FC Eintracht Rheine |
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13.06.2013, Sportplatz Werner Straße, Aufstiegsspiel zur Oberliga Westfalen |
Der FC Brünninghausen und der FC Eintracht Rheine haben in den Westfalenligen die Staffelmeisterschaft
verpaßt und damit auch den Direktaufstieg, was im Falle der Dortmunder erst nach dem letzten Spieltag feststand,
an dem sich der SV Zweckel beides sicherte, während die andere Staffel vom SV Rödinghausen gewonnen wurde.
So trifft mit Rheine ein Team mit langer Oberligatradition - man ist erst 2008 in der Verbandsliga gelandet, als
man die Qualifikation zur NRW-Liga verpaßte - auf einen Emporkömmling, der noch 2007 Kreisligist gewesen war.
Möglich wurde das für die Dortmunder durch Sponsoring von zwei Billigprodukt-Ketten - die ein und denselben Besitzer haben -, was dazu führt, daß man
von seinen Gegnern auch schon einmal "BSG kik/TDi" genannt wird. Daß beide Ketten wegen der Arbeitsbedingungen
in den Märkten und den Produktionsländern, der Qualität ihrer Produkte und sogar wegen überhöhter Preise (!) in
massiver
Kritik
stehen, dürfte den FC Brünninghausen den meisten neutralen Beobachtern gegenüber kaum sympathischer
gemacht haben. Ob man in dem Club jetzt einen Verein sieht, dessen Erfolg auf Armut und Ausbeutung basiert oder
einen Verein, der an dem Erfolg eines Unternehmens partizipiert, das "nicht nur gute Qualität zu niedrigen Preisen
bietet, (sondern) auch ökologische und soziale Verantwortung" (übernimmt und bei dem) "Nachhaltigkeit großgeschrieben"
wird (Eigenwerbung TDi), muss wohl ein jeder und eine jede für sich entscheiden, aus Sicht der Fans des FC Eintracht Rheine jedenfalls ist die Situation eindeutig: Man ist an einem Retortenverein in der Liga gescheitert, wofür
jetzt in der Aufstiegsqualifikation der andere Retortenclub in Form von Brünninghausen büßen soll.
Der FC Eintracht Rheine ist sofort im Spiel und jagt seinen Gegner von einer Verlegenheit in die
nächste, und man könnte schon nach fünf Minuten mit einem oder zwei Treffern in Front sein,
scheitert jedoch an sich selbst, am Torwart und in einem Fall auch an der Querlatte. Nach einer
guten Viertelstunde versiegt der Angriffsschwung der Eintracht dann allerdings nach und nach, so
daß Brünninghausen besser ins Spiel und zu eigenen Chancen kommt, Bitter für die Dortmunder,
daß Brünninghausen gerade in dieser Phase in Rückstand gerät, als Schiedsrichter Philip Dräger kurz
vor der Pause einen Freistoß verhängt, der von Mirco Heger dirket verwandelt wird, wobei
Sascha Piontek im Tor des FCB davon irritiert wird, das Christian Busmann vor seiner Nase mit dem
Kopf am Ball vorbeischrammt - oder ihn auch leicht berührt, zumindest der Schiedsrichter schreibt Busmann den
Treffer gut. In der zweiten Hälfte agiert Rheine auf dem von Dauerregen schwer bespielbaren
Rasen souverän und hat die Lage nicht nur größtenteils unter Kontrolle, sondern kommt mit zwei
konsequent vorgetragenen Kontern noch zu weiteren Treffern durch Marcus Bülter (62.) und
Julius Hölter (69.), die die endgültige Entscheidung bringen: Der FC Eintracht Rheine ist in die
Oberliga zurückgekehrt, der FC Brünninghausen bleibt Verbandsligist.
Nicht nur die Spieler haben in Ascheberg/Westfalen-Herbern an der Werner Straße mit
erschwerten Bedingungen zu kämpfen, auch den
Zuschauern wird einiges abverlangt, denn bis auf zwei aufgestellte Schirme gibt es hier so gut wie
keinen Wetterschutz, so daß am heutigen Tag der Regenschirm zum Markenzeichen der Spielbesucher
wird. Die haben die Wahl, sich entweder auf den drei hohen Stufen der Hauptseite aufzubauen oder
sich ebenerdig um den Rest des als reinem Fußballplatz gestalteten Spielfelds zu verteilen. Auch im
Vereinsheim des SV Herbern herrscht heute Hochbetrieb - man dürfte ebenso wie an den Imbißständen, vor denen lange Schlangen stehen, die Einnahme des Spieljahrs machen. Noch sehr gut in Erinnerung sein
dürfte der Sportplatz Werner Straße übrigens dem FC Eintracht Rheine, der erst am letzten Samstag
zum Ligaspiel zu Gast war, was man allerdings in Herbern sicher lieber vergessen würde, hat doch
eine Niederlage gegen den FC den Abstieg der Hausherren in die Landesliga besiegelt. Übrigens gibt
es auch an der Ansetzung der Partie in Herbern Kritik, denn es heißt, den Ascherbergern werde nur
aufgrund von Beziehungen zum Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen in jedem Jahr eine
attraktive - wenn nicht die attraktivste - Begegnung der Relegation zugeschustert, obwohl es anderso
besser geeignete Spielstätten mit überdachten Tribünen und besserer Infrastruktur gibt, denn wie
überdachte Plätze im Stadion sind an der Werner Straße und in ihrer Umgebung auch Abstellmöglichkeiten
für Autos eine echte Mangelware.
Alternativbericht von P. David Zimmer |