke gibt, sowie die beiden Hintertorseiten - überdacht, wobei man vermutlich, sollte es wirklich mal regnen, recht weit oben stehen muß, um von der bei weitem nicht über die ganze Tribüne ragenden Überdachung halbwegs geschützt zu werden. Nur auf der Gegenseite, wo man wie hinter den Toren auf Betonstufen steht, weiß man mangels Dach von vornherein, daß man nicht mit einem Wetterschutz zu rechnen hat. Insgesamt sechs Flutlichtmasten beleuchten die Anlage, wobei vier in den Ecken stehen und zwei hinter der Haupttribüne untergebracht sind, zusammen mit dem neu gestalteten Geschäftsstellenbereich eine von zwei Änderungen, die das Stadion an der Bremer Brücke dann doch in den letzten Jahren erfahren hat - gemeinsam mit dem Wechsel des offiziellen Namens, der nicht nur einen neuen Sponsor in die Bezeichnung gebracht hat, sondern auch die angesichts der altbackenen Anlage völlig unangemessene Titulierung als Arena, denn mit einer solchen hat die Spielstätte des VfL glücklicherweise so gut wie nichts gemein.
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