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04.11.2015, Röntgen-Stadion, Verbandspokal Niederrhein |
Mit dem FC Remscheid und Rot-Weiß Oberhausen treffen heute zwei Vereine im Niederrheinpokal aufeinander,
die beide bereits im höherklassigen deutschen Fußball eine Rolle gespielt haben. Die Gastgeber sind am
1. Juli 1990 aus der Fusion von BV Lüttringhausen und VfB Marathon Remscheid hervorgegangen, wobei der
BVL bereits davor - von 1982 bis 1984 und 1987/88 - in der 2. Liga gekickt hatte - als BVL Remscheid auftretend -, in die der FC
Remscheid von 1991 bis 1993 zurückkehren konnte. Rot-Weiß Oberhausen spielte gar von 1969 bis 1973 in
der Fußball-Bundesliga und schien mehrmals - zuletzt in der Spielzeit 2003/04 - vor der Rückkehr in
die Eliteliga zu stehen. Vergleichweise bescheiden stehen heute beide Clubs da, wobei der FC Remscheid
den deutlich tieferen Sturz zu verkraften hatte und aktuell in der Landesliga sechstklassig ist,
während RWO immerhin in der viertklassigen Regionalliga spielt. Jedenfalls trifft man heute im
Verbandspokal Niederrhein aufeinander und das weckt Erinnerungen an vergangene Zeiten, denn beide hatten
ihre größten Erfolge in den Pokalwettbewerben. Obwohl man den "Pott" nie zu sich holen konnte, gilt
bei den Remscheidern weiterhin der 3:0-Sieg gegen den Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern im DFB-Pokal
1984/85 als größter Erfolg der Vereinsgeschichte, während Rot-Weiß Oberhausen das Erreichen des
Halbfinals des gleichen Wettbewerbs 1998/99 diese Rolle spielt, in dem man das "Heimspiel" im
Gelsenkirchener Parkstadion gegen den FC Bayern München mit 1:3 verloren hatte.
Heute geht es erstmal drum, sich die Chance zu erhalten, über den Niederrhein-Pokal in den DFB-Pokal
2016/17 einzuziehen und der große Favorit der aktuellen Partie sind sicherlich die Kleeblätter, die
immerhin drei Klassen höher als die Gastgeber kicken. Am Anfang haben die Gäste allerdings zu
kämpfen, denn der FC Remscheid spielt frech auf und taucht mehrmals vor dem Tor von RWO auf - mit
etwas Glück könnte man in dieser Phase leicht mit 1:0 in Führung gehen. Einen Treffer kassiert
der Regionalligist freilich nicht und schließlich ist es Verteidiger Felix Haas, der in der 30.
und 39. Minute mit zwei Treffern für Oberhausen für die 2:0-Gästeführung sorgt, mit der das Spiel
faktisch entschieden ist, denn danach gibt es keinen nennenswerten Widerstand der Remscheider
mehr. Jetzt fallen mit schöner regelmäßigkeit weitere Treffer für den Favoriten - am Ende werden
es derer sieben, aber auch der FC Remscheid darf einmal Jubeln, nämlich als Vincenzo Graziano in
der 81. Minute das zwischenzeitliche 6:1 erzielt.
Der Support auf Remscheider Seite kann sich durchaus sehen lassen. Nach einem Intro mit diversen
Fahnen und einer ausgiebigen Pyroshow mit roten bengalischen Feuern gibt es über das ganze Spiel
Gesänge und Pöbeleien, wobei sich die Remscheider Anhänger vor allem nicht sonderlich gut mit der
Polizei verstehen, die nicht nur die Pyroaktion filmt, sondern danach direkt vorm und neben dem Heimblock Position
bezieht und einzelne Remscheider zur Personalienfeststellung aus dem Block holen will. Die Stimmung
auf Heimseite erreicht ihren Höhepunkt, als der FC Remscheid sein Tor erzielt, das man feiert, als
habe man gerade die Führung erzielt und nicht als wenn der Gegner bereits mit sechs Treffern in Front
ist. Die vielleicht 80 Anhänger dieses Gegners bleiben dagegen auf der Gegenseite eher
unauffällig und sind nur ganz sporadisch mit Gesängen zu hören, die dann größtenteils nichts mit der
heutigen Partie zu tun haben, sondern sich gegen ihren Ligarivalen Rot-Weiss Essen richten.
Das Röntgen-Stadion befindet sich im Remscheider Stadtteil Lennep und ist nach dem berühmten Physiker
Wilhelm-Conrad Röntgen benannt - und hieß zuvor einfach Stadion Lennep. Es handelt sich um eine Anlage, die für die Zeit typisch ist, in
der die Remscheider höherklassig kickten, denn es gibt hohe Taversen in den Kurven, sowie auf der
Gegenseite, wo man in der Mitte eine kleine Tribüne hinzgefügt hat, sowie eine große
Sitzplatztribüne auf der Hauptseite, wo man auf Holzbänken Platz findet und im Mittelbereich auch auf Sitzschalen. Was dem Röntgen-Stadion eigentlich
fehlt, ist eine Flutlichtanlage, was man heute aber bereits zum zweiten Mal durch die Errichtung
einer mobilen Anlage umgeht, um im Verbandspokal gegen Oberhausen zu spielen. Die gewählte Lösung
mit Flutlichstrahlern auf LKWs mit Teleskopstangen, ist durchaus elegant, und auch, wenn das Licht
vielleicht nicht wirklich höheren Ansprüchen genügt, ist die Beleuchtung für ein Verbandspokalspiel
völlig ausreichend.
Alternativbericht von P. David Zimmer |