Roda JC Kerkrade |
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03.02.2016, Parkstad Limburg, KNVB-Beker |
Die Sportvereniging Roda Juliana Combinatie Kerkrade wurde am 27. Juni 1962 gegründet und konnte
bisher noch keine niederländische Meisterschaft erringen - im Gegensatz zu einem der beiden
Fusionspartner, aus dem sie hervorgegangen ist, dem Rapid JC Kerkrade, der 1956 einen Titel
erringen konnte. Seitdem sich dieser Rapid JC mit dem Roda FC zum heutigen Roda JC zusammengetan
hat, gab es noch zwei weitere Titel, beide innerhalb von drei Jahren und im KNVB-Beker - 1997
und 2000 konnte man diesen Pokal nach Limburg holen.
Wenn man diesen Coup wiederholen will, muss man in der aktuellen Saison noch drei Spiele gewinnen,
das erste gegen Feyenoord, das im Endspielstadion des Wettbewerbs - dem Rotterdamer 'De Kuip' -
daheim ist. Feyenoord spielt einmal mehr eine - für seine Anhänger - enttäuschende Saison und liegt
mit 23 bzw. 24 Punkten hinter dem Spitzenduo PSV und Ajax zurück auf Platz 3, wo man sogar um
die Qualifikation zur Europa League bangen muss. Von daher dürften die Gäste heute durchaus
motiviert ins Spiel gehen, ist doch der Pokal die einzige Chance für die Rotterdamer, noch einen
Titel zu erringen und ihre Anhänger ein wenig zu versöhnen.
Tatsächlich ist Feyenoord von Beginn an das überlegene Team und dominiert die Partie im Spielaufbau,
aber die Rotterdamer haben Schwierigkeiten, die Feldüberlegenheit in Torchancen umzumünzen und
so ist es Roda, das bei seinen Kontern die größere Gefahr verströmt. So geht es bis zur Halbzeipause
und im zweiten Abschnitt übernehmen die Gastgeber das Kommando und setzen Feyenoord unter Druck,
können aber weiter ihre Möglichkeiten nicht umsetzen, so dass es nach 90 Minuten in die Verlängerung
geht - noch in der Schlußminute hat der eingewechselte Mike van Duinen eine gute Chancen, die
Entscheidung für Roda herbeizuführen. In der fälligen Verlängerung ist es dann wieder Feyernoord,
das die Partie bestimmt und es zeigt sich, was sich zuvor schon angedeutet hat, nämlich dass den
Gastgebern nach und nach die Kräfte ausgehen. Möglicherweise ist auch die Konzentrationsschwäche
in der Abwehr auf diesen Kräfteverschleiß zurückzuführen, die dazu führt, dass Eric Botteghin in
der letzten Minute der ersten Verlängerungshälfte nach einer Ecke völlig frei steht und das 0:1
markieren kann, dass schließlich bis zum Abpfiff von Schiedsrichter Ed Janssen Bestand hat und
Feyenoord ins Halbfinale des Wettbewerbs bringt.
Die 12565 Zuschauer, die das heutige Spiel sehen wollen, bedeuten, dass das Stadion nur zu etwas
mehr als der Hälfte gefüllt ist, was angesichts der Bedeutung der Partie - immerhin ist es das
Viertelfinale - und des Gegners als enttäuschend bezeichnet werden kann. Mit dem Wetter am heutigen
Tag kann das auch kaum zu tun haben, denn am Spieltag findet kein Kartenverkauf mehr statt und so
wird es wohl eher genau daran liegen und an der Clubkartenverpflichtung, die beim Verkauf für das
Spiel streng angewandt wurde, wobei allerdings jeder Clubkartenbesitzer vier Karten erstehen durfte.
Wie dem auch sei, ist die Stimmung bei der Partie durchaus gut, wobei Roda hauptsächlich von zwei
Fangruppen hinter den beiden Toren angefeuert wird, wobei die Ostseite, die eigentliche Fankurve
darstellt und die Westseite auch - in der Diagnonalen zum Norden - den Gästeblock beherbergt.
Die Heimfans bieten ein Intro mit bengalischen Feuern, während der Feyenoord-Anhang diverse
Schwenkfähnchen mitgebracht hat und etwas grünen Rauch in den Himmel steigen lässt - danach
feuert man sein jeweiliges Team akutisch an, wobei die Gästefans während der zweiten Hälfte
ziemlich leise werden und erst in der Verlängerung wieder zu hören sind.
Das Parkstad Limburg Stadion liegt in Kerkrade selbst, versucht aber mit seinem Namen einen
größeren Zusammenhang zu beschwören, denn bei Parkstad Limburg handelt es sich um einen
Städteverbund, zu dem neben Kerkrade auch die Gemeinden Heerlen, Landgraaf, Brunssum,
Simpelveld, Voerendaal, Onderbanken und Nuth zählen. Es wurde im Jahr 2000 eröffnet und verfügt
seit 2014 über ein neuen Belag aus Kunstrasen. Die Anlage besteht aus vier aneinandergebauten
Tribünen, die über eine charakteristisch wellige Überdachung verfügen, wobei sich die südliche
von den anderen dadurch auszeichnet, das sie als Theo Pickeé Tribune über einen eigenen Namen
verfügt - sie ist nach dem 2003 verstorbenen Präsidenten von Roda benannt, in dessen Amtszeit
das Stadion erbaut und bezogen wurde. Von außen sind diverse Läden in die Stadionfassade integriert,
darunter auf der nördlichen Seite ein Luxushotel. Einen hohen Wiederekennungswert besitzt auch die
Beleuchtungsanlage mit ihren - in die Stadionecken montierten und in den Innenraum geneigten - Masten,
dessen Strahler in ihrer Anordnung an die Köpfe von Gottesanbeterinnen erinnern.
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