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FC Remblinghausen |
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23.03.2012, Wildsau-Kampfbahn, Kreisliga Meschede A |
Als Anton Hesse 1920 vom ersten Weltkrieg - oder besser gesagt aus englischer Gefangenschaft - ins sauerländische
Remblinghausen zurückkehrte, hatte er einen Fußball dabei, was kurz darauf zur Gründung des FC Remblinghausen
führte, der in der Zeit zwischen den Weltkriegen zeitweise im katholischen Sportverband Deutsche Jungendkraft
organisiert war. 1951
gelang in vier harten Entscheidungsspielen gegen den FC Cobbenrodde der Aufstieg in die
Bezirksklasse, 1978 stieg man schließlich sogar in die Landesliga auf. Bis 1995 pendelte der FC zwischen
Landes- und Bezirksliga hin und her, um 1999 - erneut in einem Entscheidungsspiel, diesmal gegen Winterberg -
in die Kreisliga A abzusteigen - 1000 Zuschauer waren damals gekommen. Seither spielt die Wildau-Elf, wie man
sich selbst nennt, in eben dieser Liga. Der Spitzname geht übrigens auf die Zeit nach dem ersten Aufstieg zurück,
denn da kam der populäre SC Preußen Münster nach Remblinghausen, um sich im Rahmen eines Freundschafsspiels mit
den heutigen Gastgebern zu messen, verlangte und bekam als Antrittsprämie eine Wildsau, die direkt vor Ort
verspeist wurde. Aktuell steht der FC Remblinghausen auf dem elften Tabellenplatz, jeweils drei Plätze und Punkte
hinter seinem heutigen Gegner vom SV Henne-Rartal, was bedeuten sollte, daß sich beide Teams auf ein weiteres
Jahr in der A-Liga vorbereiten können.
Nachdem das Hinspiel zwischen den heutigen Kontrahenten ohne Tor geblieben ist, dauert es diemal ganze drei
Minuten bis zum ersten Treffer. Es sind die Gastgeber, die bei ihrem ersten ernsthaften Angriff durch Kopfball von
Dennis Kotthof in Führung gehen, nachdem Lars Knippschild über die rechte Seite gegangen ist und das Leder von
der Torauslinie nach innen geflankt hat. In der Folge findet das Spiel in etwa auf Augenhöhe statt, ohne daß
sich eine Seite entscheidend durchsetzen kann, so daß die knappe Führung für die Hausherren bis zur Halbzeitpause
Bestand behält. In zweiten Abschnitt geht es allerdings noch schneller, bis ein Tor fällt, und diesmal ist es der
SV Henne-Rartal, der mit einem ganz ähnlichen Spielzug wie zu Beginn die Gastgeber, nur diesmal über die linke Seite
und per Fuß abgeschlossen, zum Ausgleich kommt. Nachdem der FC Remblinghausen im direkten Gegenzug einen Elfmeter
zugesprochen bekommt, um den es einige Diskussionen gibt, die aber hinfällig werden, nachdem sich Gästetorhüter Jan
Wüllner nicht überwinden läßt. Als sich bereits alles auf ein erneutes Remis zwischen Remblinghausen und Henne-Rartal
eingestellt hat, kommt es schließlich in der Nachspielzeit doch noch zum entscheidenden Treffer, als HRs Henry Gierse
völlig frei vor dem Tor auftaucht und das Leder lässig im langen Eck unterbringt.
Die Wildsau-Kampfbahn kann hauptsächlich über ihren Namen glänzen, denn faktisch handelt es sich nur um einen
einfachen Hartplatz, der zum Teil nur notdürftig mit Flatterband in Richtung der angrenzenden Straße abgesperrt
ist. Hinter einem Tor verfügt der reine Fußballplatz über zwei Stufen, wobei auf der oberen noch ein paar
Holzstühle aufgestellt sind und so die 'Sitzplatztribüne' bilden, während der Rest des Platzes unausgebaut, aber
begehbar ist. Hinter beiden Toren befinden sich Imbißstände, wobei heute nur der hölzerne auf der mit Stufen ausgebauten
Seite betrieben wird. Der sorgt dann mit einem Schild mit Namenszug und Logo noch für etwas Stallgeruch, wobei das Logo
des Teams passend zum Spitznamen des FC Remblinghausen einen Wildschweinkopf zeigt, wobei man es mit dem Geschlecht des
Schweines nicht so genau genommen hat, verfügt es doch über einen Hauer, wie ihn nur Keiler, also männliche Wildschweine
vorzuweisen haben.
Alternativbericht von P. David Zimmer |