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Westfalia Rhynern |
Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen |
Bei Rhynern handelt es sich, wie überregional wohl noch am ehesten durch den gleichnamigen
Rastplatz an der Autobahn von Dortmund nach Hannover bekannt ist, um einen kleinen Stadteil am südlichen Zipfel von Hamm in Westfalen, was die heutige
Partie zu einem echten Derby macht. Natürlich findet das Ganze in einem etwas kleineren Rahmen statt als vergleichbare Partien in Bundesliga oder anderen europäischen Spitzenligen, aber auch beim Hammer Derby gilt es, daß es sich um eine ganz besondere Ansetzung handelt, bei der die Emotionen höher gehen als bei normalen Ligaspielen. Das belegt schon ein Blick ins Stadionmagazin der Westfalia, in dem in etwas holperigem Stil, inhaltlich aber klar zu lesen ist: Ohne Zweifel. Das Spiel gegen die Hammer SpVgg darf in Rhynern als Das Spiel des Jahres bezeichnet werden. Da gerät selbst die Tabellensituation ein wenig ins Hintertreffen (...). Außerdem freuen insbesondere Siege gegen die Ortsrivalen besonders, sie können zudem noch Kräfte freisetzen für die weiteren Aufgaben. Die Hausherren befinden sich im dritten Jahr in Folge in einer Liga mit der HSpVgg, warten nach zwei Siegen im ersten dieser gemeinsamen Jahre jetzt jedoch nach drei Niederlagen in Folge - einmal traf man sich auch im Verbandspokal der letzten Spielzeit - sehnsüchtig auf einen Sieg gegen den Lokalrivalen.
Auf dem Platz ist nicht viel von der Brisanz des Spieles zu erkennen, vielmehr geht man umständlich und
größtenteils etwas ratlos vor. Zwar haben die Gäste mehr vom Spiel, aber weder sie noch die Westfalia vermögen es, zu nennenswerten Chancen zu kommen. Häufig bringt die Halbzeitpause einen Bruch im Spiel, der heute nur zu einer Verbesserung führen könnte. Auch diese Hoffnung muß jedoch schnell begraben werden, so daß sich die meisten Zuschauer bereits auf ein torloses Unentschieden eingestellt haben, als die SpVgg doch noch fünf Minuten vor Schluß zum Führungstreffer kommt und vier Minuten später durch das Tor zum 2:0 jeden Zweifel über den heutigen Gewinner beseitigt und der Partie mit dem Endresultat zumindest den Anschein gibt, es habe sich um eine klare Sache gehandelt, während sich der Autor des Stadionmagazins, in der Hoffnung, sich mal wieder insbesondere besonders freuen zu können, noch ein wenig gedulden muß.
Mit ihren 750 Zuschauern sprengt die Partie natürlich den üblichen Rahmen eines Verbandsligaspieles, wobei
die Mehrheit des Publikums auf der Seite der Gäste zu stehen scheint. Hinter den Toren sammeln sich auch zwei Fangrüppchen, die ihre jeweilige Mannschaft lautstark unterstützen wollen - was freilich durch die bescheidene zahlenmäßige Größe so laut dann auch wieder nicht wird -, wobei die Heimfans sich nicht alleine auf ihre Stimmen verlassen, sondern auch ein paar Trommeln mitgebracht haben.
Die Sportanlage am Papenloh ist von Bäumen umgeben und verfügt sowohl über eine kleine Tribüne - mit blauen Schalensitzen am Stiel, die ein wenig an fest montierte Melkschemel erinnern - als auch über eine zweite ausgebaute Seite, hat sie doch auf der Längsseite gegenüber der Tribüne ein paar Betonstufen
zu bieten. Dazu kommen noch weitere ebenerdige Plätze, die man hinter beiden Toren einnehmen kann, und ein Gebäude, in dem sich unter anderem die Stadionkneipe von Westfalia Rhynern befindet (siehe unten). Organisatorisch stößt man übrigens bei der Westfalia beim heutigen Spiel bis zu seinen Grenzen vor, kommt es doch sowohl bei der Versorgung des Publikums mit Bratwürsten zu Engpässen wie auch bei dem am Eingang zum Papenloh in einem Schaukasten angekündigten Verkauf von Fanartikeln - es kann schlichtweg niemand Auskunft geben, wo man die dort gezeigten Utensilien denn wirklich erwerben kann. Auf seine - durchaus niedliche - Anlage ist man in Rhynern erkennbar stolz, so daß hier zum Abschluß noch mal die Gastgeber selbst zu Worte kommen sollen, die auf ihrer Website den Sportplatz am Papenloh folgendermaßen beschreiben: Der SV Westfalia Rhynern hat wohl mit die schönste Sportanlage im Kreis Hamm. Der Papenloh liegt mitten im Wald, direkt daneben das in den letzten Jahren neu erbaute Vereinsheim (...). Dort befinden sich neben mehreren Umkleidekabinen ein Fitneßraum, die Sauna, der Thekenbereich, natürlich das Geschäftszimmer und verschiedene weitere Räume, die ein schönes Vereinsleben noch attraktiver werden lassen. Außerdem verfügt die Westfalia noch über einen weiteren Rasenplatz und einen Ascheplatz. |